Mit insgesamt 13 Tracks spannen Gunship die Synth-Sinne bis zum Zerreissen und versuchen, das Qualitätslevel der beiden Single-Auskopplungen zu halten. Das gelingt im Großen und Ganzen sehr gut. Der Opener „Woken Furies“ besticht mit atmosphärischen Melodien und einer gelungenen Mixtur aus softem und rockigem Gesang. „When you grow up, your heart dies“ ist nicht nur die dritte Single-Veröffentlichung aus dem neuen Album und hat ebenfalls ein großartiges, spaßiges Video spendiert bekommen. Vielmehr ist es nach den ersten beiden Auskopplung auch der stärkste Song und vereint alles, was Gunship ausmacht. Tolle Synth-Arrangements, fetzige Electric-Drum-Passagen, Saxophon-Sounds und tolle Vocals, die auch mehrstimmig perfekt in die Zeit der Lost Boys und Axel F. entführen.
Gunship! Dieser Name steht für Action, für Krawall und Macht. Drei Attribute, die nicht nur im gleichnamigen Kult-Videospiel von Andy Hollis für Qualität bürgten, sondern auch auf dem Musiksektor gewaltige Fußnoten hinterlassen haben. Seit ihrem gleichnamigen Debütalbum im Juli 2015 stehen Gunship, Synthwave-Götter aus London, an der Spitze der Musikbewegung aus den Achtzigern. Sie werden in einem Atemzug mit Acts wie Carpenter Brut, Perturbator oder Dynatron genannt. Zu Recht, denn die Klänge, die Dan Haigh, Alex Westaway und Alex Gingell aus den Lautsprechern senden fühlen sich an, als ob Limahl auf dem Drachen Fuchur über Miami fliegt und dabei John Carpenter einen Besuch abstattet, der gerade die neueste Staffel Stranger Things sieht. Oder kurz gesagt: Gunship machen Synthwave-Bombast der sich intensiver in die Gehörgänge frisst, als der aufheulende Motorensound eines Ferrari Testarossa!
Drei Jahre haben Gunship ihre Fans warten lassen, bevor sie dieses Jahr im im Abstand von ein paar Monaten zwei brutal gute, neue Songs veröffentlicht haben: „Art3mis & Parzival“ im März, gefolgt von „Dark all Day“, das im Juli erschien. Zwei Singles, welche die Messlatte für den typischen Gunship-Sound, fette Synthwave-Klänge gepaart mit viel Gesang und jeder Menge 1980er-Flair, nochmals in neue Sphären hoben. Begleitet von hervorragend gezeichneten und inszenierten Musikvideos im Comic-Look machten sie deutlich, dass 2018 ihr Jahr werden wird. Ihr zweiter Longplayer, ebenfalls mit Dark all Day betitelt, ist seit Anfang Oktober erhältlich und bricht seitdem sämtliche Rekorde.
Düsterere und bedrohlichere Töne schlägt das Trio bei „Trasher“ und „The Drone Racing League“ an, während bei „Rise the Midnight Girl“ und „The Gates of Disorder“ eher soft die Keyboard-Tasten gespielt werden. Mit dem gelungenen Cover zu Cyndi Laupers Kulthit „Time after Time“, das mit den stampfenden Synth-Sounds eine völlig neue Ausrichtung erhält ohne den Bezug zum Original zu verlieren, lassen Gunship beim Talk Talk mit Mr. Jarre viele Freuden-Tears for Fears regnen.
Dark all Day ist ein ausgewachsenes Monster von einem Synthwave-Album. Gespickt mit Top-Hits, deren Benotung von Gut bis Überragend ausfällt und einen Meilenstein für die modernen 80er-Sounds darstellt. Die beiden Single-Auskopplungen „Art3mis & Parzival“ und „Dark all Day“ stehen dabei über allen anderen Stücken und sind definitiv der Grund, warum Gunship momentan das heißeste Surfbrett auf diesem Planeten sind.
Eben die CD bestellt.
Als Tipp lasse ich mal hier:
https://youtu.be/9hoGMZ1JSfQ
https://youtu.be/8BZfjmHx2S0
E:
"Zu Recht, denn die Klänge, die Dan Haigh, Alex Westaway und Alex Gingell aus den Lautsprechern senden fühlen sich an, als ob Limahl auf dem Drachen Fuchur über Miami fliegt und dabei John Carpenter einen Besuch abstattet, der gerade die neueste Staffel Stranger Things sieht."
Eine wirklich schöne Umschreibung, lieber Bobic.
Meinen Geschmack trifft das nicht. Ich hör's mir aber zur Sicherheit gleich noch ein zweites Mal an.
Ja nice, Synthwave mag ich, hab auch schon das selbstbenannte Album von GUNSHIP seit langer Zeit. Dark All Day ist auf jeden Fall gut. Ich hoffe ich darf auch einen Tipp verteilen: Todd Terje - Delorean Dynamite
Ihr habt einen richtig guten Geschmack!
Ja geilo. Danke für den Typ!