Call of Duty wird in Zukunft wieder für Nintendo-Konsolen erscheinen und auf Steam bleiben – zumindest wenn die Übernahme von Activision-Blizzard durch Microsoft klappt. Dies kündigte Phil Spencer via Twitter an.
Demnach ist Microsoft sowohl gegenüber Valve als auch Nintendo die Verpflichtung eingegangen, Call of Duty mindestens zehn Jahre lang auf die jeweiligen Plattformen zu bringen. Das Versprechen gilt natürlich nur, wenn der Deal mit Activision-Blizzard akzeptiert und von den jeweiligen Behörden genehmigt wird. Von Sony ist in der Ankündigung derweil keine Rede.
Call of Duty: Deals für Nintendo und Valve
Seit der Bekanntgabe, dass Microsoft Activision-Blizzard für stolze 69 Milliarden US-Dollar kaufen will, hält sich die Befürchtung, dass es vor allem die Call of Duty-Reihe zukünftig nur noch für die Xbox-Konsolen und den PC geben wird. Xbox-Chef Phil Spencer widersprach diesen Behauptungen jedoch immer wieder – und will jetzt Nägel mit Köpfen machen.
In einem Tweet kündigte er an, dass man mit Nintendo und Valve jeweils einen Deal eingegangen ist, der die Veröffentlichung von Call of Duty für mindestens zehn Jahre vorsieht. Versehen ist der Tweet mit den Worten „Microsoft ist stets darum bemüht, mehr Spiele für mehr Menschen zugänglich zu machen – egal, wie sie spielen wollen.“
Microsoft has entered into a 10-year commitment to bring Call of Duty to @Nintendo following the merger of Microsoft and Activision Blizzard King.  Microsoft is committed to helping bring more games to more people – however they choose to play. @ATVI_AB
— Phil Spencer (@XboxP3) December 7, 2022
Seitens Nintendo gibt es bezüglich dieser Ankündigung noch keine Stellungnahme. Valve in Person von Gabe Newell äußerte sich hingegen gegenüber Kotaku und freut sich einerseits über die Zusage, andererseits sieht man in der Verpflichtung keine Notwendigkeit.
„Microsoft hat uns sogar einen Vertragsentwurf für eine langfristige Call of Duty-Verpflichtung angeboten und zugesandt, aber das war für uns nicht notwendig, weil […] wir nicht daran glauben, dass ein Partner einen Vertrag abschließen muss, der ihn bis in die ferne Zukunft an die Veröffentlichung von Spielen auf Steam bindet“, so Newell. Darüber hinaus glaubt man, dass Microsoft schon die „nötige Motivation besitzt“, um Call of Duty auch weiterhin auf den Plattformen anzubieten, auf denen die Kunden spielen wollen.
Keine Gespräche mit Sony
In der Ankündigung von Phil Spencer ist derweil keine Rede von Sony und das hat einen guten Grund. Laut Brad Smith, dem Präsidenten von Microsoft, gab es schlichtweg derzeit keine Gespräche mit dem PlayStation-Hersteller. „Wenn Sony sich mit uns zusammensetzen will, können wir auch gerne einen 10-Jahres-Vertrag für PlayStation aushandeln“, so Smith via Twitter.
Our acquisition will bring Call of Duty to more gamers and more platforms than ever before. That’s good for competition and good for consumers. Thank you @Nintendo. Any day @Sony wants to sit down and talk, we’ll be happy to hammer out a 10-year deal for PlayStation as well. https://t.co/m1IQxdeo6n
— Brad Smith (@BradSmi) December 7, 2022
In einem Gespräch mit Bloomberg bestätigt Phil Spencer, dass Sony bislang keine Gespräche aufnehmen wollte. Seinen Worten zufolge verbringt Sony „mehr Zeit mit den Aufsichtsbehörden als mit uns, um dieses Geschäft abzuschließen.“
Aus Microsofts Sicht ist somit nun Sony unter Zugzwang – und das kurz vor der Anhörung vor der Federal Trade Commission in den USA, die den Deal genau beobachtet. Sony selbst hat sich bislang noch nicht wieder zu der Thematik geäußert. Zuletzt stellte man jedoch heraus, dass Call of Duty für die PlayStation ein wichtiger Baustein sei, mit dem niemand sonst mithalten kann.
VideoTest
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Natürlich ist es bei MS genauso, oder denkst du es war je anders, wenn Firmen gegenseitig konkurrieren.
Ich hab es nur vergessen zu schreiben, da ich es schon zich mal geschrieben habe. Nein ich kenn mich intern nicht aus, aber ich geh (wie viele auch hier) von meiner Vermutung aus. Was nicht heißt, dass...
Das ganze klingt nach einem Zeitspiel der FTC in der Hoffnung das MS die Lust verliert. Ich mein der Termin für die interne Verhandlung ist für August angesetzt.... Zusätzlich ist MS in der Zeit ja auch für weitere Übernahmen geblockt. Bin jetzt echt mal gespannt wie es weitergeht.
Das wird von den Sony Ultras aber immer wohlweißlich unter den Teppich gekehrt. Selbst wenn der Deal ohne Auflagen durchgehen sollte, liegt MS vom Marktanteil her immer noch auf Platz 3, weit hinter dem Marktführer Sony und auch Nintendo.
Wie du schon sagst: Die AB-Übernahme gleicht den Markt bestenfalls etwas an.