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FIFA 21: Support-Mitarbeiter von EA soll FUT Icons und Prime Icon Moments für viel Geld direkt an Spieler verkauft haben

EA-Mitarbeiter soll FUT-Karten für viel Geld an Spieler verkauft haben; Statement von EA Sports und entdeckte fragwürdige Aktivitäten

© EA Sports / Electronic Arts

Aktualisierung vom 14. März 2021, 13:59 Uhr:

EA Sports hat in ausführlicherer Form auf die Anschuldigungen und die „verdächtigen Aktivitäten“ im Zusammenhang mit dem Verkauf von sehr seltenen FIFA-Ultimate-Team-Karten über offizielle EA-Kanäle reagiert, über die in den vergangenen Tagen berichtet wurde (siehe unten). Nach der eingeleiteten, internen Untersuchung scheint es laut Publisher ein offizielles EA-Konto oder mehrere (offizielle) EA-Konten zu geben, die entweder kompromittiert wurden oder von jemandem innerhalb von EA in unangemessener Weise verwendet wurden, um seltene FUT-Karten an bestimmte Spieler zu verkaufen. Die Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen, aber sie wollten schon einmal ein Statement abgeben, um zu zeigen, dass sie das Thema für sehr wichtig halten (zur Stellungnahme).

EA Sports: „Während eine umfassende Untersuchung im Gange ist, wollten wir ein Update zu diesem Problem geben, einschließlich der bisherigen Erkenntnisse, einem Überblick über den Prozess der Gewährung von FUT-Inhalten und den Maßnahmen, die wir ergreifen, um dieses ernste Problem zu lösen. Das angebliche Verhalten ist inakzeptabel und wir dulden in keiner Weise die Gewährung oder den Kauf von Spielergegenständen im Austausch gegen Geld. Diese Praxis widerspricht der Wettbewerbsintegrität des Spiels, ist ein Verstoß gegen die EA-Benutzervereinbarung und wird von uns nicht toleriert. Wir erlauben den Handel oder Verkauf von Gegenständen außerhalb des Spiels aus vielen Gründen nicht, unter anderem, weil dadurch ungleiche Wettbewerbsbedingungen für unsere Community entstehen würden.“

„Unsere erste Untersuchung zeigt fragwürdige Aktivitäten, die eine sehr kleine Anzahl von Accounts und Gegenständen betreffen. Obwohl es sich nicht um eine große Anzahl handelt, ist diese Aktivität, sollten sich die Vorwürfe bestätigen, inakzeptabel. Wir möchten unseren engagierten Community-Mitgliedern dafür danken, dass sie uns so schnell auf das Problem aufmerksam gemacht haben. (…) Wenn unsere Untersuchung abgeschlossen ist, werden wir gegen jeden Mitarbeiter vorgehen, der in diese Aktivitäten verwickelt war. Alle Gegenstände, die durch diese illegalen Aktivitäten erworben wurden, werden aus dem FUT-Ökosystem entfernt und EA wird jeden Spieler, von dem bekannt ist, dass er auf diese Weise Inhalte erworben hat, dauerhaft sperren.“

„Unabhängig von diesen Maßnahmen sind wir uns bewusst, wie besorgniserregend dies für alle unsere Spieler ist – und wir entschuldigen uns für die Auswirkungen dieser unzulässigen Vergabe innerhalb der Community. Wir wissen auch, wie extrem ärgerlich und frustrierend es ist, dass diese Praxis möglicherweise von EA selbst ausgegangen ist. Wir sind auch verärgert. Wir wissen, dass das Vertrauen unserer Communitys hart erarbeitet wurde und auf den Fair-Play-Prinzipien beruht. Diese illegalen Aktivitäten erschüttern dieses Vertrauen. Wir haben seit der Entwicklung von Ultimate Team auch klargestellt, dass Gegenstände nicht außerhalb des Spiels getauscht werden können und das ist der Schlüssel, wie wir unser Spiel vor Manipulationen und bösartigen Akteuren schützen. Dies ist ebenfalls ein Verstoß gegen dieses Prinzip – und wir werden das nicht hinnehmen.“

„Wir haben eine strenge Untersuchung eingeleitet, um einzugrenzen, wie dies geschehen sein könnte – und um die Konten zu identifizieren, die durch diese illegale Methode Inhalte erhalten haben. Wir werden alle Konten, die als Empfänger von betrügerisch übertragenen Gegenständen identifiziert wurden, dauerhaft sperren und wir haben die Gewährung von Inhalten nach eigenem Ermessen [des Supports] auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.“

In dem Statement geht EA Sports auch darauf ein, warum es überhaupt Möglichkeiten gibt, ausgewählte FUT-Karten direkt auf bestimmten Spieler-Accounts freizuschalten. Hier werden z.B. Support-Anliegen (versehentlich gelöschte Karten, technische Probleme), Testläufe und „diskrete Geschenke an Mitarbeiter, Partner und Sportler“ genannt.

Ursprüngliche Meldung vom 11. März 2021, 10:23 Uhr:



Aktuell kursieren Berichte im Netz, dass (mindestens) ein Support-Mitarbeiter von Electronic Arts besonders seltene Ultimate-Team-Karten für Tausende von Euro/Pfund direkt an Spieler verkauft haben soll – entsprechende Berichte machten u.a. auf Twitter (#EAGate) die Runde. Auf sozialen Netzwerken verbreitete Nachrichten scheinen Direktnachrichten zu zeigen, in denen ein EA-Mitarbeiter Icon-Karten zum Preis von 750 bis 1.000 Euro verkauft haben soll. Auch via WhatsApp-Nachricht wurden drei Prime-Icon-Moments-Karten für 1.700 Euro angeboten. Es wurden allem Anschein nach Icons-Karten (neue Karten) verkauft sowie „neue FIFA-Accounts“, auf denen diese Karten bereits freigeschaltet wurden. Drahtzieher ist offenbar ein EA-Mitarbeiter, der sich u.a. auf dem offiziellen EA-Help-Twitter-Channel an interessierte Käufer mit dem Verweis auf eine Kontaktaufnahme via Direktnachricht wandte. Entsprechende Beweise machen in sozialen Netzwerken die Runde, allerdings wäre es auch möglich, dass der EA-Help-Account gehackt wurde.

Icons gehören zu den begehrtesten Karten in FIFA Ultimate Team – u.a. „legendäre Spieler“ wie Ronaldo, Pelé, Zidane und Ruud Gullit. Durch die Sammelkarten-/Lootboxen-Mechanik sind sie im Ultimate-Team-Modus nur sehr, sehr schwer zu bekommen. Noch seltener sind „Prime Icon Moments“, das sind spezielle Versionen von Icons-Karten, die nur auf einer Partie oder einem Turnier basieren. Laut Eurogamer wurde EA schoh mehrfach dafür kritisiert, dass sie die genaue Wahrscheinlichkeit eine Icons-Karte zu ziehen, nicht preisgeben. Die Wahrscheinlichkeit liegt jedenfalls bei unter einem Prozent. In FIFA Ultimate Team gab es schon immer einen „Schwarzmarkt“ für FUT-Münzen, mit denen man auch Icons im Auktionshaus kaufen kann, sofern sie dort verfügbar sind. Dies sind jedoch die ersten Berichte und Behauptungen, dass Spieler in der Lage waren, gezielt Karten mit Bargeld zu kaufen.

Electronic Arts hat auf die Vorwürfe reagiert und eine interne „Untersuchung“ der Vorfälle eingeleitet. Sie würden „schnell Maßnahmen ergreifen“, heißt es weiter, denn solch ein Verhalten eines Mitarbeiters sei inakzeptabel. Sie würden verstehen, welche Auswirkungen solch ein Vorfall auf die Ingame-Wirtschaft, die Balance und den Wettbewerb hätte. Sie wollen die Community auf dem Laufenden halten.

(Quellen: Eurogamer, Resetera #1 und #2)

  1. Mr. Hunter hat geschrieben: 15.03.2021 09:13 Da ist aber genau das Problem. Es wir nichts auf den Kunden runtergebrochen. Das der Kunde Mitschuld an Entwicklungen trägt wird so gut wienie thematisiert. Bestes Bespiel Cyberpunk 2070. Es gab Warnungen genug, das die Konsolenfassungen nicht gut laufen würden. Trotzdem haben Kunden wie blöde die Konsolenfassungen gekauft. Es kam zur absehbaren Vollkatastrophe. Anstatt sein Handeln selbst zu hinterfragen wurde die Schuld zu 100 % auf CD Project abgeladen. Der Kunder muss stärker in die Pflicht genommen werden.
    Wegen dir musste ich jetzt meinen Kollegen erklären, warum ich lauthals durchs ganze Büro gelacht hab :D

  2. Auch wenn eure Diskussion über mündige Menschen vs Suchtkranke spannend ist, reguliert gehört das trotzdem. Was bei Fifa läuft und auf die Psyche von Millionen Kids und Jugendlichen wirkt ist wirklich bedenklich. Die haben so viele Taschenspielertricks und parallelen zur Glücksspiel Industrie im Spiel und die Altersfreigabe passt nicht. Ich spiele es selbst road to glory (ohne Geld) und merke brutal wie ea lockt, teast und zum gambeln einläd.
    Auch sbcs für 300 bis 1000k coins die reiner scam oder ein gamble sind, find ich bedenklich wenn man überlegt was die Währung wert ist. Sniping bots, cointrader, Spielerverkäufer, ständig eine Kartenflut und promos die auf Taschengeld abzielen... Fifa ist echt ein Thema für sich. Ich liebe Fußballspiele seit den 80ern, aber vieles ist da wirklich mehr als nur bedenklich

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