Horrorspiele, die aussehen wie Resident Evil, sich spielen wie Resident Evil – aber nicht Resident Evil sind? Davon gibt es auf Steam mehr als lebende Untote in Raccoon City. Als Positivbeispiele hervorzuheben wären das in der Mache befindliche Agni: Village of Calamity, die Pixelart-Gruselei Dead of Darkness, oder das mit viel nackter Haut um sich werfende The Killing Antidote.
Der neueste Vertreter, bei dem die Anlehnung beim großen Vorbild bereits im Titel steckt, heißt Ebola Village. Kenner*innen von Capcoms Survival Horror-Reihe schwant: Hier bedient sich der Developer Indie Games Studios nicht nur namentlich bei Resident Evil Village. Dabei wirkt Ebola Village einerseits wie eine Blindkopie des achten Hauptteils, andererseits schockt das Spiel jetzt einen reichweitenstarken YouTuber …
Neues Horrorspiel Ebola Village: Resident Evil-Klon auf Steam
Seit mittlerweile über 15 Jahren existiert der YouTube-Kanal des in Australien lebenden Gamers GmanLives. Dieser Tage weist sein Channel auf der Video-Distributionsplattform fast 800.000 Abonnent*innen auf. Alleinstellungsmerkmale seines Videoangebots sind ein häufig vulgärer Humor, und die Tatsache, dass der Mann immer wieder absurde Gaming-Fundstücke ins Rampenlicht rückt – so jetzt auch geschehen mit dem Horrorspiel Ebola Village auf Steam.
„Der bizarrste Resident Evil Village-Klon auf Steam“ titelt das Video:
Dabei verblüfft vielleicht am meisten: Bei dem Titel handelt es sich bereits um Teil vier einer Reihe, die 2019 mit Ebola begann. Auffallend sind auch die sich verbessernden Steam-Bewertungen seitens Spieler*innen. Während der Serieneinstieg noch mit einem lauwarmen „Ausgeglichen“ dahindümpelte, hat sich das am 13. Mai dieses Jahres veröffentlichte Ebola Village zu „sehr positiven“ Bewertungen gesteigert. Wie viel Trash steckt also tatsächlich in diesem Biohazard-Abklatsch?
Die Antwort darauf liefert @GmanLives in seinem über 20-minütigen Clip, in dem er sich am Release abarbeitet. Alleine der Einstieg ins Spiel appelliert an die niedrigeren Triebe von Spieler*innen. Es beginnt mit Protagonistin Maria, die in Unterwäsche gekleidet auf dem Bett liegend TV guckt – als in den Nachrichten über den Ausbruch eines Virus in ihrem Heimatdorf berichtet wird. Nach dem Ankleiden sieht Marias Outfit dann wohl danach aus, als hätte man Claire Redfields Garderobe geplündert. Doch wie spielt sich das Ganze nun?
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Weitere Eckdaten zu Ebola Village
Das Gameplay an sich bietet wohl die plastische Gewaltdarstellung eines Resident Evils, nicht aber dessen mechanische Finesse. Sprich: Das Gunplay wirkt unausgegoren, die Grafik-Assets sind fehlerhaft oder fehlen komplett. So wirkt das Innere kleinerer Häuser plötzlich riesengroß, oder das Nachladen der Pistole lässt das 3D-Modell eines Magazins missen.
Unterm Strich ist Ebola Village eine mindestens eigentümliche Anomalie, zusammengeklaubt aus Resident Evil-Versatzstücken – wobei alleine das KI-generierte Cover Art auf Steam nicht gerade Qualität vermuten lässt. Wer seine von Capcom inspirierten Horrorspiele lieber originell hat, sollte übrigens jene Horrorspiel-Hoffnung im Auge behalten, die uns Resident Evil 9 fast vergessen lässt.
Quellen: YouTube / @Gggmanlives, Steam / indie_games_studio