Wenn man dem großen Erfolg in der Welt der Videospiele hinterher ist, dafür aber möglichst wenig kreative Eigenleistung erbringen will, kann man sich einfach an bestehenden Beispielen für echte Verkaufsschlager, wie etwa Grand Theft Auto, orientieren. Diese Strategie verfolgt offensichtlich auch das in Kürze auf Steam erscheinende Open World-Action-Adventure Paradise.
Schüttet man noch den oft Alarmglocken einläutenden Verlass auf KI-Features für das Kern-Gameplay und Blockchain-Währungen in die Mischung, wird deutlich, dass hier eventuell nicht alles mit rechten Dingen zugeht.
Steam: Paradise bedient sich schamlos an GTA-Inhalten
Einige optische Elemente in Paradise erinnern sehr stark an Rockstars monumentale GTA-Reihe und aufgrund der präsentierten Grafik am ehesten an das bevorstehende GTA 6. Unter anderem sind es das Design der Minimap, der Stil der Ladebildschirme, aber vor allem das Gameplay, bei dem die Inspirationsquelle deutlich wird. Ihr navigiert durch eine urbane Open World, ballert mit Autos durch die und mit Waffen in die Gegend, verdient Geld und baut euch ein eigenes Imperium auf.
Dabei begegnet ihr auf Map zahlreichen NPCs, die mit generativer KI bespielt sind und euch individuell auf eure Eingaben antworten sollen. Seit dem Fortschritt künstlicher Intelligenz sind solche Dialog-Optionen häufig ein angepriesenes Gimmick, das sich aufgrund des mehrfachen Zusammenhangs mit halbherzigen Releases jedoch einen schlechten Ruf eingefangen hat. Aber die auffälligen Parallelen zu GTA und die Nutzung von KI sind nicht die einzigen Punkte, welche Paradise schon vor Early Access-Release am 2. April 2025 in ein schlechtes Licht rücken.
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Hier ist doch was faul
Wie Rock Paper Shotgun berichtet, steht die kommende Steam-Veröffentlichung Paradise mit Blockchain-Währungen in Verbindung. Im Spiel wird der sogenannten $PAR Token als Zahlungsmittel verwendet. Über einen bereits bestehenden Drittanbieter-Service sind Investitionen in das virtuelle Geldmittel möglich. Einige Investor*innen haben berichtet, ihre angesammelten Anlagen nicht abheben zu können, was schwer nach einer eventuellen Betrugsmasche riecht.
Ob hier tatsächlich Krypto in fremden Taschen verschwindet, ist jedoch nicht abschließend geklärt. Die Entwickler*innen beteuern, die Versionen von Paradise für Steam, Xbox und PlayStation seien frei von Krypto. Lediglich die Epic Games Store Edition soll unter dem Namen Paradise XRPL als echtes NFT-Game gehandelt werden.
Da Steam diese Praktiken von seiner Plattform verbannt hat, hält das Team von Paradise hoffentlich Wort. Zuvor gesehene Trailer, in denen Krypto erwähnt wird, sind immerhin schon aus der dortigen Shopseite verschwunden. Allerdings gab es bereits einige Falschinformationen, beispielsweise bezüglich einer Firmenadresse oder einer Kollaboration mit Streamer*innen Ninja und Pokimane.
Für Furore um Transaktionen sorgt auf Steam übrigens gerade auch das frisch erschienene Game of Thrones: Kingsroad.
Quellen: Rock Paper Shotgun