Jedes große Videospiel muss sich heutzutage mit Leaks herumschlagen, da ist auch Nintendos kommendes Zugpferd Zelda: Tears of the Kingdom keine Ausnahme.
Neben der speziellen Nintendo Switch OLED im Spieldesign, die mittlerweile auch offiziell von Nintendo angekündigt wurde, hat es vor allem das Artbook getroffen. Zahlreiche Fotos aus dem bebilderten Beiwerk haben es über Discord ins Internet geschafft. Doch nun will Nintendo den Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.
Zelda Tears of the Kingdom – Discord soll Identität des Leakers preisgeben
Dafür wandte sich Nintendo zunächst an Discord selbst, indem man dem Unternehmen eine Nachricht wegen Copyrightsverletzung schickte, die sich speziell auf den Kanal „Tears of the Kingdom Official Server“ bezieht. Discord reagierte und entfernte die im Antrag genannten Bilder und Links, doch das war nicht genug für Nintendo. Der ganze Kanal sollte offline genommen werden, weil die dort aktiven Nutzer die Leaks immer und immer wieder aufs Neue teilten.
Besonders einige sogenannte „PDF-Piraten“ seien dafür verantwortlich, wie man mit einem Screenshot dokumentierte und kommunizierte. Nintendo bestand außerdem darauf, dass der Name des Kanals geändert werde, weil er nicht offiziell vom japanischen Spielehersteller stamme. Um das durchzusetzen, sollte Nintendo allerdings eine Beschwerde wegen Markennutzung einreichen, hieß es von Discord.
Wie Torrentfreak berichtet, geht Nintendo nun vor Gericht: „[Nintendo of America] beantragt die angehängte vorgeschlagene Vorladung, die Discord Inc. befehlen würde, die Identität, inklusive des Namens, der Adresse, der Telefonnummer und der E-Mail-Adresse des Nutzers Julien#2743 preiszugeben, der dafür verantwortlich ist, verletzende Inhalte zu teilen, die im folgenden Discord-Kanal aufgetaucht sind […].“
Was Nintendo vorhat, sollte Discord die erbetenen Informationen über den Leaker herausrücken, dürfte klar sein. Das japanische Unternehmen ist schließlich bekannt für die harte Vorgehensweise gegen alle, die sich eine Copyrightsverletzung leisten – egal, ob durch Leaks oder das Hochladen von Musik aus Nintendo-Spielen auf YouTube. Falls euch der Sinn nach offiziellen Informationen steht, schaut doch in unsere umfangreiche Übersicht zu Zelda: Tears of the Kingdom.
Kindra hat's ja bereits im Switch Unterforum erwähnt, ich post es auch hier mal rein:
https://www.reddit.com/r/GamingLeaksAnd ... gdom_leak/Anscheinend wurde Zelda, Tears of the Kingdom, also das komplette Spiel, bereits illegal hochgeladen, Switch-Piraterieseiten prahlen damit, angeblich die ROM am Haken zu haben und schon anzubieten zu können.
Auf Seiten wie bspw. 4chan wird kräftig gespoilert, mit Screenshots, Clips, Links zu Streams und allem drum und dran, auf Twitter, Twitch und Kick stoß ich nun auch auf Streams, Videoclips und Bilder, also seid gewarnt, falls ihr Spoiler vermeiden wollt.
Nen Hinweis für nen direkten Zusammenhang zum Artbook-Leaker fand ich bislang nicht.
Was ich fand:
Der Unterschied ist einfach: Bei Nintendo gibt es überdurchschnittlich viel mehr altes Zeug, welches man verwursten kann, weil da allein zig IPs ihren Dornrösschen-Schlaf halten. Firmen die keine romantisierten Klassikern im Portfolio haben, sind logischerweise auch weniger oder gar nicht von sowas betroffen.
Aber bitte. Es geht nicht um einfache Leaker. Es geht mutmaßlich um Menschen, die irgendwo in der Produktionskette sitzen, die von Nintendo bezahlt werden und ihre Anstellung missbrauchen um nicht veröffentlichtes Zeug mit dem Netz zu teilen. Das sind keine Helden, sondern Angestellte die vorsätzlich gegen ihren Arbeitsvertrag und entsprechende Verschwiegenheits-Klauseln verstoßen.
Das mag bei einem Artbook jetzt nicht so wild erscheinen, aber die selben Personen könnten beim nächsten Mal auch bisher unangekündigte oder vor Release stehende Spiele inkl. deren Inhalt öffentlich machen. Wenn ich Hersteller wäre, würde ich an der Stelle ebenfalls wissen wollen, wo in meinem Unternehmen eine Made sitzt und vorab Inhalte online verteilt. Das Plattformen bei strafbaren Inhalten verpflichtet sind, mit Behörden und Juristen zu kooperieren ist auch nichts Neues.
Schon, allerdings ist Nintendo hier ja bekanntermaßen noch mal weitaus rigoroser als andere. Siehe Fan Projekte, siehe verklagte Streamer. Und die Plattform zur Herausgabe der persönlichen Daten des Leakers aufzufordern, kannte ich bisher auch nicht. Aber liegt vielleicht auch an der Platform.
Ich denk mal, da spielt auch die Befürchtung mit rein, dass besagte undichte Stelle als nächstes dann weitaus wichtigeres Material auch noch leaken könnte, wo diese ja ohnehin Zugang zu haben scheint, jedenfalls insofern sich diese innerhalb von BigNs Unternehmensriege befindet. Im schlimmsten Fall könnte eine eigentlich nur ans Presswerk gehende Goldfassung des Spiels dann noch vor Release im Internet landen oder sowas.
Naja, soweit ist das halt Business as usual, und die Rechtsabteilung macht, was ne Rechtsabteilung halt so macht.
Ich könnte dem *fast* noch einigermaßen folgen, wenn das Artbook schon seit Monaten raus wär.
Aber das Ding ist nichtmal auf dem Markt. Selbstverständlich wird man da alle Hebel in Bewegung setzen, um das Leck zu stopfen. Da geht es weniger um mögliche Verluste weil jetzt irgendwer nicht mehr die CE kauft (da kommt man ja eh kaum dran), da geht es darum, jemanden in den eigenen Reihen zu finden, der Dinge leakt, die noch nichtmal auf dem Markt sind.
Und über Gerichte die Rausgabe von Daten bei solchen Verstößen zu beantragen ist halt gängige Praxis. Wenn sie das nicht machen würden könnten sie die Rechtsabteilung auch dicht machen.