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Auf Steam kostenlos reinspielen: Darum steht dieses außergewöhnliche Spiel jetzt ganz oben auf meiner Wunschliste

Nach dem Antesten der Demo bei Steam hat es mir Discounty echt angetan. Hinter der Fassade einer fröhlichen Supermarkt-Simulation steckt mehr.

Key Art zum Spiel Discounty
© PQube / Crinkle Cut Games

Diese Highlights erwarten euch im Juni 2025!

Dank dir Steam für deine zuverlässigen Benachrichtigungen. Diese haben mich nämlich rechtzeitig darüber in Kenntnis gesetzt, dass für das Spiel Discounty eine Demo-Version verfügbar ist. Der Titel hängt schon seit einer Weile auf meiner Wunschliste, ist dort nun nach Einverleibung der Kostprobe nach ganz oben gerutscht.

Das Spielprinzip? Ich führe meinen eigenen Laden in einer kleinen Stadt voller skurriler Leute, muss meine Produkte verwalten und während der Öffnungszeiten die Kasse hüten. Doch hin und wieder scheint durch, dass es sich nicht etwa um eine heile Welt handelt, in der ich aus dem System des Kapitalismus meinen Vorteil ziehe.

Disounty-Demo auf Steam: Tiefkühlpommes, kauft frische Tiefkühlpommes

Mit einem Intro werde ich in der Demo von Discounty, welche während des Steam Next Fest bis zum 16. Juni um 19:00 gespielt werden kann, nicht begrüßt. Dass ich den Laden meiner Tante Teller übernehmen soll, erschließt sich aus dem Kontext. Bei meiner Ankunft in dem kleinen Geschäft erwartet mich die Assistentin mit einer Einführung in meine Aufgaben als frischgebackene Managerin. Die sind nicht allzu komplex. Ich soll ein Lager befüllen, Waren ausstellen, Lieferungen anfragen und entgegennehmen und die Verkäufe an der Registrierkasse abwickeln.

Geht ziemlich leicht von der Hand, ist intuitiv und perfekt, um sich in einen Flow-Zustand fallen zu lassen, bei dem nicht viel Nachdenken erforderlich ist. Plip, Plop, macht das Sounddesign, wenn ich meine Tiefkühlpommes aus dem Lager einsammle und auf der Verkaufsfläche in der Kühlung platziere. Katching, klingelt die Kasse, nachdem ich den Preis meiner Produkte aus einer fertigen Liste abgelesen und in die Kasse eingehämmert habe. Das aber nur in der Zeit von 8:00 bis 16:00, den festen Betriebszeiten meines Ladens, zu deren Beginn ich jeden morgen angehalten bin, pünktlich zu erscheinen.

Um meinen Job noch ein bisschen spannender zu gestalten, bekomme ich tägliche und wöchentliche Quests von der Spitze des Franchise zugetragen. Die lauten dann beispielsweise „Verkaufe zehn Äpfel“ oder „Schließe zehn Verkäufe ab“. Mit den dadurch verdienten Punkten kann ich mir Verbesserungen anschaffen, erweitere etwa mein Sortiment. Neue Einrichtungsgegenstände beschaffe ich derweil beim Handwerksshop, bei dessen Besuch ich auch gleich einen Abstecher an der Müllhalde machen kann, um mich für das Recycling von Verpackungsmaterial auszahlen zu lassen.

Die Discounty-Demo lief bei mir übrigens einwandfrei auf dem Steam Deck:

„Ein halbherzliches Willkommen in Blomkest“

Abgerundet wird das spielerische Konzept der Ladenführung von Verträgen, die ich mit Einheimischen schließe. Zum Beispiel mit dem Angler, um frischen Fisch zu beziehen. Aber wars das denn schon? Die Pixel-Pakete von A nach B zu schieben und die Hand offenzuhalten, wenn sie übers Kassenband rollen, ist zwar ein äußerst zufriedenstellendes Erlebnis, aber da muss doch mehr dahinter stecken, oder? Und das tut es auch. Die kleine Hafenstadt Blomkest steckt voller kleiner Geschichten aus dem Leben der Bewohner und Bewohnerinnen. So zumindest meine Vermutungen basierend auf meinen Erfahrungen mit der Demo.

Gespräche sind oft irgendwie bizarr, aber definitiv unterhaltsam. An verschiedenen Ecken gibt es Cutscenes zu triggern, durch die ich nach und nach erfahre, wie die Gemeinschaft in Blomkest so tickt. Besonders spannend finde ich, dass in der Beschreibung von Discounty auf Steam ein Banner prangt, auf dem steht „Gewinne neue Freunde oder mache dir erbitterte Feinde„. Noch habe ich nicht herausgefunden, wie ich die Sympathie meiner Mitmenschen für mich steigere oder senke, aber dieser Satz lässt mich glauben, dass Beziehungsaufbau durchaus ein wichtiger Teil des Spiels ist.

Immerhin heißt es auch, die Blomkester würden keine Fremden mögen – „Ein halbherzliches Willkommen in Blomkest“ wünscht man in der Vorstellung des Spiels auf Steam – und ich müsse aufpassen, sie nicht mit rasantem wirtschaftlichem Wachstum zu überfordern. Mein Erfolg liegt nämlich nicht allen Beobachter*innen am Herzen, ich kann aber dafür sorgen, dass die Stadt von diesem möglichst stark profitiert – oder aber meine Gier in den Vordergrund stellen. Eine gewisse soziale Komponente scheint also auch beim Betreiben meines Ladens Einfluss zu nehmen.

Die Pfeiler der Ausbeutung zum Einsturz bringen

Tja und dann ist da noch dieses bedrohliche Etwas, dass sich durch die gesamte Atmosphäre von Discounty zieht. Sogar in den beiden Trailern wird es spürbar, durch immer schiefer werdende Musik zu Bildern von stressigen Szenarien und verschmutzten Gewässern. In der Demo selbst höre ich im Charaktereditor ebenfalls nach einer Weile einen verzerrten Soundtrack, was bei mir ein unheimliches Gefühl hinterlässt.

Hier der neuste Trailer zu Discounty:

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Hinter meinem Laden ist der Wald wegen giftigen Substanzen abgeschlossen und die Dosenfabrik am Hafen gibt mir ebenfalls ganz schlechte Vibes. Versteckt sich hier etwa Kritik an den Konsequenzen von Kapitalismus auf menschlichen Zusammenhalt, körperliches Wohlbefinden und die Natur, verpackt in charmant aussehende Pixel-Optik? Jup, ziemlich sicher.

Und ich bin mehr als gespannt, herauszufinden, wie sich diese abseits von Kakophonien und offensichtlichen Anzeichen von Umweltverschmutzung im Spiel niederschlägt. Werde ich irgendwann mein komplettes Geschäftsmodell überdenken müssen? Führt mich das Streben nach finanziellen Erfolg zu einem tragischen Ende der Geschichte von Blomkest? Kann ich eine Katastrophe verhindern, oder bin ich gezwungen dabei zuzusehen, wie sie ihren Lauf nimmt? Ich MUSS es herausfinden, ich finde harmlos wirkende Spiele mit ernsten Botschaften super faszinierend.

Ab dem 21. August 2025, wenn Discounty offiziell auf Steam und ebenfalls für Konsolen erscheint, werde ich meine gewonnene Neugierde endlich stillen können. Bis dahin kann ich euch Wanderstop als sofort verfügbare Alternative empfehlen, hier wird ebenfalls ein augenscheinliches Cozy Game mit bedeutsamen Botschaften serviert.

Quellen: Steam / Discounty, YouTube / PlayStation

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