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Dungeons and Dragons: So gelingt der Einstieg ins Rollenspiel-Hobby – Erfahrungen aus der Anfangszeit

Pen and Paper-Rollenspiele wie Dungeons & Dragons sind ein beliebter Zeitvertreib. Das müsst ihr beachten, wenn ihr der Faszination eine Chance geben wollt.

Artwork zu Dungeons and Dragons mit einer menschenähnlichen Kreatur im Flug
© Wizards of the Coast / Hasbro / Adobe Photoshop [M]

Zugegebenermaßen liefere ich euch mit der Empfehlung Dungeons & Dragons zu spielen sicherlich keinen Geheimtipp mehr. Stranger Things, Baldur’s Gate 3 und hierzulande auch die YouTube-Reihe „Spitze Stifte“ von den Rocketbeans haben das in den 80ern entstandene Phänomen in den vergangenen Jahren wieder ins allgemeine Gedächtnis gerufen.

Während dieser Zeit hat mir gleich die geballter Power all dieser drei Einflüsse die Würfel in die Hand gespült. Seit einem Jahr etwa spiele ich als Halb-Orkin selbst in einer festen Runde mit und will nun die Gelegenheit ergreifen, euch zu erzählen, was ich als Neuling gelernt habe und wie ihr selbst am besten nachziehen könnt, falls ihr den Einstieg bisher verpasst habt.

Dungeons and Dragons: Wie ich reingerutscht bin

Es gibt im Prinzip zwei Wege, sich der Welt von Dungeons and Dragons anzunähern: Entweder ihr befasst euch in Ruhe selbst mit dem Universum und seinen Möglichkeiten oder ihr schmeißt euch direkt ins kalte Wasser und werdet Teil einer einsteigerfreundlichen Runde. Erstere Option könnte zum Beispiel so aussehen, dass ihr euch durch die im Internet verfügbaren Infos klickt, in die offiziellen Begleitbücher reinschnuppert und euch Videos- oder Podcasts von bestehenden Gruppen reinzieht, um ein Gefühl für den Spielverlauf zu entwickeln.

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Für mich begann alles mit einem in etwa einer halben Stunde selbst zusammengeschmissenen Abenteuer, dass ich in Stichpunkten auf ein Post-it niedergekritzelt hatte. Das willkürlich überlegte Skillsystem und die improvisierten Würfel-Regeln ergaben zwar eine recht chaotische Session, zum ungezwungenen Ausprobieren hat es damals aber auf jeden Fall gereicht. Ein paar schon leicht aufwändigere Versuche später bekam ich dann mit, wie nach dem Erfolg von Baldur’s Gate 3 D&D plötzlich in aller Munde war.

Auch in meinem Bekanntenkreis hörte ich von aufkeimendem Interesse und erstmals gab es für mich die Aussicht darauf, an einer richtigen Kampagne teilzunehmen. Die Regeln zu verinnerlichen war am Anfang nicht ganz leicht, aber wir haben zusammen gelernt und uns an die komplexen Details herangetastet. Einige Kenntnisse konnte ich zuvor, so wie meine Mitspieler*innen eben auch, in Baldur’s Gate 3 aufschnappen. Zum Beispiel, dass eine Würfelprobe immer einen festgelegten Wert überschreiten muss, eine 20 das bestmögliche und eine 1 das schlechteste Ergebnis repräsentiert.

Wie werdet ihr Teil einer D&D-Gruppe?

Falls es bei euch noch daran scheitert, dass ihr keine potenziellen Pen and Paper-Freund*innen kennt, dann rate ich euch, online in die Recherche zu gehen und Gruppen mit offenen Plätzen zu finden. Besonders einfach gestaltet sich das Ganze, wenn ihr offen dafür seid, online zu spielen. Spezielle Foren oder das deutsche Reddit bieten sich hier zum Beispiel als Anlaufstellen an. Des Öfteren tauchen dort auch Gesuche für Präsenz-Termine auf, je nachdem wo ihr wohnt, habt ihr mal mehr und mal weniger Glück damit, dass dabei auch eure Umgebung vorkommt.

Macht es wie Nutzer*in desi_1337 und sucht euch Rat auf reddit:

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Ich selbst habe vor einer gefühlten Ewigkeit selbst einen Post abgesetzt, in der Hoffnung Rollenspieler*innen in meiner Nähe zu finden, damit aber leider keinen Erfolg gehabt. Ein Tipp, den ich gehört, aber nie in die Tat umgesetzt habe: Im lokalen Nerd-Laden nachfragen, wo die Chance besonders hoch ist, Gleichgesinnte zu treffen.

Denkt daran, dass jede D&D-Gruppe anders ist und fragt deshalb am besten immer vorher nach, wie die Mitglieder ihre Sessions in etwa gestalten, damit ihr keine falschen Erwartungen mitbringt. Beispielsweise präferieren manche eher Rollenspiel-lastige Abenteuer und sprechen fast ausschließlich in der Stimme ihres Charakters, während andere lieber mit etwas Abstand und strategischem Denken Spaß haben. Solche Fragen solltet ihr auch klären, wenn ihr eine neue Truppe gründet.

Das Los des Dungeon Masters

Denkt ihr darüber nach, die Rolle des Dungeon Masters zu übernehmen, müsst ihr euch überlegen, welche Tools ihr eventuell zu Hilfe nehmen möchtet. Wichtig wäre eine Ausführung des aktuellen Regelwerks und ein Abenteuer, das für Anfänger*innen geeignet ist. Um den Verlauf der Geschichte live zu steuern und im Überblick zu behalten, empfiehlt sich D&D Beyond.

Praktisch an dieser Anwendung sind vor allem die digitalen Würfel, welche euch direkt den Wert einer Probe ausspucken, ohne dass ihr die zur Berechnung verwendeten Skills jedes Mal nachschauen müsst. Es existieren noch einige Alternativen mit zusätzlichen Vorzügen, die sich allerdings meist eher an Fortgeschrittene richten.

Zuletzt bleibt mir eigentlich nur noch zu sagen: Viel Spaß beim Spielen! Auch wenn ihr euch dazu entscheidet, euch langsam an Dungeons and Dragons heranzutasten und vorerst noch ein paar mehr Würfel in Videospielen rollt. Immerhin kam für Kurzem der große Patch für Baldur’s Gate 3 raus, es könnte sich also lohnen, wieder reinzuschauen.

Quellen: D&D Beyond, YouTube / Dungeons & Dragons, reddit / desi_1337

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