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Borderlands 4 im Test: Der beste Loot-Shooter – mit einer nervigen Technik-Schwäche

Kehrt Borderlands 4 zurück zu den alten Stärken der Reihe oder versumpft der Shooter endgültig? Wir verraten es im großen Test samt Video.

Artwork von Borderlands 4. Zu sehen ist der Charakter Moxxi mit einer Pistole in der Hand. Versehen ist das Bild mit dem Testbanner von 4P.de
© 2K Games / Gearbox Software / Adobe Photoshop / 4P.de [M]

Fantastischer Shooter mit einer nervigen Schwäche! Borderlands 4 TEST

Ballert, greift gut, springt doppelt

Aber Fähigkeiten sind ja nur das eine, das wichtigste sind die Knarren. Immerhin bewirft einen Borderlands 4 auch mit unzähligen Waffen jeglicher Art – laut Entwickler*innen gibt es nun bis zu 30 Milliarden Kombinationen. Ein absoluter Wahnsinn, der aber immer noch bestens zu unterhalten weiß.

Das liegt natürlich in erster Linie am Gunplay, welches im Vergleich zum Vorgänger kaum verändert wurde. Zum Glück, denn auch wenn es viel an Borderlands 3 zu kritisieren gibt, das Waffengefühl hat darin einen großen Schritt nach vorne gemacht. Im nun fünften Serienteil knattert es daher auf hohem Niveau gewohnt weiter: Die Steuerung ist direkt, das Trefferfeedback großartig. Kopfschüsse sind auf eine morbide Art sehr befriedigend und zaubern ein Lächeln ins Gesicht.

Dass sich die Kämpfe sogar noch besser anfühlen, ist den erweiterten Bewegungsmöglichkeiten zu verdanken. Von Anfang an gibt es einen Doppelsprung, der sich nicht nur beim Erkunden, sondern ebenso in den Kämpfen als nützlich erweist. Später folgt dann Zugang zu einem Greifhaken und einem kleinen Gleiter. Wobei sich Ersterer nur an bestimmten Punkten einsetzen lässt, sprich es gibt keine völlige Freiheit. Es hilft dennoch ungemein, auch mal höhere Ebenen schnell erreichen zu können, um von dort aus Feinde zu erschießen oder ihnen ein explosives Fass direkt ins Gesicht zu schleudern.

Endlich richtig geile Bosskämpfe

Insgesamt fühlen sich die Kämpfe dadurch einen Ticken dynamischer an – kurz gesagt: Borderlands hat sich nie besser gespielt. Das macht sich insbesondere in den Bossfights bemerkbar, die wohl den größten Sprung nach vorne machen. Vor allem die dicken Story-Macker fallen mechanisch deutlich komplexer aus, da hier oft sämtliche neuen Möglichkeiten zum Einsatz kommen müssen. Hier hatte die Reihe bekanntlich stets ordentlich Nachholbedarf.

Borderlands 4 meistert diese Hürde jetzt nicht ganz mit Bravour, aber mit den besten Kämpfen der gesamten Reihe. Jedes größere Gefecht hat seine Eigenheiten, die es zu beachten gilt. Mal wirft mir ein riesiger Vogel enorm viele, kleine, selbstmörderische Begleiter und anderen Kram entgegen, weshalb ich niemals stehen bleiben kann und ständig zwischen „Boss abschießen“ und „sich gegen Adds wehren“ wechseln muss.

Bei einem anderen Boss kann ich diesem zu Beginn erstmal keinen Schaden zufügen. Stattdessen muss ich erst eine bestimmte Säure auf ihn werfen, damit sich dann an seinem Körper Wucherungen bilden, die wiederum dazu führen, dass seine Lebensenergie sich überhaupt einmal bewegt. Damit aber nicht genug: Der Koloss von einem Boss hat ein paar ordentliche Schwinger drauf, denen es auszuweichen gilt, während mir dann auch noch ein paar seiner Begleiter gehörig auf die Pelle rücken.

In diesen Momenten ist Borderlands 4 eine gehörige Ecke herausfordernder als die Vorgänger – aber gleichzeitig unterhaltsamer. Es ist nicht mehr einfach nur draufhalten, damit nach viel zu vielen Minuten der Lebensbalken auf Null sinkt, sondern die Kämpfe sind deutlich aktiver und abwechlungsreicher.

  1. Das die Entwickler es nach 6 Jahren Entwicklung es nicht hinkriegen das Spiel mit einer vernünftigen Performance auf dem PC zu veröffentlichen ist schon schwach. Das Spiel läuft bei höchsten Einstellungen ohne Frame Generation mit einer 4090 nicht mal konstant über 100 FPS, auch wenn man Reflexionen und Schattenqualität herunterschraubt und die Bewegungsunschärfe ausstellt (was ich sowieso bei jedem Spiel gleich als Erstes mache) gibt es nicht viel mehr FPS. Von den Mikrorucklern, die aber vermutlich an der Unreal Engine 5 liegen ganz zu schweigen. Das ist schon armselig. Aber den Rand so weit aufreißen, was sie nicht für einen Kracher entwickelt haben.

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