Veröffentlicht inTests

Borderlands 4 im Test: Der beste Loot-Shooter – mit einer nervigen Technik-Schwäche

Kehrt Borderlands 4 zurück zu den alten Stärken der Reihe oder versumpft der Shooter endgültig? Wir verraten es im großen Test samt Video.

Artwork von Borderlands 4. Zu sehen ist der Charakter Moxxi mit einer Pistole in der Hand. Versehen ist das Bild mit dem Testbanner von 4P.de
© 2K Games / Gearbox Software / Adobe Photoshop / 4P.de [M]

Fantastischer Shooter mit einer nervigen Schwäche! Borderlands 4 TEST

Aber was ist denn jetzt mit der Story?

Ich hab ja nun echt lange drumherum geschrieben, aber ganz aus dem Blick lassen geht nicht. Die Story in Borderlands 4 ist… kompliziert. Also nicht inhaltlich, da ist die Geschichte eigentlich recht einfach zu verfolgen. Es ist eher die Tonalität, die eine deutliche Abwendung vom Vorgänger ist – zum positiven hin. Borderlands 3 ist oft zu albern, zu übertrieben, zu sehr Referenz an die Popkultur gewesen.

Klar, das ist die Reihe schon immer gewesen, aber alleine die beiden Antagonisten, die Zwillinge, waren einfach nur nervig. Beim aktuellen Teil dreht Gearbox den Regler deutlich zurück. Die Geschichte nimmt sich wieder ernster, es wird nicht versucht, auf Teufel komm raus stets einen Gag zu bringen. Natürlich gibt es immer noch Anspielungen und Kommentare, die etwas witziger gemeint sind, aber der übertriebene Fäkal-Humor ist tatsächlich kaum noch vorhanden – Gott sei dank.

Und der Bösewicht? Genau das ist das komplizierte. Ich will so wenig wie möglich spoilern, aber so viel sei verraten: Der Zeitwächter ist weit entfernt davon, eine schlecht gemachte Karikatur eines Livestream-Duos zu sein. Er wirkt von Anfang an durchtrieben, mit einem klaren Plan im Kopf, auch wenn er in den ersten Stunden verhältnismäßig wenig Präsenz zeigt.

Zudem er keine Kopie von Handsome-Jack oder seines Charakters ist, sondern sehr wohl auf eigenen Beinen steht. Was er genau im Schilde führt? Das kann und möchte ich euch nicht verraten, aber Borderlands 4 geht ein paar durchaus spannende Wege und Überraschungen ein, die dank toll inszenierten Zwischensequenzen und wilden Trips sehr viel Spaß bereiten.

Das einzige Problem? Der Zeitwächter bleibt trotz aller Unterhaltungswerte bis zum Schluss blass. Hier hat der bereits erwähnte Handsome-Jack noch immer ordentlich die Nase vorn. Allerdings ist der Vergleich mit einem der charismatischsten Bösewichte der modernen Spielegeschichte vielleicht ein klein wenig unfair.

Die Probleme in der Handlung

Die offensichtlichen Schwachstellen liegen jedoch in der Struktur der Geschichte. Dadurch, dass Borderlands 4 über eine offene Welt verfügt, stolpert der Loot-Shooter in die gleichen Schwächen, wie viele andere Genre-Vertreter. Stichwort: Wie erzähle ich eine zusammenhängende Geschichte, wenn der oder die Spieler*in völlig frei in ihrer Auswahl ist?

Wer einen der letzten Far Cry-Teile gespielt hat, weiß worauf es hinausläuft: Non-Linearität. Ich entscheide also selbst, welche Quests in welcher Reihenfolge ich angehe. Jedes Gebiet erzählt dadurch eine in sich eigene Handlung, in der es in erster Linie immer um zwei Dinge geht. Den örtlichen Widerstand zu überzeugen, sich uns anzuschließen, in dem wir den fiesen Obermacker des jeweiligen Gebiets besiegen. Alles, um am Ende dem Zeitwächer näher zu kommen.

Das funktioniert an und für sich ganz gut, bietet nur eben die bekannte große Schwäche: Alle Gebiete stehen für sich. Es gibt lange Zeit keine Überschneidungen zwischen den einzelnen Figuren, wodurch es sehr stückchenchaft wirkt und nicht wie ein großes Ganzes. Ein Beispiel, ohne zu viel zu spoilern: Im Laufe einer Quest treffe ich auf die aus dem dritten Teil bekannte Amara, die unbedingt Lilith finden möchte.

Wir erleben zusammen ein paar Abenteuer, aber danach rückt sie für längere Zeit in den Hintergrund, denn in dem anderen Gebiet spielt sie keine Rolle. Dort taucht sie nicht auf, wird ebenso nicht erwähnt. Schließlich könnte es ja auch sein, dass ich als Spieler*in noch gar nicht Amara getroffen habe, also kann die Handlung nicht vorgreifen.

  1. Das die Entwickler es nach 6 Jahren Entwicklung es nicht hinkriegen das Spiel mit einer vernünftigen Performance auf dem PC zu veröffentlichen ist schon schwach. Das Spiel läuft bei höchsten Einstellungen ohne Frame Generation mit einer 4090 nicht mal konstant über 100 FPS, auch wenn man Reflexionen und Schattenqualität herunterschraubt und die Bewegungsunschärfe ausstellt (was ich sowieso bei jedem Spiel gleich als Erstes mache) gibt es nicht viel mehr FPS. Von den Mikrorucklern, die aber vermutlich an der Unreal Engine 5 liegen ganz zu schweigen. Das ist schon armselig. Aber den Rand so weit aufreißen, was sie nicht für einen Kracher entwickelt haben.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.