Genau die richtige Länge
Wer nur die extrem gelungene Geschichte erleben will, bekommt nach rund 30 Stunden den Abspann zu sehen – eine angenehme Länge, arten andere Genre-Vertreter doch gerne in den dreistelligen Bereich aus. Bei mir sind es allerdings 50 geworden und ich habe immer noch nicht alle Herausforderungen abgeschlossen. Clair Obscur hat eine Menge zu bieten, ohne sich aufgeblasen zu fühlen: Ein angenehmer Umfang für Story-Fans mit einer Vielzahl an optionalen Inhalten für diejenigen, die diese fantastische Welt nicht so schnell wieder verlassen wollen.

Vor allem im letzten Drittel des Spiels könnt ihr auf einmal noch eine ganze Reihe neuer Orte bereisen, die mit teilweise überaus kniffligen Kämpfen auf euch warten. Von Super-Bossen bis hin zum endlosen Turm darf das geniale Kampfsystem hier unaufhörlich glänzen und einige Gefechte werden von euch wirklich strategisches Vorgehen verlangen, wenn ihr siegreich aus ihnen hervorgehen wollt. Minimal nervig dabei: Nicht immer ist vor dem Kampf klar, ob ihr stark genug seid, was manchmal in Trial-and-Error mündet. Einige Gebiete sind allerdings mit einem warnenden „Gefahr“-Hinweis versehen.
Vorbereitung ist alles
Gewonnen wird ein Kampf nicht erst auf dem Schlachtfeld, deshalb solltet ihr natürlich alles nutzen, was euch Clair Obscur: Expedition 33 an die Hand gibt. Klassischerweise gibt es Levelaufstiege, die eure Werte erhöhen, aber pro Stufe könnt ihr zusätzlich noch drei Punkte verteilen, etwa in Vitalität, Beweglichkeit oder Stärke. Eure Entscheidung sollte dabei nicht nur von euren persönlichen Vorlieben geprägt sein, sondern auch von der Wahl eurer Waffe; die skalieren nämlich jeweils mit zwei Attributen, haben dazu noch unterschiedliche Fähigkeiten.
Apropos Fähigkeiten: Die habt ihr natürlich auch. Sechs verschiedene könnt ihr in den Kampf mitnehmen, im Talentbaum aber noch eine ganze Reihe weiterer freischalten, um verschiedene Kombinationen auszuprobieren, nach eurer bevorzugten Strategie zu kämpfen und euch an die derzeitigen Gegner-Schwächen und -Stärken anzupassen. Zu guter Letzt kommen noch die sogenannten Pictos dazu: Passive Boni, von denen ihr nur eine begrenzte Anzahl ausrüsten könnt und die noch dazu eure Statuswerte erhöhen.

Besonders spannend: Zwar besitzt jeder Charakter nur drei Pictos-Slots, doch wenn ihr mit einem ausgerüsteten erfolgreich vier Kämpfe abgeschlossen habt, wird dieser freigeschaltet. Das bedeutet, ihr könnt ihn für mehrere Kämpfer*innen gleichzeitig nutzen und er bedient sich einer anderen Ressource, mit der ihr deutlich mehr als drei Pictos anlegen könnt, dabei aber auf die Erhöhung der Statuswerte verzichten müsst. Klingt erstmal kompliziert, ist in der Praxis aber denkbar simpel und ein einzigartiges und ausgeklügeltes System, um eure Expedition besser auf die vielen Gefahren vorzubereiten.
Die Fahne im Wind
Attribute erhöhen und Fähigkeiten lernen kann ich übrigens nicht überall, sondern nur an den eingangs erwähnten Fahnen der anderen Expeditionen, die ja auch als Speicherpunkte dienen. Hier gönne ich meiner Crew auch mal eine Verschnaufpause, was ihre Lebenspunkte wieder heilt, verbrauchte Gegenstände wieder auffüllt und Gegner wieder zurückbringt – Dark Souls lässt grüßen. Die Gegenstände sind dabei nochmal in zwei Kategorien unterteilt.
Da wären einmal die Chroma-Elixiere, mit denen ich mein Team außerhalb von Kämpfen wieder fitmachen kann, was mir längere Erkundung erlaubt. Und dann sind da noch drei verschiedene Arten von Tränken, die wahlweise heilen, wiederbeleben oder AP generieren können – ebenfalls endlich, ebenfalls wieder aufgeladen, wenn ich mich an einer Flagge niederlasse. Bei beiden Varianten kann ich die Anzahl erhöhen, wenn ich besondere Scherben finde, die Tränke für den Kampf lassen sich zusätzlich auch verstärken. Angst davor, meine Gegenstände zu nutzen, weil sie irgendwann alle aufgebraucht sein könnten, brauche ich keine zu haben – sehr angenehm.

Entsprechend gelungen ist auch die Erkundung, denn ihr findet ausschließlich nützliche Gegenstände. Neben den eben erwähnten Scherben sind das beispielsweise Upgrades für eure Waffen, eine Ressource, um die Anzahl der tragbaren Pictos zu erhöhen oder um eure Talentbäume und Attribute zurückzusetzen, falls ihr nach ein paar Stunden doch noch ein paar Änderungen vornehmen wollt. Dazu kommen Schallplatten, die ihr mit einem Grammofon am Lagerfeuer abspielen könnt, sowie Kostüme für eure Truppe, wenn euch mal der Sinn nach neuen Kleidern oder Frisuren steht.
Hör auf zu reden und nenne ein besseres Spiel... Es braucht ein Denkmal!!!
80 Stunden in etwa gespielt.
Sandfall Studios sollten sich zu Squaresoft umbenennen. Die Qualität erinnert mich an PS1 era Final Fantasy, Legend of Mana, Vagrant Story und vor Allem, Legend of Dragoon. Der Soundtrack, story, Grafik sind einfach nur gut.
52 stunden und 36 minuten und ich müsste jetzt so ziemlich alles erledigt haben, was das spiel zu bieten hat. was für eine reise und das alles von leuten, die kein bock mehr auf aaaa hatten. mal ins ng+ reinschauen.
Das Kampfsystem finde ich überladen und irgendwie unbefriedigend. Es ist recht kompliziert und irgendwie gammelt man jeden Gegner trotz fast schon mit willkürlich ausgerüsteten Skills/Waffen irgendwie um. Ich habe permanent das Gefühl etwas falsch zu machen oder zu verpassen. Man muss also Bock darauf sich dolle mit Builds zu befassen.
Die Bühne auf der die Geschichte ihren Lauf nimmt ist wirklich erfrischend anders und spannend. Die "albernen" Teile in der Geschichte schaden der Spannung aber leider ganz direkt.
Ich habe erstmal aufgegeben. Und wenn ich ganz ehrlich bin, sind für mich rundenbasierte RPGs nie wirklich etwas gewesen. Wenn da mal eines gefiel, dann gefiel es trotzdem und nicht wegen dem Kampfsystem.
Joah, kann man den Entwickler:innen jetzt bitte ein großes Budget geben? Das, was knapp 40 Leute da geleistet haben, liefern andere Studios mit hunderten Leuten nicht ab. Grafik und Gameplay sind jedenfalls wirklich toll. Ich mag beides, Rundenkämpfe und aktive Kampfsysteme. Claire Obscur ist definitiv super unterhaltsam, angenehm taktisch, aber nicht ausufernd. Die Gegner sehen nicht albern aus (wie bei FF...). Das Voice Acting ist super und die Musik? Die ist nicht von dieser Welt, so gut ist die. Ich bin nicht frankophil, spreche kein Wort Französisch, aber alleine der erste Titel im Prolog ist ein Ohrwurm und wirklich toll. Für mich bisher das beste Rollenspiel seit Langem und wischt mit allem, was aus Japan kommt, den Boden auf. Dagegen wirkt FFVII (gerade erst Teil 2 gespielt) wie ein peinlicher Kindergeburtstag.