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Cyberpunk 2077 für die Nintendo Switch 2 im Test: Damit hätten wir niemals gerechnet

Cyberpunk 2077 ist ein technisches wie inhaltliches Schwergewicht: Funktioniert das auf der Nintendo Switch 2? Wir verraten es im Test.

Artwork von Cyberpunk 2077. Im Vordergrund ist Protagonistin V mit einem Katana zu sehen. Im Hintergrund Night City zu sehen, sowie die Nintendo Switch 2 selbst. Versehen ist das Ganze mit dem 4P Testbanner.
© Bandai Namco Entertainment / CD Projekt Red / Nintendo / Adobe Photoshop [M]

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Mit Cyberpunk 2077 gibt es zum Release der Nintendo Switch 2 direkt einen großen Kracher zu spielen: Das Rollenspiel von CD Projekt RED ist ein wahrhaftiges Schwergewicht. Nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch – wie soll das auf der kleinen Hybrid-Konsole nur laufen?

Eine nachvollziehbare Frage glänzt das dystopische Action-RPG doch mit prachtvoller RayTracing-Optik – am PC sogar mit vollständigem PathTracing. Die Nintendo Switch 2 packt das, wenig überraschend, nicht – dennoch legt die Portierung die Messlatte für die Konkurrenz direkt weit nach oben. Warum? Weil die Entwickler*innen an (fast) alles gedacht haben.

V gehört für Sören zu den besten Protagonist*innen in modernen Rollenspielen. Credit: CD Projekt RED / Bandai Namco Entertainment Europe

Mit Rollenspielen kennt sich unser Tester Sören bestens aus, sind sie doch sein mit Abstand liebstes Genre. Cyberpunk 2077 hat er zweimal bisher durchgespielt: Einmal zum Release, später folgte ein Durchgang mit dem DLC. Mit der Nintendo Switch 2-Fassung folgt nun der dritte Run. Gibt ja zum Glück kaum was anderes zu spielen …

Cyberpunk 2077 auf der Nintendo Switch 2: So steht’s um die Technik

Fangen wir aber erst einmal beim vielleicht wichtigsten an, nämlich der Grafik, und da wollen wir auf keinen Fall etwas beschönigen. Cyberpunk 2077 sieht auf der Nintendo Switch 2 ohne Wenn und Aber schlechter aus als auf der PlayStation 5, der Xbox Series X|S oder einem leistungsstarken PC. Das dürfte aber wohl kaum jemanden überraschen. Schließlich sind die drei letztgenannten Plattformen in Sachen Hardware deutlich besser aufgestellt.

Das heißt aber nicht, dass das Action-Rollenspiel auf der Hybrid-Konsole dafür sorgt, dass ich mir die Augen zuhalten möchte. Nein, Cyberpunk 2077 kann sich im Handheld- und TV-Modus mit all den vorhandenen Einschränkungen sehen lassen. Was die Entwickler*innen von CD Projekt RED hier schon zu Beginn der neuen Nintendo-Generation aus dem Kasten rausholen, ist schlicht beeindruckend.

Die Texturen sind solide, die Lichtstimmung trotz reduzierter Form stimmig, die Schatten etwas grob und das Level of Detail lässt viel öfter Gegenstände oder Charaktere in die Welt poppen als es sonst der Fall ist. In Sachen Framerate gibt es entweder 30 FPS (Qualitätsmodus) oder maximal 40 FPS (Performance-Modus) – stabil sind beide nicht auf Dauer. Bei besonders viel Action oder wenn es mal schnell von A nach B mit dem Auto gehen muss, stottert es schon mal. Unspielbar ist Cyberpunk 2077 deswegen aber nicht, denn es sind meist nur kurze Szenen, bei denen die Technik zu kämpfen hat.

Am ehesten lässt sich Cyberpunk 2077 auf der Nintendo Switch 2 mit der Version auf dem Steam Deck vergleichen. Wählen wir auf letzterer Plattform das entsprechend benannte Preset aus, dann sieht der jüngste Port dank DLSS auf der Nintendo-Konsole ein kleines bisschen besser aus. Ein weiterer Beweis, wie gut das polnische Studio gearbeitet hat – weswegen ich aktuell dabei bin, das Rollenspiel noch einmal komplett auf der Switch 2 durchzuspielen. Das hätte ich im Vorfeld nicht gedacht.

Grafik versus Performance: Was ist die beste Wahl?

Ich würde euch an dieser Stelle gerne verraten, wie viele Stunden ich schon mit der Switch 2-Version verbracht habe, aber leider gibt es die Anzeige auf der Konsole noch nicht, sondern erst in ein paar Tagen. Glaubt mir aber, dass ich schon ordentlich reingebuttert habe. Auch, um natürlich zu schauen, welcher der beiden angebotenen Grafik-Modi die bestmögliche Wahl ist.

Zur Auswahl steht einerseits Qualität, bei dem es sowohl im Handheld- als auch im Docked-Modus eine Auflösung von 1080p mit 30 Bildern pro Sekunde gibt. Andererseits existiert die Performance-Einstellung, die im Docked-Modus ebenfalls eine 1080p-Auflösung mit maximal 40 FPS ermöglicht. Im Handheld reduziert es sich auf 720p und 40 Bilder pro Sekunde.

Meine Empfehlung? Nutzt ruhig den Qualitätsmodus, wenn ihr die Switch 2 als Handheld nutzt. Nachdem ich mich ein wenig dran gewöhnen musste, fallen die 30 FPS nicht so sehr ins Gewicht, dafür aber sieht das Bild dank der vollen Nutzung des Full-HD-Displays deutlich angenehmer aus. An einen Monitor oder Fernseher angeschlossen, solltet ihr aber auf jeden Fall auf Performance stellen – die zusätzlichen 10 Bilder pro Sekunde sind nicht zu verachten und grafisch ist der Unterschied nicht einmal gewaltig, da sich an der Auflösung ohnehin nichts tut.

Kurz noch zum Thema Akku: Der geht sehr schnell zur Neige im Handheld-Modus. Maximal um die zwei Stunden könnt ihr euch beschäftigen, danach ist Schicht im Schacht. Längere Zugfahrten könnten also etwas schwer werden, sofern ihr nicht das Netzteil mit dabei habt. Das als kleine Info am Rande.