Wo endet der Mensch, wo beginnt die Maschine? Adam Jensen steht imZentrum einer Geschichte, die sich um politische Intrigen und Komplottedreht, die aber auch philosophische Fragen aufwirft. Denn „HumanRevolution“, also die „Revolution des Menschen“, beginnt am Menschenselbst: Künstliche Körperteile, so genannte Augmentierungen, ersetzennatürliche Organe. Sie öffnen eine Welt, in der alles möglich ist – vorallem spielerisch.
Als Human Revolution vor zwei Jahren auf PC, PS3und Xbox 360 erschien, belebte es eine Formel wieder, die in dieser Form lange unbeobachtet blieben: Für jedes Problem gibt es verschiedene Lösungswege, sowohl im Kampf als auch im Umgang mit anderen Figuren. Und so schlich Adam Jensen entweder auf leisen Sohlen an Kameras vorbei, stellte sich [GUI_PLAYER(ID=108319,width=535,text=So entstand der Director’s Cut – die Entwickler geben einen kurzen Einblick.)] mit gezogener Waffe dem Kampf oder schaltete seine Gegner heimlich aus. Er knackte elektronische Schlösser oder stahl den Zugangscode. Als geschickter Redner entlockte er Informanten wichtige Daten oder musste auf ihre Hilfe verzichten.
Die nahe Zukunft wirkte nicht immer so lebendig wie die eines ausgewachsenen Rollenspiels, wurde aber vor einer famosen Kulisse inszeniert, in der wabenförmige Wolkenkratzer hinter dunklen Backsteinmauern in den Himmel ragten. Bedrückender Höhepunkt ist eine Stadt, die wie ein gigantischer Tisch über die Insel Hengsha gestellt wurde. Auch wenn Human Revolution das erzählerische Potential dieser Zukunft nicht ausreizt: Seine spielerische Freiheit sowie die audiovisuelle Klasse haben bis heute nichts von ihrer Sogkraft verloren. Unsere ausführliche Besprechung des Spiels, das der neu veröffentlichten Wii-U-Umsetzung in allen wichtigen Punkten gleicht, hat daher noch immer Bestand.
Willkommen zurück, Jensen!
Ich fühlte mich jedenfalls wie Zuhause, als ich auf Wii U nach Detroit zurückkehrte: Das fesselnde Szenario, der viele Lesestoff zu erzählerischen Hintergründen sowie das
Entdecken der zahlreichen Geschichten am Rande des roten Fadens fesseln mich auch beim zweiten Erleben. Grafisch unterscheidet sich die Umsetzung dabei kaum von ihren Vorbildern auf PS3 und Xbox 360 – die PC-Fassung des Originals sieht nach wie vor am schärfsten und detailliertesten aus.
Genossen habe ich die neuen Audiokommentare der mit „Director’s Cut“ untertitelten Version. Ähnlich wie in den Valve-Titeln entscheide ich mich dabei an markierten Stellen, ob ich den Kommentar hören möchte. Das System lässt sich natürlich abschalten, aber da ich das Abenteuer schon kannte, gaben mir die Erinnerungen der Entwickler (u.a. sprechen der Game Director, die Autorin, der federführende Grafiker sowie der Tontechniker) einen mal interessanten, mal aufschlussreichen Einblick in die Entstehung des Spiels.