Der unpausierbare Survival-Flow
Kurzum: Während Dying Light 2: Stay Human seine Identitätskrise direkt vor euren Füßen abgelegt hat, konzentriert sich das neue Spiel auf seinen eigentlichen Kern: Überleben. Eine Open World lebt schließlich nicht von seiner Größe, sondern von seinem Inhalt.
Während in GTA jede Fahrt zwischen A und B immer wieder anders ausfällt, bleibt jeder Weg in Dying Light: The Beast unvorhersehbar und spannend. Aber egal, was passiert: Was euch nicht tötet, macht euch nur erfahrener, reicher und stärker.

Das Yin und Yang von Dying Light: The Beast bilden das Kämpfen und der Parkour. Wenn ihr das eine nicht macht, macht ihr das andere. Ihr habt gar keine Zeit, euch zu langweilen. Die flotte Geschichte rund um Rache, Freundschaft und (Un)menschlichkeit legt die Strecke, aber ihr entscheidet, was währenddessen passiert.
- Zombies befinden sich überall. Sucht den Kampf und genießt die fesselnden Kämpfe aus der Ego-Perspektive, bei dem ihr mit Stich-, Schlag- und Schusswaffen austeilen könnt. Doch weicht rechtzeitig aus, um nicht einstecken zu müssen.
- Oder meidet die Kämpfe und zeigt, wie viel Mirror’s Edge noch in euch steckt: Klettert, springt, schwingt und befördert euch durch die Lüfte. Die Welt ist euer Spielplatz, solange ihr nicht abstürzt. Das wird nie langweilig, weil ihr erstens immer besser werdet und zweitens immer neue Routen entdeckt.
- Plündert Wohnungen und Ruinen, um wertvolle Ressourcen zu sammeln, mit denen ihr eure Waffen verstärken könnt. Zu zusätzlichen Feuer- und Blitzeffekten werdet ihr definitiv auch nicht Nein sagen.
Die großen Neuheiten (?)
Das Gameplay wurde zum einen entschlackt, aber auch zum anderen durch zwei zentrale Elemente erweitert: den Biestmodus und die neuen Zwischen-Endgegner, an denen ihr diesen Modus auslassen könnt. Crane ist zum Teil Mensch, zum Teil selbst Zombie. Immer, wenn sein Wutlevel eine bestimmte Grenze erreicht, wird er zum Hulk – nein, zum Biest, das viel schneller und stärker ist. Das ist nützlich, vor allem gegen die neuen Chimären, die ihr in Mini-Arenen besiegen müsst.

Die Kämpfe machen mehr Spaß, als dass sie clever sind – sie sind gewaltig und bombastisch, was absolut ausreicht. Und je mehr Chimären ihr tötet, desto mehr könnt ihr eure Biest-Fähigkeiten ausbauen. Werdet selbst zum schlimmsten Endboss!
Aber macht Dying Light: The Beast abseits dessen irgendetwas vollkommen Neues? Etwas, das das Spielprinzip auf ein neues Level hebt? Nein, und das könnte der größte Schwachpunkt des Spiels sein. Es ist eine Fortsetzung mit derselben Formel, die veredelt wurde, aber immer noch dieselbe ist – kein neues Spiel.

Vor dem Hintergrund, dass das Spiel mal als DLC gedacht war, ergibt das Sinn und dafür, dass es nur eine Erweiterung sein sollte, ist es nun überraschend eigenständig genug.

