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Ghost of Yōtei im Test: Wie Skyrim, nur in Japan

Sucker Punch serviert in Ghost of Yōtei wieder eine der schönsten Open Worlds aller Zeiten. Warum aber die Magie von Teil 1 fehlt, klären wir im Test.

Ein Artwork von Ghost of Yōtei mit einem rot-blauen Banner.
© Sony Interactive Entertainment / Sucker Punch Productions / Adobe Photoshop / 4P [M]

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Malstunden statt zweitklassiger Dichtkunst

Als Jin habt ihr euch in Ghost of Tsushima immer wieder an besonders schönen Orten als Dichter versucht und Haikus kreiert – eine nette Idee, die aber in der Umsetzung eher mäßig war, weil selten wirklich gute Dreizeiler dabei entstanden sind. Für Ghost of Yōtei hat sich Sucker Punch etwas anderes ausgedacht: Atsu wurde von ihrer Mutter im Sumi-e, der japanischen Malkunst mit schwarzer Tinte, unterrichtet.

Ähnlich wie in Assassin’s Creed Shadows lasst ihr euch also an bestimmten Orten der Spielwelt nieder, um zu malen. Dazu streicht ihr passend zu gestrichelten Linien auf dem Bildschirm mit dem Finger über das Touchpad des Controllers. Das ist in keiner Weise spielerisch fordernd, aber ein schöner Ausgleich zu der ganzen blutigen Action und die kleinen Kunstwerke sind wirklich nett anzusehen.

Glücksspiel für den Geldbeutel

Seid ihr mehr auf finanziellen Profit aus, solltet ihr die verschiedenen Gasthäuser aufsuchen, wo ihr gegen Einsatz Zeni-Hajiki spielen könnt. Dabei werden Münzen und als Hindernisse dienende Tassen auf einem Tisch verteilt. Eure Aufgabe ist es, eine Münze so zu schnippen, dass sie eine andere berührt, beide Münzen jedoch keine weiteren Kontakte haben und nicht vom Tisch fallen. Gelingt euch das, wird euch die Geschnippte gutgeschrieben und ihr bleibt am Zug. Wer zuerst fünf Münzen gewinnt, ist der Sieger.

Zen-Hajiki ist eigentlich ein richtig cooles Minispiel, das ich gerne mal im echten Leben spielen wollen würde (ohne Geldeinsatz natürlich, Glücksspiel ist doof). In Ghost of Yōtei leidet es jedoch darunter, viel zu einfach zu sein. Ihr dürft immer als erstes euren Zug machen und die erste Münze, die ihr schnippt, frei auswählen. Wer seine Augen aufmacht, erkennt sofort den besten Weg zum Sieg und nicht zu schwach oder zu stark zu schnippen ist mit ein bisschen Gefühl beim Betätigen von R2 keine hohe Kunst.

Viel Kundschaft für eine Söldnerin

Neben all den Aktivitäten bietet Ghost of Yōtei auch noch eine ganze Latte an Nebenquests, von denen so einige wirklich nette kleine Geschichten erzählen, euch an interessante Orte führen und so die Welt um kleine Facetten bereichern. Besonders positiv hervorheben möchte ich die Mythen, bei denen ihr wie im Vorgänger alten Legenden lauscht und am Ende mit besonderen Rüstungen oder Kampftechniken belohnt werdet, und die neuen Kopfgeldaufträge.

Von letzteren gibt es verdammt viele und ich hatte zunächst Angst, es handele sich um generische Kill-Quests. Doch das Spiel hat es geschafft, mich immer wieder zu überraschen. Nicht nur, dass die Zielpersonen unterschiedlich kämpfen, oftmals sind auch kleine Geschichten um sie gestrickt. Nicht jede Kopfgeldjagd ist ein Highlight, aber die Geldbelohnungen sind nicht der einzige Grund, warum ihr diese Quests nicht ignorieren solltet.

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