Große Optionsvielfalt
Generell bietet Ghost of Yōtei sehr viele Einstellungsmöglichkeiten. Neben fünf vorgefertigten Schwierigkeitsgraden könnt ihr euch noch euren eigenen zusammenbasteln. Außerdem gibt es zwei verschiedene Kameraeinstellungen für Kämpfe: Wer das gleiche Erlebnis wie im Vorgänger haben möchte, wählt die klassische Kamera. Von Haus aus ist aber eine Alternative eingestellt, bei der Gegner am Bildrand automatisch in euer Sichtfeld gerückt werden.
Ihr könnt sogar einstellen, dass die Wölfin entweder nur dann erscheint, wenn ihr einen Kampf via Duellherausforderung einleitet, oder gar nicht automatisch, sondern nur bei Aufforderung. Nicht vergessen will ich den Kurosawa-Modus, der das Bild in einen stilisierten Schwarzweißfilter taucht und den Sound so verändert, dass er wie in einem alten Film klingt. Den gab es schon im Vorgänger, diesmal kommen jedoch noch zwei weitere Modi hinzu, die an berühmte japanische Regisseure angelehnt sind.

Passend zu Takashi Miike (Audition, 13 Assassins) gibt es einen Modus mit mehr Schlamm und Blut, indem zusätzlich die Kamera näher am Kampfgeschehen ist. Der dritte Modus im Bunde ist eine Hommage an Shin’ichiro Watanabe, der für Animes wie Cowboy Bebop und Samurai Champloo bekannt ist, und bietet entspannte Lo-Fi-Musik, die unter seiner Leitung für das Spiel komponiert wurde. Wer will, kann sogar alle drei Modi miteinander kombinieren.
Hochgenuss für Augen und Ohren
Wenn wir schon bei Optik und Sound sind: Ghost of Yōtei ist ein audiovisuelles Meisterwerk. Die Spielwelt sieht grandios aus. Ein malerischer Ausblick jagt den nächsten, es gibt dichte Flora, die sich wunderschön im Wind wiegt, eine grandiose Beleuchtung, fantastische Weitsicht und viel Abwechslung. Weites Grasland mit Wildpferdeherden, Kirschblütenhaine, schneebedeckte Berge und Nadelwälder im Norden – Postkartenmotive an jeder Ecke lassen oft vergessen, was für ein brutales Actionspiel ich hier doch eigentlich zocke.
Atsu und ihre Widersacher überzeugen in Kämpfen mit butterweichen Animationen und zumindest in den hochwertigen Cutscenes der Hauptstory begeistern auch die Gesichtsregungen. Die Sprachausgabe ist dabei sowohl auf Deutsch als auch Englisch gelungen, Enthusiast*innen spielen mit japanischer Synchronisation. Dazu kommt ein sensationeller Soundtrack – in ruhigen Momenten leise und atmosphärisch, in großen Actionszenen geradezu episch.

Ihr habt die Auswahl aus drei Grafikmodi: In der Standardvariante bekommt ihr ein knackscharfes, natives 4K-Bild. Alternativ gibt es einen Raytracing-Modus mit noch schönerer Beleuchtung, dafür aber etwas niedrigerer Auflösung, und die Performance-Variante. Meine Wahl fiel auf letztere zugunsten eines flüssigen Spielerlebnisses mit meistens 60 fps. Eine höhere Auflösung oder Raytracing sind für mich kein Grund, mich bei einem Actionspiel mit maximal 30 fps zu begnügen (zur Info: Ich habe eine normale PS5).


Also ich finde das game ganz gut gelungen