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Guardians of the Galaxy (Action-Adventure) – Gärtner retten das Universum

Gamora, Drax, Groot, Rocket Raccoon und natürlich Peter Quill, aka Star-Lord: Während Comic-Fans
die Guardians of the Galaxy zu Geheimfavoriten im Marvel-Universum gemacht haben, wurde die Chaostruppe der breiten Masse erst durch die überraschenden Filmerfolge von Regisseur James Gunn ein Begriff. Ob es Square Enix gelingt, den Bekanntheitsgrad in ein unterhaltsames Spiel umzumünzen, klären wir im Test.

© Eidos Montreal / Square Enix

Unverhofft kommt oft

Mit den Guardians of the Galaxy hatte Regisseur James Gunn innerhalb des Marvel Cinematic Universe einen Überraschungserfolg hingelegt – kaum jemand hatte diese sehr ungleichen Helden auf dem Zettel. Marvels MCU-Mastermind Kevin Feige als Produzent hatte aber das richtige Näschen, sodass Star-Lord und sein Team nicht nur seit mehreren Phasen nicht mehr aus dem Kino-Universum von Marvel wegzudenken sind, sondern auch neben vielen neuen Figuren wie den Eternals eine (vorläufige) Konstante für die Zukunft bilden.
Von Square Enix auf der diesjährigen E3 vollkommen überraschend angekündigt, hat das bei Eidos Montreal produzierte Guardians of the Galaxy jedoch nicht nur damit zu kämpfen, dass es in einer komplett anderen, da Comic-basierten Zeitlinie angesiedelt ist.

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Irgendwie wie in den Filmen, aber dennoch ganz anders: Eidos Montreal verschafft den Guardians einen gelungenen Action-Einstand. © 4P/Screenshot

Dementsprechend muss das von den Filmen konditionierte Gehirn erst einmal damit klarkommen, dass die hier erzählte, eher aus der Anfangsphase der Guardians stammende Story so gar nicht in das Filmuniversum passt. Inhaltlich sowie mechanisch muss sich das Quintett zudem unfreiwillig damit auseinandersetzen, dass das als Gaming-as-a-Service konzipierte The Avengers von Square Enix nicht die in das Projekt gesetzten Hoffnungen erfüllen konnte. Das wiederum könnte zur Folge haben, dass Fans von Superhelden-Spielen zwar vielleicht neugierig, aber auch verhalten skeptisch sind. Diese Skepsis habe ich trotz der positiven Vorberichterstattung auf 4Players.de geteilt. Doch spätestens nach dem Prolog und dem ersten Kapitel, in dem man nicht nur in der Kindheit von Peter Quill unterwegs ist, sondern auch erste Schritte als Star-Lord unternimmt, während man einem unglaublich charmanten Soundtrack mit Top-Hits der 80er Jahre lauscht, wurden alle Zweifel zerstreut.

Viel drin, viel dran

Über 16 Kapitel, die bei „normalem“ Spieltempo auf dem Standard-Schwierigkeitsgrad zwischen 22 und 26 Stunden in Anspruch nehmen dürften, bekommt man durch die Bank gute, in manchen Bereichen wie dem Story-Telling sogar sehr gute Unterhaltung. Natürlich haben die Comic-Helden niemals die dramatische Gravitas, die ein Last of Us 2, Death Stranding oder ein God of War ausstrahlt. Doch die Art und Weise, wie die niemals zu schweigen scheinenden anderen Guardians mit sich, der Umwelt, den Geschehnissen und natürlich dem Spieler vor dem Bildschirm in der Rolle von Star-Lord Peter Quill umgehen, ist ganz großes Erzählkino und wird in den aufwändig inszenierten Zwischensequenzen durch einen Reigen anderer interessanter Figuren ergänzt. Dabei treffen die Dialoge immer

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Die Geschichte wird auch in den „ruhigeren“ Erkundungs-Abschnitten dank guter und nie zu enden scheinender Dialoge der Guardians fortgesetzt und vertieft die Charakterzeichnung. © 4P/Screenshot

den richtigen Ton zwischen notwendigem Ernst, einer gewaltigen Portion Humor (samt Running Gags, die sich teilweise erst nach mehreren Stunden auflösen), einem Hauch Selbstironie und ja: schließlich auch Drama. Doch der Humor überwiegt und gibt spätestens nachdem man das erste Mal dem Nova Corps begegnet ist und die von Groot ausgefüllte Unternehmens-Beschreibung von den Gärtner der Galaxie (im Original: Gardeners of the Galaxy) spricht, die Richtung vor, in der sich die meisten der zumeist zielsicher zündenen Gags bewegen.

Dabei werden auch typische Standardaktionen in Games aufs Korn genommen: Sucht man in dem größtenteils linearen Abenteuer nach den gelegentlichen Seitenpfaden, die meist mit Rohstoffen für Upgrades, aber auch neuen Kostümen für die Guardians warten, dauert es nicht lange, bis die anderen dies kommentieren. Gamoras genervt-neutrales „Peter, was machst du denn schon wieder?“ ist dabei noch das harmloseste. Denn spätestens, als sich Rocket darüber aufregt, dass man wieder mal Zeit verschwendet, um nutzlosen Kram aufzusammeln, hält einem Eidos den Spiegel über das konditionierte Spielerverhalten vor. Wobei man sagen muss, dass es hier glücklicherweise recht wenig Sammelkram gibt und dieser für passive Buffs sowie Aktions-Upgrades von Star-Lord auch sinnvoll eingesetzt wird. Der Spagat zwischen Story, (eingeschränkter) Gebietserforschung sowie Arenakämpfen gegen eine ordentliche Anzahl humanoide bzw. monströse Gegner gelingt über einen Großteil der Zeit.


  1. Rooster hat geschrieben: 01.12.2021 10:30 Hat jemand auf der PS4 Base gezockt? Ist es "gut" spielbar oder hängt die Performance durch? Mit 30 fps kann ich leben, wenn einigermaßen konstant gehalten.
    Schau mal hier:
    Hab nur mal kurz durchgezappt...aber scheint so als gäbe es auf der base PS4 schon Dipps unter 30...

  2. Hat jemand auf der PS4 Base gezockt? Ist es "gut" spielbar oder hängt die Performance durch? Mit 30 fps kann ich leben, wenn einigermaßen konstant gehalten.

  3. Cooles Spiel. Aber leider hat das Game so viele Performance Probleme am PC das ich mir die Xbox Version gekauft habe. Hab zwar nur eine Xbox One X. Aber auf der läuft es gut und sieht auch noch Bombe aus. Und ja das Spiel ist gut. Seit langen nicht mehr so gut gelacht.

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