Tarot, Ressourcen, Andenken und noch so viel mehr
Als wäre das nicht schon genug, überhäuft mich Hades 2 mit so viel Kram außerhalb der Runs. Da gibt es beispielsweise das Tarot-Karten-System, was im Grunde den Spiegel aus dem ersten Teil ersetzt. Mit Psyche und Asche schalte ich hier dauerhafte Boni frei, die ich selbst zusammenstellen darf.
So bekomme ich nach jeder Kammer etwas Lebensenergie zurück, schalte die enorm wichtigen Todesverachtungen frei, wodurch ich nicht beim ersten Tod sofort neustarten muss oder, erhöhe meine Chance auf epische oder gar legendäre Gaben. Wie viele Karten ich dabeihaben kann, hängt davon ab, wie viel Psyche ich investiert habe – was anfangs noch günstig ist, wird später richtig teuer.

Außerdem kehren die Andenken zurück, die mir Charaktere geben, wenn ich ihnen eine Ampulle Nektar schenke. Dadurch erhalte ich einmalig Gold pro Durchlauf, mache mehr Schaden am letzten Gegner, den ich besiegt habe, oder kann einen bestimmten Gott ansteuern. Und ja, die können auch wieder gesteigert werden, je öfter ich sie einsetze, und zwischen den Gebieten ausgetauscht werden.
Unterwegs sammel ich darüber hinaus verschiedene Ressourcen: Ich angle fische, baue Erze ab oder befördere in paar Samen ans Tageslicht. Letztere baue ich in Feldern in der Kreuzung an, das Äquivalent zum Haus Hades. Ich kann mich in spezielle und besonders knackige Herausforderungen stürzen, finde neue tierische Begleiter, verbessere meine Waffe und noch so viel mehr.

An Inhalt und Langzeitmotivation mangelt es Hades 2 keineswegs. Selbst nach über 45 Stunden habe ich noch längst nicht alles gesehen, was dieses Roguelite zu bieten hat.
Eine meisterhafte Fortsetzung
Aber noch einmal zurück zur Kreuzung, der Ort, an dem ich stets wiederkehre, nachdem ich zu Boden gegangen bin. Dort treffe ich einige der verschiedenen Charaktere, kann mit Händler*innen quatschen und mich am Hexenkessel in Braukunst üben. So hole ich sichtbare wie weniger sichtbare Verbesserungen an Bord oder aktiviere Heilbrunnen auf verschiedenen Ebenen. Am Anfang schalte ich ständig neue Dinge frei, später dauert es länger, da immer mehr und vor allem seltenere Ressourcen notwendig sind. Dennoch motiviert die Karotte vor der Nase ungemein.
Darüber hinaus erfreue ich mich daran, noch tiefere Gespräche mit den einzelnen Charakteren zu führen. So kann ich sie zur Entspannung ins örtliche Bad bitten, mit ihnen Angeln oder einfach mal ein Liedchen trällern.

All das setzt Hades 2 mit so unfassbar viel Liebe zum Detail um, dass ich manchmal einfach nur mit Staunen in den Augen vor dem Monitor sitze. Es sind eben jene Momente, die dieses Roguelite so einzigartig, so wundersam und schlicht genial machen.
Überall blitzt in dieser Fortsetzung das durch, was wir eigentlich von zweiten Teilen erwarten: Verstehen, was den Vorgänger so gut gemacht hat und noch einen draufsetzen. An den richtigen Stellen ergänzen, mehr Optionen anbieten und einfach mehr von dem liefern, was Fans möchten. Diese Hürde nimmt Supergiant Games mit Bravour.
Die Technik ist einfach rund
Ein besonders großes Lob geht derweil an die Technik für Hades 2: Hier gibt es einfach nichts auszusetzen. Dass der Artstyle, den Art Directorin Jen Zee und ihre Kolleg*innen aus dem Stift zaubern, ohnehin eine absolute Augenweide ist, dürfte 2025 niemanden mehr überraschen.
Jeder Screenshot ist fast schon ein Artwork für sich, die einzelnen Charaktere sehen fantastisch aus und passen teilweise noch besser zu ihrer Vorlage. Und diese Details… hach, da kann ich nur ins Schwärmen kommen.

Darüber hinaus läuft alles butterweich. Auf unserem Testsystem, einem PC mit einer AMD Radeon RX 9070 XT und einem Ryzen 7 7800X 3D gab es keine Probleme – die Hardware wird selbst bei 144 Bilder pro Sekunde oder 4K-Auflösung verhältnismäßig kaum beansprucht. 21:9-Auflösungen werden ebenso unterstützt. Da kann sich so manch anderes Team eine dicke Scheibe abschneiden.
Zu guter Letzt spielt sich Hades 2 auch auf dem Steam Deck richtig gut. Die Texte sind zwar auch nach der Early Access-Phase hier und da ein wenig klein geraten, aber allzu sehr fällt das nicht ins Gewicht. Auf Valves Handheld-PC habt ihr keine Probleme, das Roguelite in vollem Umfang zu genießen.
Auf der Nintendo Switch 2 gibt es derweil Unterstützung für bis zu 120 Bilder pro Sekunde im TV-Modus, im Handheld sind es weiterhin 60. Eine rundum gelungene Umsetzung, da gibt es nichts zu Meckern.


Ja optisch gefällt es mir sehr.