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Kung Fu Panda (Action-Adventure) – Kung Fu Panda

Welcher Begriff passt nicht in die folgende Reihe: Bruce Lee, Chuck Norris, ein Panda, Jackie Chan? Fehler gefunden? Richtig, Bruce Lee – er war nicht behaart genug. Okayokay, der Panda war’s: Mit den felligen Triefaugen verbindet man normalerweise keinen Kung Fu-Helden. Und doch tummelt sich Gevatter China-Tatze in Kürze computeranimiert und mit der Stimme von Jack Black bewaffnet im Kino. Der Tradition entsprechend gibt’s dazu auch ein passendes Spiel. Ganz und gar nicht der Tradition entsprechend ist es erstaunlich gut!

© Luxoflux (360/PS3), Xpec (Wii/PS2), Beenox (PC), Vicarious Visions (DS) / Activision

Kuschelweich und stahlhart

Ein Panda, der Kung Fu-Meister ist, ist gedanklich nicht weit von einem Stepp tanzenden Schnabeltier entfernt, und doch ist es Kino-Realität: Po, Tagträumer und Möchtegern-Superfighter, wird durch allerhand Dusseligkeiten und einen Extra-Batzen Zufall von Kung Fu-Großmeister Oogway zum künftigen Drachenkrieger erklärt. Das

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Video: Der Titel könnte kaum deutlicher sein: Kung Fu Panda dreht sich um einen Kung Fu kämpfenden Panda. Namens Po.
stößt

logischerweise bei der durchtrainierten Konkurrenz nicht eben auf übertrieben viel Sympathie, außerdem ist da noch Oberbösewicht Tai Lung, dem die Krallen gestutzt werden müssen. Kann Panda Po über sich hinaus wachsen und zum lange erträumten Held des Volkes werden?

Die Antwort auf diese Frage besteht aus 13 linear angeordneten Levels, durch die ihr lauft, springt und euch prügelt. Das Kampfsystem ist vordergründig simpel (zwei Angriffsknöpfe, ein Blockbutton – mehr braucht man im Grunde nicht), bietet aber erstaunlichen Variantenreichtum: Ihr könnt die Attacken vielfältig kombinieren, in Gegner reinrutschen, sie in der Luft mit Schlägen jonglieren, euch mächtig auf sie drauf werfen oder allerlei Waffen benutzen. Zwischen den Levels lassen sich aufgesammelte Münzen dazu nutzen, die bestehenden Attacken zu verstärken, Po zusätzliche Lebensenergie oder neue Outfits zu verpassen. Aber auch so ist es ein launiger Spaß, den vielen angreifenden Schweinen in diversen Größen und Farben, Krokodilen oder Gorillas Reihe nach Reihe das Fell zu verbiegen. Genauer gesagt ist es ein launiger und ziemlich einfacher Spaß, denn Kung Fu Panda richtet sich deutlich an eine jüngere Zielgruppe: Man kann nicht sterben, es gibt massig Checkpunkte innerhalb der Levels – und nach etwa fünf Stunden ist das Spiel auch schon wieder vorbei. Tatsächlich sind die regelmäßig

auftretenden Bosskämpfe die einzigen Abschnitte, die etwas anspruchsvoller sind: Mal müsst ihr einen dicken Keiler aus den latschen hauen, mal eine große Kampfmaschine in God of War <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=5159′)“>
-kompatiblen Reaktionstests verbeulen, mal an einem Kranich baumelnd den Angriffen eines Bosses einfach nur ausweichen. Selbst auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade kommen Plattformprofis nicht ins Schwitzen.

Hoch das Pandabein!

Das Missionsdesign folgt dem Film in groben Zügen, bietet aber speziell für eine Versoftung erstaunlichen Abwechslungsreichtum. Zwar geht es meist darum, eine bestimmte Gegnermenge zu vermöbeln, darüber hinaus warten aber auch viele zusätzliche Herausforderungen: Mal ein Fluglevel, in dem ihr Gewitterwolken ausweichen und dabei heransegelnde Feinde attackieren müsst. Mal eine Palastverteidigung, in der ihr nicht nur in Wellen angreifende Widersacher verkloppen, sondern auch flinken Dieben auf die Finger hauen müsst. 

Kuschelig und tödlich: Po kann seine Angriffe zu durchschlagskräftigen Kombos verbinden und Spezialattacken nutzen.
Mal ein umfangreicher Abschnitt voller Dummys, in dem es nur darum geht, unter Zeitdruck die Bestzeiten der Kung Fu-Meister zu schlagen. Und hin und wieder werden ganze Abschnitte aus einer sehr klassischen Jump-n-Run-Seitenansicht gezeigt. Die meiste Zeit seid ihr mit Po unterwegs, doch hin und wieder steuert ihr auch andere Helden: Raubkatze Tigress, Meister Kranich oder den Zwerg Meister Shifu – jeder hat logischerweise spezielle Angriffe und Stärken.

Normalerweise seht ihr Po über die pelzige Schulter: Die Figuren sind sehr liebevoll designt und ausdrucksstark animiert; besonders hervorhebenswert ist noch das Fell, das derart flauschig aussieht, das man am liebsten ein Kung Fu Panda-Kissen aus dem Helden stricken möchte! Die Levels sind ordentlich designt, niedrig aufgelöste Texturen und detailarme Bauten zwacken allerdings einen Teil der Faszination ab, der gerade durch schicke Lichteffekte erzeugt wird – jedoch gibt es beeindruckende Ausnahmen wie den seufzerschönen »Lotus Lake«. Die Geschichte wird auf zwei Arten weitergeführt: In schick inszenierten Echtzeit-Zwischensequenzen oder zwischen den Levels in witzigen Texten, die auf Deutsch oder Englisch verlesen werden – ganz nach eurer Systemeinstellung. Generell ist die deutsche Sprachausgabe

gut geraten, die englische ist allerdings wie so oft unterhaltsamer, auch wenn sie ohne die Original-Sprecher des Kinofilms auskommt. Auch der Soundtrack trägt seinen Teil zur guten Atmosphäre bei; die mystisch-asiatischen Kompositionen gehen gut ins Ohr!