Meine kleine Wiilt
Wii ist eine eigene Welt, ein ganz privates kleines Universum. Die Konsole sperrt sich gegen einen bestimmenden Artikel, die Hardware ist den Konkurrenten technisch überdeutlich unterlegen. Und deren Regeln gelten hier einfach nicht. Nehmen wir zum Beispiel mal die schöne Welt des Online-Gamings: Xbox Live hat vorgemacht, wie eine perfekte Community-Einbindung in die DSL-Leitung funktioniert; Freundeslisten, Gamerscore, Onlinespiel auf Knopfdruck – alles funktioniert wunderbar (wenn es funktioniert, aber das ist ein anderes Thema). Im Vergleich dazu ist das Wii-Pendant ein Relikt aus den End-Neunzigern: In Mario Kart Wii dürft ihr online gegen bis zu elf Spieler aus aller Welt
So, das musste raus. Ich bin wohl einfach von Xbox Live und Konsorten verwöhnt. Und man muss ja wirklich dankbar dafür sein, dass man Mario Kart auf Wii online spielen darf. Das ging zwar schon auf dem DS, aber mit einem ordentlichen Controller in der Hand auf der Couch vor dem großen Fernseher zu sitzen, und den normalerweise unschlagbaren Japanern einen roten Panzer nach dem anderen über den Scheitel zu jagen, ist doch ein cooleres Erlebnis. Und es funktioniert ganz wunderbar:
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Drauflosgerast! Der Online-Modus (hier zu sehen: die schnuffig designte Lobby) ist die große Konsolen-Neuerung im Mario Kart-Universum. Leider bietet er nur das Nötigste. |
Von Ballonmördern und Münzenjägern
Der wichtigste Mehrspielermodus ist das klassische Rennen. Der einfachste Zugriff funktioniert wie folgt: Multiplayer wählen, Gebiet wählen (weltweit, kontinental oder auf die Freundesliste beschränkt), loslegen. Nach kurzer Suche winken euch die Miis eurer Gegner zu, danach wird die Strecke gewählt, die ihr auch dem Zufall überlassen könnt – und kurz darauf geht der Rennspaß los. Ihr beginnt mit einem »Race Rating« von 5000; diese Zahl steigt oder sinkt mit euren Erfolgen bzw. Niederlagen. Fahrt ihr in Teams, werden sie automatisch der Fairness halber so zusammengewürfelt, dass beide Seiten etwa auf eine gleiche Rating-Summe kommen – so dass bessere und schlechtere Fahrer durchmischt werden.
Neben dem normalen Rennen dürft ihr auch die bekannten »Battles« fahren: In der »Ballonbalgerei« trägt jeder Flitzer drei Luftballons am Fahrzeug, die durch Gegner-Kontakt bzw. Waffengewalt nach und nach platzen – am Ende siegt, wer dem Gegner die meisten Ballons zerploppt hat. Eine weitere Spielvariante heißt »Münzenjäger«, die in labyrinthartig aufgebauten Levels spielt, in denen ihr eifrig Münzen sammelt. Werdet ihr getroffen, verliert ihr einen Teil der Klimperware, die dann wieder zum Aufsammeln bereit liegt. Ihr ahnt es schon: Wer am Ende des Zeitlimits die meisten Goldstücke hat, ist der Sieger.