Saints Row bleibt Saints Row bleibt Saints Row
Keine bekannten Charaktere, kein Steelport, keine Saints: In Santo Ileso, einer uninspirierten und herzlich vergessenswerten Mischung aus LA, Las Vegas und Alburquerque, beginnt die Geschichte der berüchtigten Straßengang Third Street Saints von neuem. Der namenlose Boss ist Mitglied der Private-Military-Firma „The Marshalls“, die sich als Gang gemeinsam mit den Autoverrückten Latino-Gangbangern „Los Panteros“ und den Neon-Mad-Max-Fans „The Idols“ die Stadt aufteilen. Man lebt in einer WG mit Mitgliedern der anderen Gangs, die im „Murder Business“ arbeiten, um ihre Studenten-Darlehen abzubezahlen. Die Freunde bringen natürlich ihre alten Crews gegen sich auf und gründen letztlich die Saints, um in der Welt der Banden-Kriminalität zu bestehen. Und ja: das ist mit genauso vielen Fremdscham-Momenten verbunden, wie es klingt.
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In Saints Row wird erwartbar viel geschossen. Leider ist der Shooter kein besonders guter. © 4P/Screenshot
Das Spaßproblem
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Die neuen Saints leben in einer Gang-WG, die schnell zu Problemen im „Job“ führt. Das ist genau eine Cutscene lang witzig. © 4P/Screenshot
Um an richtig viel Geld zu kommen, muss ich aber sogenannte „kriminelle Vorhaben“ errichten. Hier platziere ich über eine Karte im Kirchen-Hauptquartier der Saints illegale Sub-Unternehmen in der Stadt, die z.B. Giftmüll entsorgen, Versicherungsbetrug begehen oder geklaute Autos verwerten. Im Anschluss muss ich dann kleine und größere Aufgaben übernehmen, um die Vorhaben abzuschließen. Danach wird auf dem per Telefon erreichbaren Konto so richtig abgesahnt. Das ist nett, wenn es darum geht von Marshall geklaute High-End-Spielzeuge für ein Startup zu testen und wird beinahe zu Arbeit, wenn man ein gutes Dutzend LKWs mit hochexplosivem Giftmüll quer durch die Stadt fahren muss.
Das klingt jetzt vielleicht erstmal nicht schlecht – immerhin hat man in Santo Ileso auf diese Weise viel zu tun und es gibt selten Leerlauf. Stimmt! Das Problem ist nur, dass die wenigsten Aktivitäten wirklich Spaß machen. Gleichzeitig kann ich die Unternehmungen aber nicht links liegen lassen, da für einige Missionen erst X Unternehmungen in der Stadt platziert und abgeschlossen sein müssen, um sie starten zu können. Und das heißt: Fleißarbeit. Egal wie wenig Spaß der unpräzise Ragdoll-Highscore-Quatsch „Versicherungsbetrug“ auch macht, den ich in einem Vorgänger irgendwie schonmal in besser gesehen habe.
Viel Schießen, viel Fahren, viel Langeweile
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Das Autofahren in Santo Ileso macht erstaunlich wenig Spaß. © 4P/Screenshot
Ähnliche Probleme hat der Shooter: Weder Zielen noch Schießen fühlen sich gut an. Die Waffen – von der Faustfeuerwaffe über SMGs, Sturmgewehre bis hin zum Raketenwerfer – sind schon aus den Vorgängern bekannt, haben kaum Punch und lasche Sounds. Außerdem fühlt sich das Zielen mit dem Analogstick einfach nicht präzise genug an. Das haben wohl auch die Entwickler gemerkt, sodass man mit einem Tastendruck automatisch explosive Fässer und Co. zerstören kann. Klar: man kann sich auf dem Dach von Autos liegend wüste Schießereien liefern oder direkt mit dem Wingsuit aus dem fließenden Verkehr in die Luft gehen. Das ist aber spätestens seit Just Cause 3 nichts Neues mehr – und war da auch deutlich spaßiger in Szene gesetzt. Außerdem fehlen mir die absurden Waffen der Vorgänger. Lasergewehre und Jetbikes sind hier das Ende der kreativen Fahnenstange, was die Ballerei noch eintöniger macht.