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South of Midnight im Test: Alice im wunderbaren Horrorland

Was passiert, wenn Alice aus dem Wunderland auf Südgotik trifft? South of Midnight – ein spritziges Actionspiel fernab von Triple-A-Hektik?

Eine Bildmontage zum Videospiel South of Midnight.
© Xbox Game Studios / Compulsion Games / Adobe Photoshop [M]

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Eine simple, aber effektive Gameplay-Magie

Ihr merkt schon, einmal angefangen, seid ihr sofort im Spiel versunken. South of Midnight muss dabei gar nicht weitläufiger sein, weil es auf seinen linearen Pfaden genügend tolle Erlebnisse bietet. South of Midnight muss genauso wenig das Gameplay-Rad neu erfinden – beim ersten Mal hören sich Third-Person-Metzel-Kämpfe gegen Monster in Arenen sehr klassisch an, aber es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie das Spiel diese Formel frisch hält.

Ein Screenshot aus dem Videospiel South of Midnight.
Ein Hurrikan bringt Hazel in ein seltsames Wunderland. Dort erfährt sie, dass sie eine Weberin, die Schicksalswunden auf magische Weise flicken kann. Credit: Xbox Game Studios / Compulsion Games

Einmal betreten wir eine Arena und plötzlich wird uns ein neues Monster vor die Nase gesetzt, das Fliegen spuckt. Ein anderes Mal betreten wir die Arena lächelnd, weil wir unbedingt unsere neue Fähigkeit ausprobieren wollen – eine Puppe, die Monster für kurze Zeit auf unsere Seite zieht. In meditative Trance gesungen und gespielt, durchqueren wir die Sümpfe, decken Geheimpfade mit zusätzlichen Belohnungen auf, besiegen Monster, suchen Fragmente der Vergangenheit und laufen weiter, einfach immer weiter, während wir auf dutzende Kreaturen dieser erfrischenden Mythologie treffen.

Ein Screenshot aus dem Videospiel South of Midnight.
Gameplaytechnisch bleibt South of Midnight sehr klassisch, ohne dabei langweilig zu werden. Dafür macht das Erkunden und Kämpfen einfach zu viel Spaß. Credit: Xbox Game Studios / Compulsion Games

Es ist ein Sog, ein seltsamer, melancholischer und furchtbarer Albtraum, aus dem wir nicht mehr aufwachen wollen. Kämpfen, ein Parcour-Rätsel lösen, wieder kämpfen und dann ein Haus untersuchen, das tot ist, aber trotzdem so viel zu erzählen hat. Diese Leichtigkeit ist beeindruckend, die immer wieder in eine mitreißende Tristesse abgleitet.

Einfach anders schön

Auf der optischen Ebene verwendet South of Midnight seine ganz eigene Handschrift: Die Charaktere und Monster wirken durch ihre verzögerte Stop-Motion-Technik wie Puppen aus einem Tim Burton-Film. Ein alter Fisch tritt als Mentor auf, Hazels Oma als unheimliches Orakel und irgendwo in den Tiefen des Sumpfes wartet eine Hexenspinne auf unseren Besuch.

Ein Screenshot aus dem Videospiel South of Midnight.
Die Kämpfe finden stets in abgetrennten Arenen statt. Hier wirft euch das Spiel diverse Monster mit unterschiedlichen Attacken entgegen. Teils wirklich knackig. Credit: Xbox Game Studios / Compulsion Games

Ganz zu schweigen, von dem Monster-Krokodil, das einen der stärksten Bosskämpfe des ganzen Spiels abliefert. Atmo kann South of Midnight, uns bei der Stange halten ebenfalls, wenn wir zwischen Häuserruinen und Wäldern wandern und uns gar nicht trauen zu fragen, was hier passiert ist. Ein faszinierender Geheimtipp, der garantiert unterm Radar laufen wird, aber er sei euch wärmstens empfohlen, wenn ihr mal Abstand zum ständigen Größenwahn und Einheitsbrei braucht.

Ein Screenshot aus dem Videospiel South of Midnight.
Die Sümpfe bergen viele Geheimnisse – und irgendwo dort ist auch Hazels Mutter. Credit: Xbox Game Studios / Compulsion Games
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