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The Elder Scrolls: Oblivion im Test – Remaster schön und gut, aber was kann das Original?

Fast 20 Jahre alt ist The Elder Scrolls 4: Oblivion mittlerweile – genau wie unser Test. Zeit für eine kleine Frischzellenkur.

Ein Bild vom Wald aus Oblivion mit rot-blauem Banner.
© Bethesda / Adobe Photoshop [M]

Schnürt das Kettenhemd, zückt das Langschwert – das Abenteuer ruft! Doch nehmt euch in Acht: Wer nach all der Rollenspielabstinenz zum hochprozentigen The Elder Scrolls 4: Oblivion greift, könnte schnell in einen berauschenden Taumel geraten, in dem man Zeit, Familie und Alltag vergisst. Wollt ihr das? Natürlich wollt ihr das. Dann öffnet entweder auf dem PC oder der Xbox 360 die Büchse der epischen Fantasy.

Update vom 24. April 2025: Anlässlich des überraschend veröffentlichten Remaster von Oblivion, holen wir aus unserem Archiv noch einmal den Test zum Elder Scrolls-Rollenspiel. Auch wenn hier die aufgehübschte Grafik fehlt, hat sich der Bethesda-Titel inhaltlich schließlich nicht verändert, wodurch unsere damalige Einschätzung auch heute noch einen Blick wert ist.

The Elder Scrolls 4: Oblivion – Pandora lässt grüßen

Am Anfang von The Elder Scrolls 4: Oblivion steht das Unheil: In der ersten Stunde wird vor meinen Augen der ergraute Kaiser ermordet – vermummte Assassinen schlüpfen durch einen Geheimgang, stechen unbarmherzig zu. Ich bin hilflos, entsetzt, überfordert.

Aber Uriel Septim VII. ahnte seinen Tod anscheinend voraus und überreicht mir kurz davor ein Amulett. Seine letzten Worte: Ich soll einen Vertrauten finden, der mir helfen wird. Ich soll die Tore zu Oblivion schließen. Ich verstehe ihn nicht, aber Hoffnung keimt auf. Und mit ihr schleichen sich süße Rachegedanken ein. Der Puls steigt.

In der zweiten Stunde kämpfe ich mich durch die Kanalisation, wehre bissige Ratten ab, schleiche mich an Goblins vorbei und erreiche endlich das Tageslicht: Was für ein wunderbares Panorama! Die untergehende Sonne taucht Wald und Hügel in ein blutrotes Licht, in der Ferne locken Kilometer entfernte Bergkuppen – ich könnte endlos wandern, ohne Begrenzung loslaufen, den drohenden Bürgerkrieg und die Assassinen einfach vergessen.

Aber Fragen bohren sich in diese Idylle: Warum diese Bluttat? Warum drückt mir der Kaiser ein Amulett in die Hand? Wieso hat er mich in seinen Träumen gesehen? Ich muss Antworten finden. Die Neugier lodert.

In der dritten Stunde stehe ich vor einem flammenden Höllenportal – hässliche Kreaturen zwängen sich heraus, greifen mich an. Und ich soll hinein, um es zu schließen? Ist das ein Witz? Ich bin ein Niemand! Aber wenn nicht, werden weiter Dörfler massakriert. Wenn nicht, kann ich den letzten Nachkommen des Kaisers nicht befreien. Nur er kann das Ritual vollführen, das die Invasion aus der mysteriösen Parallelwelt Oblivion stoppt. Also gehe ich durch die Flammen. Mein Kettenhemd sitzt. Mein Bogen ist gespannt. Und mein Herz? Es rast…

Der perfekte Einstieg?

Der Einstieg in die Welt von The Elder Scrolls 4: Oblivion ist eine dramaturgische Wohltat: Tutorial und Story gehen schon in den ersten Minuten eine dermaßen gute Symbiose ein, dass auch Rollenspielneulinge gepackt werden. Man erkundet die Welt von Anfang an wie aus einem Guss und lernt fast beiläufig, wie man sich bewegt, kämpft und zaubert, während um einen herum Schatten aus den Ecken kriechen und sich mit der Leibwache des Kaisers heftige Kämpfe liefern. 

Wenn man Probleme hat und zu oft stirbt, kann man den Schwierigkeitsgrad übrigens jederzeit anpassen. Noch nach Stunden werden wichtige Dinge wie die Karte oder das Herstellen von Tränken erklärt. Und wenn dann noch Fragen offen sind, hilft das vorbildliche Handbuch weiter.

Konnte man sich in The Elder Scrolls 3: Morrowind noch in der der Welt verirren und sich fragen, was man eigentlich tun soll, wird man hier besser geführt, ohne gegängelt zu werden: Inventar, Tagebuch und Co verlangen zwar aufgrund der Vielfalt an Gegenständen, Zaubern und Einträgen etwas Eingewöhnung, aber das ist kein Wunder und Teil der Faszination. Immerhin wurden 9000 Objekte als eigene Körper integriert, vom Stein über den Knochen bis hin zum Kraut oder Bierkrug; euer Rucksack wird sehr schnell sehr voll sein und euch eventuell sogar am Weitergehen hindern.

Aber die Übersicht über die laufenden Quests ist vorbildlich: Sie werden nicht nur gut geordnet, sondern ihr könnt Aufträge auf einen Klick noch mal komplett in einem Tagebuch nachvollziehen und die Karte mit dem Zielpunkt einblenden. Wer einfach nur dem Hauptpfad folgen will, sucht die Schlüsselfiguren auf und wird sofort wieder in die turbulenten Ereignisse rund um den Kaisermord verstrickt.

Eigentlich ist alles perfekt. Eigentlich müsste ich mich ab jetzt in einen Platinrausch schreiben. Auch, weil einem die Kulisse einfach den Atem raubt – egal ob auf dem PC oder der Xbox 360, egal ob auf einem normalen Fernseher oder in HD. Natürlich müssen Spieler*innen mit Mittelklasserechnern einige Details zurückschrauben und mit Rucklern leben, natürlich hat man an einem normalen Fernseher weniger Schärfe und Bildpracht.

Aber als Ganzes ist The Elder Scrolls 4: Oblivion auf allen Systemen eine Wucht: Die Katakomben überzeugen mit düsterer Enge, zwielichtigen Nebelschwaden und flackerndem Licht. Schaut euch diese plastischen Steine an, nutzt die Physik, um Holzstämme als tödliche Lawine abwärts rollen zu lassen oder an Decken verborgene Totschlagkeulen vorher auszulösen. Die Städte begrüßen mit klasse Architektur, monumentaler Pracht und verwinkelten Gassen. Und dann diese Wälder: Diese natürliche Wildnis mit ihren verwitterten Felsen, verlassenen Ruinen und im Wind wogenden Blumenwiesen!

Wenn man geduckt durch diese Blütenpracht tigert und sich umschaut, ist man einfach fasziniert: Oben die Wipfel der Bäume, in denen jedes Blatt zittert, vor einem die zerfurchte Rinde oder die eigene Klinge, auf der das Licht tanzt, unten zig Pilze, die man pflücken und zu Tränken verarbeiten kann. Das ist der erste Wald der Videospielgeschichte, der diesen Namen auch verdient.

  1. Und dennoch, ich frage mich welchen Sinn dieser Repost hat? Tests sind dazu da, dem Leser zu zeigen, dass sich das Spiel lohnt, nicht nur mit Bewertung sondern auch Pro- und Kontra und auch nicht nur in Hinsicht auf Inhalte sondern auch auf Technik und vielleicht einem Vergleich. Heißt viele der Inhalte in dem Test bringen vielen Lesern eben garnichts. Ich mein, macht wie ihr wollt, es wirkt halt einfach etwas unprofessionell auf mich, im Sinne von schnell den Artikel raushauen damit man die Klicks abstaubt. Hätte auch einfach nur ein Technik-Test sein können, ganz ohne das Spiel durchzuspielen.
    Wie dem auch sei, ich werd mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, ich finds wie gesagt einfach nur komisch, zumal andere Seiten einen "vollwertigeren" Test bzw. einen eigenen Artikel darüber schreiben.
    (Im übrigen wurde nicht "nur" die Grafik erneuert. Andere Engine, neue und bessere oder verbesserte Animationen, teils neue Syncro, etc. Das ist eben mehr als nur ein "Remaster" und geht schon näher in Richtung Remake.)

  2. Nernst hat geschrieben: 25.04.2025 19:54 Einfach nur den Test reposten finde ich schon ganz schön schwach. Qualitative Spieltests sind was andere. Das ist ne komplett neue Software die genauso Bugs und Probleme haben kann. So wie das ausschaut, habt ihr das Spiel nichtmal angespielt? Nichtmal das Fazit ist nämlich verändert, mit Preisnennung un Testsystem.
    "Einfach nur den Test reposten" war eine ganze Menge Arbeit, denn der wurde noch im alten CMS angelegt und war deshalb vorher ganz schön unansehnlich. Abgesehen davon: Natürlich haben wir Jörgs damaligen Test nicht inhaltlich angepasst, das wäre ja noch schöner? Wenn wir das Spiel nochmal testen sollten, kommt auch ein neuer Test, aber dafür verändern wir doch einen 20 Jahre alten Artikel, der von keinem der aktuellen Redakteure stammt, nicht inhaltlich. Da wäre der Aufschrei sicherlich (zurecht) nämlich viel größer gewesen. Der angegebene Preis entspricht übrigens dem aktuellen der GOTY-Edition bei Steam, der war damals offensichtlich ein anderer.

  3. Einfach nur den Test reposten finde ich schon ganz schön schwach. Qualitative Spieltests sind was andere. Das ist ne komplett neue Software die genauso Bugs und Probleme haben kann. So wie das ausschaut, habt ihr das Spiel nichtmal angespielt? Nichtmal das Fazit ist nämlich verändert, mit Preisnennung un Testsystem.

  4. formelturbo hat geschrieben: 25.04.2025 09:40 Aha holt ihr mal wieder nen alten Schinken raus, anstatt einfach schön nen neuen Test zu schreiben...
    Naja, Jörgs Test ist inhaltlich ja immer noch sehr aktuell und das Remaster hat "nur" die Grafik überarbeitet. Aber vielleicht kommt ja trotzdem noch was kleines dazu.

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