Fazit
Hallo, ihr Geschichtslehrer da draußen: Valiant Hearts ist vielleicht das ideale Spiel für den Unterricht in der Unter- und Mittelstufe, denn das markante Comic-Adventure weckt fast im Vorbeigehen die Neugier auf die Zeit des Ersten Weltkriegs. Interessante Informationen zum Alltag der Menschen werden über Gegenstände, Tagebücher und Archivmaterial so clever integriert, dass man historisch geködert wird. Das kann man von der Familiengeschichte leider nicht sagen, die zu Beginn zwar berührt, aber dann seltsam kalt lässt. Also ein weiteres Hallo an die Deutschlehrer da draußen: Anhand dieses Spiels könnte man vielleicht zeigen, warum die emotionale Anbindung an die Charaktere von der wankelmütigen Regie ausgebremst wird. Die Inszenierung schwankt zwischen Drama und Komödie, Beklemmung und Belustigung, Antikriegstonalität und kitschigem Pathos – mir fehlt die klare Linie. Dieses Wechselbad setzt sich spielerisch fort, denn die über weite Strecken magere, im besten Fall solide Rätselqualität wird immerhin von Kooperation mit dem Hund sowie Abwechslung in Echtzeit aufgefangen. Man schleicht, verarztet oder fährt allerdings auch nur auf Reaktionstestniveau. Unterm Strich über etwa acht Stunden ein solides Abenteuer mit ausgezeichnetem Artdesign, aber zu viel spielerischer Gewöhnlichkeit und vertanen erzählerischen Chancen. Wer wissen will, wie man das Thema Erster Weltkrieg auch in Comicform erwachsener, konsequenter und eindringlicher umsetzen kann, dem empfehle ich „Elender Krieg“ von Jacques Tardi.Wertung
Unterm Strich ein solides 2D-Adventure mit ausgezeichnetem Artdesign, das allerdings besser bildet als unterhält.
Valiant Hearts fehlen zwar eine klare Regie und kreativere Rätsel, aber dafür besticht das Artdesign, man wechselt Perspektiven sowie Fähigkeiten und wird fast im Vorbeigehen historisch informiert.
Unterm Strich ein solides 2D-Adventure mit ausgezeichnetem Artdesign, das allerdings besser bildet als unterhält.
Valiant Hearts fehlen zwar eine klare Regie und kreativere Rätsel, aber dafür besticht das Artdesign, man wechselt Perspektiven sowie Fähigkeiten und wird fast im Vorbeigehen historisch informiert.
Unterm Strich ein solides 2D-Adventure mit ausgezeichnetem Artdesign, das allerdings besser bildet als unterhält.