Secret of Mana
Als einer der beliebtesten Ableger der Mana-Reihe (und in Europa auch als erstes in dieser erschienen) gilt Secret of Mana und trat in Deutschland einen wahrem Boom der JRPGs los – ihm sollten in den Folgejahren Spiele wie Illusion of Time oder Terranigma folgen. Selten konnte man zuvor so viel Einfluss auf den Charakter nehmen, ob durch die Ausrüstung oder die Spezialisierung in bestimmten Fähigkeiten. So gab es neben dem Helden noch zwei Begleiterinnen (die später die Namen Prim und Popoi bekommen sollten), die ihr selbst übernehmen oder mit bis zu drei Spieler*innen simultan durch die Welt steuern könnt.
Mehrere Waffentypen – von Schwert oder Lanze bis zu Peitsche oder Bumerang – gilt es zu finden und zu verbessern. So kann jeder der Charaktere bis zu acht Waffentypen bis zu Level neun skillen; die Damen im Team bekommen zudem nach und nach mächtige Zauber, die ebenfalls hochzustufen sind. Das Spiel setzte also schon damals zu einem gewissen Grad auf Grinding – der Levelaufstieg geht jedoch relativ schnell vonstatten, in den Arealen gib es immer viel Gegner-Material zu verdreschen.
Ring frei!
Damals relativ neu, heute ein beliebtes Mittel in puncto Inventaranzeige, war das Ringmenü, das schnell und intuitiv Zugriff auf Items oder die Auswahl von Waffen ermöglicht. Ebenso flüssig sind die Bewegungen der Charaktere, die sich in acht Richtungen durch die Welt bewegen können. So sind, besonders im Multiplayer-Modus, verschiedene Angriffstaktiken möglich. Da Angriffe aufgeladen werden müssen, wenn sie einen stärkeren Effekt erzielen sollen, ergibt sich hier eine interessante Mischung aus Echtzeit- und rundenbasierten Kämpfen. Nur das Treffer-Feedback war damals schon seltsam.

Zu den größten Stärken des Spiels zählt nicht nur seine weitreichende Story mit vielen Neben-Charakteren, sondern auch die großen und fordernden Bossgegner, die oft eine Schwäche gegen eine bestimmte magische Attacke haben. Und auch der Soundtrack gibt euch regelmäßig mit Ohrwürmern Schmackes, die ihr noch Tage später summen werdet. Bereitet euch also auf ein Abenteuer vor, in dem ihr ein Drachenbaby in die Obhut eines Pilzkönig gebt, im Topf von Kannibalen landet, die eine seltsame Vorliebe für eine deutsche Vorabendserie haben (spielt auf jeden Fall die deutsche Textfassung!), und sogar den Weihnachtsmann trefft.
Secret of Mana bekam im Jahr 2018 eine optische und akustische Runderneuerung, die bei Fans des Originals jedoch nicht gut ankam. Im Remake wurden Zwischensequenzen und eine Sprachausgabe implementiert. Diese sind der Story aber nicht unbedingt zuträglich – auch die modernere Grafik ist bestenfalls nice to have. Wer lieber auf das Original zurückgreifen will, kann dies mit dem 3-in-1-Paket Collection of Mana für die Nintendo Switch tun.