Platz 4: Animal Well
Größte Stärken: Puzzle & Erkundung
Nach einem klassischen Metroidvania kommen wir zu einem unkonventionellen, denn Animal Well verlässt sich nicht auf die bekannten Genre-Tropes. Stattdessen nimmt euch das in einen tiefblauen CRT-Filter getauchte Abenteuer kaum an die Hand, sondern hofft, dass ihr die vielen Rätsel seiner Welt auf eigene Faust und mit kreativem Einsatz von Items wie dem Yo-Yo oder dem Seifenblasen-Stab löst.
Zwar geht es nicht ganz ohne gefundene Ausrüstung, doch ähnlich wie bei Spielen wie Outer Wilds oder Return of the Obra Dinn ist auch hier Wissen eine mächtige Waffe. Die Mysterien von Animal Well dürften bei euch in den ersten Stunden für viele Fragezeichen sorgen, doch wenn die Teile des Puzzles nach und nach an Ort und Stelle rutschen, stellt sich ein unfassbares Gefühl der Belohnung ein.
30 Sekunden, mehr braucht ihr nicht:
Gekämpft wird hier übrigens gar nicht: Den Gefahren von Animal Well wie agilen Hunden oder einer unheimlichen Geisterkatze müsst ihr auf clevere Art und Weise aus dem Weg gehen, während ihr diese zauberhafte Brunnenwelt erkundet. Auf die tieferen Ebenen, die nicht nur ordentlich Gehirnschmalz, sondern auch die Hilfe der Community erfordern, wollen wir an dieser Stelle aus Spoilergründen nicht eingehen. Dafür ziehen wir den Hut vor diesem unfassbaren Werk des Solo-Entwicklers Billy Basso.
Platz 3: Iconoclasts
Größte Stärken: Story & Charaktere
Auch Iconoclasts ist quasi im Alleingang entstanden: Über Jahre hinweg hat Joakim „Konjak“ Sandberg an dem Metroidvania geschraubt, was angesichts von Protagonistin Schrägstrich Mechanikerin Robin wie die Faust aufs Auge passt. Entsprechend schwingt ihr im Spiel einen Schraubenschlüssel, müsst euch aber vor dem Auge des Gesetzes hüten, denn unabhängige Arbeit und vor allem Hilfe für Bedürftige wird in dieser von einem gigantischen Konzern beherrschten Welt nicht gerne gesehen.
Lesetipp: Unser Test zu Iconoclasts
Damit deutet sich bereits an, in welcher Hinsicht Iconoclasts brilliert: Fokussieren sich die meisten Metroidvanias eher auf die Mechaniken und unterfüttern diese nur mit einer seichten Story, könnt ihr euch hier auf eine facettenreiche Geschichte, die Aspekte wie Kapitalismus, Unterdrückung und die Revolution im Kleinen beleuchtet, einstellen. Entsprechend charmant sind auch die Charaktere, die die Handlung vorantreiben, gleichzeitig für sich selbst stehen dürfen.
Bewegtbildmaterial zu Iconoclasts:
Das soll aber nicht heißen, dass Iconoclasts nicht auch spielerisch ein gnadenlos gutes Metroidvania ist. Mit Robins Schraubenschlüssel haut ihr nicht nur Konzernagenten zu Brei und biegt brachiale Bosse gerade, sondern löst natürlich auch einige Rätsel, für die die Zahnräder in eurem Köpfchen allesamt gut geölt sein sollten. Ein ganz besonderes Indie-Juwel, das im Vergleich zum Rest dieser Liste leider immer noch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Platz 1 und 2 gibt es auf der nächsten Seite!