Die Nebenaufgaben in Assassin’s Creed (erster Teil der Reihe) wurden in nur fünf Tagen eingebaut und auch nur, weil der Sohn des Ubisoft-Chefs nach einer Probepartie angemerkt hatte, dass das Spiel langweilig sei und es zu wenig in der Spielwelt zu tun geben würde. Diesen Einblick in die Entwicklung gab der ehemalige Ubisoft-Programmierer Charles Randall via Twitter (Resetera), der mittlerweile an GTFO arbeitet.
Randall führte weiter aus, dass das Spiel praktisch fertig war und eigentlich in Produktion gehen sollte. Nach dem negativen Feedback des Kindes von Yves Guillemot (Ubisoft CEO) wurde eine Notfallsitzung anberaumt und nachdem Game Director Patrice Désilets ein Konzept erarbeitet hatte, wurde Charles Randall gefragt, ob die Umsetzung in der knappen Zeit überhaupt möglich sei. Er gab seine Zustimmung, verlangte aber ein ruhiges Arbeitsumfeld und deswegen durften sie im großen Konferenzraum von Ubisoft arbeiten. Rückblickend betrachtet hätte er lieber eine Stange Geld verlangen sollen, denn sie hätten „alle Bedingungen akzeptiert“, schrieb er. Nichtsdestotrotz gingen damals vier bis fünf Personen an die Arbeit und implementierten die Nebenaktivitäten im Hauruckverfahren. Eine zentrale Bedingung war, dass diese Nebenaktivitäten möglichst bugfrei sein mussten, da das Grundspiel ja fertig war. Zurückblickend weiß Randall nicht mehr viel über diese fünf Tage, aber er ist stolz darauf, dass sie die Aufgabe erfüllen konnten und im Nachhinein fast keine Bugs auftraten. Diese Leistung bezeichnete er als ein Wunder.
Bugfrei war das Spiel jedoch nicht. Es gab z.B. einen Bug bei einer Templar-Killmission. Der besagte Templar war im falschen Bereich platziert und wenn man ihn von der falschen Seite attackierte, fiel er durch den Boden der Spielwelt und verschwand – ohne bestätigten Kill für den Spieler, aber die Spiellogik betrachtete den Charakter als tot, weswegen er nicht erneut spawnte und damit die maximale Gamerscore nur durch einen Neustart des Spiels möglich war. Der „Double Assassin Spawning Bug“, wenn zwei Controller angeschlossen waren, ging außerdem auf seine Kappe, meinte er noch.
so my lead comes to me and he says „so, we have to add a bunch of side activities into the game. we have a plan from patrice, but I’m not going to say yes unless you are in.“
— Charles Randall (@charlesrandall) May 23, 2020
I tell him to give me some time to think about it, and I go crank my music and have a nap at my desk
So yeah, if you had to play AC multiple times to get your max gamerscore or whatever, sorry. But I literally don’t remember what happened in that period of five days.
— Charles Randall (@charlesrandall) May 23, 2020
But I know it’s a miracle that the game didn’t just melt your console or whatever.
Okay.
Zumindest steckt in Teil 1 mehr Assassin als in den heutigen Wurst RPGs wo Assassins Creed drauf steht.
Gerade die Nebenaktivitäten sind doch meist mit das Langweiligste an den Spielen oder hab ich einfach nen schrägen Geschmack? Kann mir nicht vorstellen, dass alle Federn zu sammeln oder jedes verkommene Gebäude zu restaurieren das ist, was reihenweise die Leute hinterm Ofen hervorlockt.
Ich finde in diesem Punkt wird Assassins Creed immer etwas unrecht getan. Oft wird kritisiert, dass man überall hochklettern kann, aber das war ja der Sinn der Sache, damit man den Wachen schnell über die Dächer entkommen kann. Und überall sollte man dann auch nicht raufklettern, weil Klettern an ungünstigen Stellen zu lang gedauert hat und man dann mit Steinen beworfen wurde und wieder runtergefallen ist. Das Parkour-System war halt auf schneller Flucht ausgelegt und hat dafür hervorragend funktioniert.
Bei Prince of Persia war das Klettern eher ein Rätsel, dass man den Startpunkt erstmal finden musste und dann präzise dem Weg folgen musste. Für eine schnelle Flucht wie in Assassin's Creed wäre so ein Ansatz aber völlig fehlerhaft gewesen.
Außerdem gibt es in einigen der Ezio-Spiele gelegentlich Abgetrennte Bereiche (Das innere von Türme und Kirchen), wo man Prince-of-Persia-Style auch erstmal nach dem richtigen Weg suchen musste und wieder von Vorne anfangen musste, wenn man die falsche Aktion ausgeführt hat und runtergefallen ist. In diesen Bereichen hatte Assassins Creed dann doch anspruchsvolles Klettern.
Wenn Spieler jetzt sagt, dass Spieler gerne mehr solcher ruhigeren persischen Klettereinlagen gehabt hätte, ist das ein anderes Thema, aber für die Art von Spiel, die Assassins Creed schon immer war, ist das Klettern in meinen Augen perfekt.