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MEX Berlin 2023: Lohnt sich die Messe auch für Gamer? Unsere Eindrücke im Bericht

2023: Lohnt sich die Messe auch für Gamer?

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Am vergangenen Wochenende hatten wir die Chance, die MEX 2023 in Berlin zu besuchen. Wie uns die Manga und Entertainment Expo gefallen hat, was es alles so zu sehen gab und ob sich die Messe auch für eingefleischte Gamer lohnt, erfahrt ihr in unserem Messebericht.

Heimisch im nordwestlichen Teil der Landeshauptstadt, auf dem großen Gelände unter dem in allen Farben angestrahlten Funkturm, versammeln sich schon seit 2019 zahlreiche Fans der asiatischen Popkultur aus ganz Deutschland und der Welt, um die vom AniMaCo e.V. und dem MMC-Berlin e.V. ins Leben gerufene Messe zu besuchen.

Von Retro bis VR: Genügend gute Gründe, die MEX Berlin zu besuchen


Als Teil der zehntausenden Besucher, die auch in diesem Jahr wieder durch die breiten Glastüren der Berlin ExpoCenter City strömten, holen wir zunächst im gut organisierten Eingangsbereich unsere Bändchen ab, ehe wir uns nur wenige Minuten später in einem knallbunten Wunderland aus Cosplays, Videospielen, lauten Live-Events und unzähligen Artist- und Merchandise-Ständen, ganz zu schweigen von den zahllosen Möglichkeiten, seinem kulinarischen Erkundungsdrang nachzugehen, wiederfinden: Kein Zweifel, die MEX 2023 läuft auf bereits auf Hochtouren und lässt den grauen, leicht bewölkten Berliner Morgen noch vor der Mittagssonne hell erstrahlen.

Rock Band-Instrumenten oder dem aktuellen Super Smash Bros. Ultimate warten.


Jetzt, am Morgen, haben wir mit wenig Wartezeit die Gelegenheit, hier einmal selbst Hand anzulegen. Wir stürzen uns also mit ein paar anderen Begeisterten, die uns herzlich zu einem Match einladen – zwei davon in passenden Cosplays – Hals über Kopf in eine Partie Smash, während direkt vor uns ein Vater-Tochter-Duo die Drumsticks schwingt und ein Tänzer im Kimono zu rasanten Anime-Beats seine schweißtreibende Beinarbeit unter Beweis stellt.

Dank jahrelangem Training auf den Stages und natürlich einem gehörigen Quäntchen Glück, tragen wir hier sogar einen Sieg im wilden Free for All-Multiplayer davon, bevor wir uns dem nebenan sitzenden Shooter-Spezialisten widmen, der mit Namcos G-Con 45 Pistolen-Controller auf die Mattscheibe eines Röhrenfernsehers zielt. Am Tisch nebenan flimmert ganz gemütlich ein früher, pixeliger RollerCoaster Tycoon-Teil über den Bildschirm, während an wieder anderen Tischen bei japanischen Kampfspiel-Klassikern wie Capcoms Street Fighter oder Bandai Namcos Tekken die Finger an Joysticks glühen, die ich auf den ersten Blick eher einem alten Flugzeug als einer Konsole zugeordnet hätte.

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Natürlich kommen auch Fans anderer Genres nicht zu kurz, hätten wir da diverse JRPGs oder auch den einen oder anderen Pokémon-Ableger parat. Und nur einen Gang weiter hört man selbst vor dem Mittag schon laute Jubelschreie, denn hier wird auf einer kleineren Bühne das Rocket League-Turnier ausgetragen, ehe es am Nachmittag mit spannenden Shooter-Matches und Rhythmus-Duellen bis hin zu Beat’em-Ups in den Abendstunden weitergehen soll. Wem das nicht genügt, der macht einen weiteren Schlenker und findet sich in der VR-Zone wieder, wo ihr einmal selbst mit Titeln wie Beat Saber und Co. in die virtuelle Realität eintauchen könnt – vorausgesetzt, ihr reiht euch geduldig in die bereits anstehende Warteschlange ein.

TCGs, Workshops und Live-Auftritte: Beste Unterhaltung auch abseits der Bildschirmfront


Aber apropos Abwechslung: Wer Spiele nicht unbedingt nur auf einem Bildschirm genießt, sondern auch abseits dessen eine Leidenschaft fürs Daddeln hat, dem wird auf der MEX noch einiges mehr als nur der üppig ausgestattete Gamesroom geboten. Schon bei unserem ersten Schlendergang durch die gut gefüllten Hallen der Messe fielen uns die vielen Tische und Bierbänke am Rand, etwas abseits der Stände, auf. Auch hier wird munter gezockt, was das Zeug hält: Während Trading Card Games wie Yu-Gi-Oh!, Magic: The Gathering oder auch das Pokémon-TCG schon fast zum erwartbaren Standardrepertoire der Manga und Entertainment Expo gehören dürften, findet man zwischen ihnen auch reichlich Tische, an denen keine Sammelkarten, sondern schwarze und weiße Spielsteine hin- und hergeschoben werden: Auch der Deutsche Go-Bund e.V. ist mit einem Stand vor Ort und nutzt die Gelegenheit, jungen und alten Interessenten das antike asiatische Brettspiel, welches sich vom alten China über Japan und Korea verbreitet hat und hier ein dem westlichen Schach vergleichbares Ansehen genießt, näherzubringen.

DJG, abgehalten oder sogar ganze Cosplays mit dem 3D-Drucker hergestellt.

Dank einer meditativen Verschnaufpause in einem der spannenden Workshops haben wir auch wieder genügend Kraft, uns dem geballten Bühnenprogramm der MEX zu widmen: Auf der Community Stage gibt es neben den coolen Cosplayer-Versteigerungen oder dem hitzigen Chili-Schlürfen immer wieder Gewinnspiele, Quizzes und Challenges, an denen wir als Besucher live teilnehmen dürfen. Hängengeblieben ist vor allem die wahnsinnig witzige Mario Kart-Fahrschule, in der die Fahrer mit dem Rücken zur Leinwand sitzen, während ihre Teammitglieder versuchen, ihnen den Weg mit richtungsweisenden Rufen und Gesten zu beschreiben. Später am Abend laufen hier die Endspiele des hauseigenen Pokémon Karmesin & Purpur-Turniers, welche dank der neuen Terakristallisierungen immer wieder spannende Wendungen bereithalten, während auf der Action Stage eine Halle weiter die Beats und Bässe diverser Künstler wie Tobi Lee, K2SOULZ oder Gaming-Musiker Veit Seiner ihrem Publikum einheizen.

[GUI_600SCREENSHOT(setid=92725,id=92658237,linktext=Auf der Main Stage heizen Schauspielgruppen, Cosplayer, Synchronsprecher und Live-Acts den rund 2.500 Zuschauern, die hier Platz finden, ordentlich ein.“>
Und nicht zu vergessen die mächtige Main Stage, vor der auf über 2.500 Sitzen eine gewaltige Menschenmenge Platz findet, um den spannenden Anekdoten der bekanntesten deutschen Synchronsprecher rund um Daniel Schlauch (Monkey D. Ruffy in One Piece), Sven Plate (Bugs Bunny), Peter Flechtner (Jim Hopper in Stranger Things, Erwin Smith in Attack on Titan), Felix Mayer (Ash Ketchum) oder Marios Gavrilis (Katakuri in One Piece) zu lauschen. Angesprochen auf etwaige Exkurse in die Welt der Videospiele erzählt letzterer von seinen Erfahrungen als singender Barde in The Elder Scrolls Online, seinen jüngeren Arbeiten am

Super Mario Bros. Film

als Donkey Kong oder auch an Marvel’s Spider-Man 2, in welchem er dem Bösewicht Venom seine Stimme leiht, während Mayer die Rolle des Peter Parker übernimmt. Außerdem bekommen wir hier noch ein Stück der Schauspielgruppe Serenata zu sehen, die uns mit Assassin’s Creed: Die Sherlock Akte in das London des 19. Jahrhunderts entführt, ehe Pop-Sängerin Petra Scheeser, die für einen Großteil der Anime-Openings in der deutschen TV-Landschaft verantwortlich ist, mit ihrem mitreißenden Auftritt den Boden der Bühne zum Beben bringt und unter tosendem Applaus für unser persönliches Messe-Highlight sorgt.

Ein Wochenende auf der MEX Berlin 2023: Fazit und Ausblick


Was nehmen wir also mit von der Berliner Manga und Entertainment Expo 2023? Rundum vor allem einen verdammt positiven Eindruck, der nicht nur unsere Herzen als leidenschaftliche Gamer höher schlagen ließ, wenn auch jenen hier eine ganze Menge geboten wurde. Bringt ihr dazu noch eine leichte Schwäche für die fernöstliche Kultur, idealerweise auch noch deren Anime- und Manga-Richtung mit, dürftet ihr euch auf der MEX pudelwohl fühlen. Denn nicht nur die vielen interaktiven Möglichkeiten zum Zocken, sondern  vor allem die zahlreichen Show- und Mitmachangebote, die begeisterten Besucher, die sich in großen Scharen auch in den feinsten Zwirn der Figuren aus NieRGenshin Impact, Final Fantasy, Cyberpunk 2077, Resident Evil, Baldur’s Gate 3League of Legends, Valorant, Call of Duty, Splatoon, Pokémon oder The Legend of Zelda werfen und zu guter Letzt die euphorische Stimmung, die keine Sekunde Langeweile oder Trübsal aufkommen lässt, überzeugt uns in vollem Maße.

 
Wem es in den weitläufigen Messehallen doch einmal zu viel wird, der findet in den Ecken des anliegenden japanischen Gartens ein gesundes Kontrastprogramm, das Ruhe und Entspannung verspricht – und die nötige Entlastung, denn die Hallen waren trotz des guten Wetters permanent prall gefüllt mit ihren Besuchern. Draußen ballert eine fette Boombox auf dem Hauptplatz der Anlage noch bis in die späten Abendstunden einen bunten Mix aus Intro-Songs, Chart-Hits und Hauptstadt-typischer Techno-Musik, zu der sich zu jeder Zeit tanzende Menschen versammeln und so dem sorglosen, unbeschwerten Vibe der MEX einen mehr als treffenden Ausdruck verleihen.

Einzig und allein die Organisation der Bühnen und der Stände ist, wenn überhaupt, verbesserungswürdig: Hörten wir schon im Außenbereich des Geländes an jeder Ecke vom mit Spannung erwarteten japanischen Cosplay-Wettbewerb auf der kleineren Action Stage – wenig überraschend bei einem gefühlten Cosplay- zu Non-Cosplay-Verhältnis von drei zu eins – war die imposante Main Stage zu diesem Zeitpunkt vergleichsweise wenig besucht. Auch in Gesprächen mit den Händlern und Ausstellern stellte sich schnell heraus, dass der Aufbau der Messe mit Ständen, die teilweise direkt vor den lauten Bühnen zu finden waren, als nicht ganz optimal angesehen wurde. Eventuell hätte eine andere zeitliche Taktung oder eine alternative Anordnung der Merchandise- und Artist-Area im vorderen, bühnenlosen Bereich hier Wunder bewirkt, womöglich war den Veranstaltern trotz größter Mühe aber auch einfach keine noch bessere Umsetzung möglich.

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Letzten Endes lässt sich aber noch einmal zusammenfassend sagen, dass sich die Manga und Entertainment Expo für jeden begeisterten Videospiel-Fan lohnt und man selbst als entfernter Beobachter der asiatischen Animationsserien und Comics sowie der dahinterstehenden Kultur hier eine ganze Menge Spaß haben kann. Wir freuen uns zumindest schon jetzt darauf, auch im kommenden Jahr wieder einen Fuß auf die MEX 2024 zu setzen und bedanken uns noch einmal bei den Veranstaltern, allen tatkräftigen Helfern, den Artists und Ausstellern sowie den zahlreichen Besuchern für ein unvergessliches Wochenende.

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