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Pokémon Karmesin & Purpur: Fehlender Glücksfaktor zerstört Online-Kämpfe

Fehlender Glücksfaktor zerstört Online-Kämpfe

© The Pokémon Company / Nintendo

Während Spieler sich in Pokémon Karmesin & Purpur mit schwer erkennbaren Shiny-Monstern sowie zahlreichen Bugs und Performance-Problemen herumschlagen müssen, sind nun auch Online-Kämpfe betroffen.

 

In den Doppelkämpfen der 9. Generation scheint nämlich der Glücksfaktor abhandengekommen zu sein, der bestimmt, ob Angriffe mit weniger als 100 Prozent Genauigkeit treffen oder nicht. Jeder Kampf läuft damit aktuell nach dem selben Muster ab, was K.O.-Attacken wie Eiseskälte, Hornbohrer oder Geofissur, die eigentlich zu 70 Prozent ihr Ziel verfehlen, in der richtigen Runde immer treffen lässt und so jegliche Strategie zerstört.

Pokémon Karmesin & Purpur: Kein Zufall? Kein Spaß!

Aufmerksam darauf geworden ist ein Reddit-Nutzer, bei dem der Angriff Eisesodem in 14 Kämpfen kein einziges Mal getroffen hat, wenn es die erste Attacke war, die keine 100-prozentige Trefferquote hat. Auch wenn die Vermutung naheliegt, dass es sich einfach nur um extremes Pech handelt, macht die eigentlich 90-prozentige Trefferquote des Angriffs durchaus stutzig.

Seine Vermutung: Die Entwickler haben für alle Online-Doppelkämpfe den gleichen RNG-Seed benutzt. Der RNG-Seed, der eigentlich für jeden Kampf zufallsgeneriert sein muss, bestimmt, welche Angriffe in welcher Runde treffen oder nicht, wenn sie weniger als 100 Prozent Trefferwahrscheinlichkeit haben. Ein Beispiel: Beim ersten Seed verfehlt der erste Angriff des Kampfes, wenn er weniger als 91 Prozent Trefferwahrscheinlichkeit hat, während er beim zweiten Seed trifft.

Falls das tatsächlich der Fall ist, würde das bedeuten, dass jeder Kampf nach den selben Regeln abläuft, wenn er gleich gespielt wird: Trifft die K.O.-Attacke Eiseskälte in der ersten Runde, nachdem zuvor Mogelhieb eingesetzt wurde, gilt dies für jeden Kampf und kann bei entsprechendem Wissen ganz offensichtlich missbraucht werden.

 

Auf Reddit und Twitter teilten weitere Nutzer ihre Erfahrungen über seltsame Zufälle, die vermutlich ebenfalls auf den einzelnen RNG-Seed zurückzuführen sind, der aktuell die Online-Doppelkämpfe bestimmt. Eine mögliche Ursache für diesen Programmierfehler könnte sein, dass die Entwickler den RNG-Seed zum internen Testen genutzt haben, dann aber vergessen haben, die anderen RNG-Seeds einzufügen, bzw. auf die zufällige Wahl eines unterschiedlichen Seeds bei jedem Kampf umzustellen.

Ein kompetitives Desaster

Online-Doppelkämpfe sind damit aktuell natürlich quasi unspielbar: Wenn das Einsetzen von Mogelhieb das Treffen von Eiseskälte garantiert, kann jeder einzelne Kampf manipuliert werden, was den Grad an Strategie auf null senkt und die für Fairness eingebaute Menge an Glück komplett aus dem Spiel kickt.

Die Spieler sind über dieses Problem natürlich mehr als frustriert und hoffen, dass Game Freak das Ganze mit einem Patch wieder geraderückt. Falls das Entwicklerstudio Zeit hat, könnte es sich bei der Gelegenheit zumindest noch der gröbsten Bugs und Glitches annehmen, auch wenn die Performance-Probleme wohl ein Dauerzustand bleiben werden. 

Ob ein entsprechender Patch den aktuell grauenhaften User-Score verbessert, bleibt zwar fraglich, mit zehn Millionen verkauften Exemplaren in den ersten drei Tagen spielt das aber wohl ohnehin keine Rolle.

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