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Tekken 8: „Die Balance ist wichtig“ – Interview mit Bandai-Namco-Entwicklern

Game Director Kohei Ikeda und Game Designer Michael Murray im Gespräch

© Bandai Namco / Bandai Namco

Auf einem Anspiel-Event bei Bandai Namco in Frankfurt am Main bekam ich tiefe Einblicke in das neue Tekken 8. Game Designer Michael Murray präsentierte die neuen Features und Modi, wie zum Beispiel die Arcade Quest oder das erstmals seit Tekken 3 zurückkehrende Tekken Ball. Zudem verriet er, dass der Story Mode etwa eineinhalb Mal länger sein soll als im Vorgänger.

Bei der Gelegenheit konnte ich ein wenig mit Murray sowie Game Director Kohei Ikeda plaudern. Mich interessierten dabei besonders die Herausforderungen, denen sich die Entwickler stellen, wenn sie eine so lange fortlaufende Spielereihe mit neuen Einträgen füllen wollen. Wann kommt ihnen die Erkenntnis: „Ja, jetzt müssen wir ein neues Tekken-Spiel herausbringen.“?

Tekken 8: „Die Balance ist wichtig“ – Interview mit Bandai-Namco-Entwicklern

Game Director Kohei Ikeda und Game Designer Michael Murray im Gespräch

Tekken 8: „Diesen Spirit wollen wir aufleben lassen“

„Eine offensichtliche Sache ist die Grafik“ sagt Ikeda. „Wir hatten erstmals die Möglichkeit, mit Unreal Engine 5 zu arbeiten. Das Spiel in dieser Qualität zu sehen ist definitiv ein Fortschritt. Aber es ist eben auch nicht nur die Grafik – natürlich müssen wir mit jedem Tekken-Spiel eine neue Komponente hineinbringen. In Tekken 8 ist es zum Beispiel die Arcade Quest, die neue spielerische Erfahrungen bietet.“

Sowohl Ikeda als auch Murray verbinden viele Erfahrungen aus ihrer Jugendzeit, in denen sie oft ihre Zeit in Arcade-Hallen verbracht haben, mit diesem Modus. „Zusammen spielen, den anderen bei den Kämpfen zusehen, Freunde herausfordern – diesen Spirit wollten wir mit der Arcade Quest aufleben lassen.“ In diesem Story-Modus spielt ihr einen selbsterstellten Charakter, der in eine Gruppe von Freunden und großen Tekken-Enthusiasten eingeführt wird. In einer von Tutorials und Kämpfen begleiteten Geschichte findet ihr heraus, was es heißt, ein Tekken-Fan zu sein.

Mit euren Freunden zeigt ihr einem eingebildeten Tekken-Turniersieger, worauf es beim Spielen wirklich ankommt.

„Die Balance ist wichtig: Wir müssen bei einem neuen Spiel der Tekken-Reihe Elemente mit herüber nehmen, die die Spieler mögen, aber gleichzeitig auch Neues bieten“, weiß Murray. „Man kann nicht einfach immer wieder Dinge hinzufügen und hoffen, dass es gut ankommt. Ich war zum Beispiel beeindruckt von der Idee des Heat Systems.“ Diese neue Mechanik wird in Tekken 8 eingeführt und kann einmal pro Runde eingesetzt werden. Sie ermöglicht neue spezielle Moves, die besonders viel Schaden anrichten. „Es hat einen großen Effekt auf das Spiel und man hat jederzeit Kontrolle darüber; es macht großen Spaß, zu sehen, was die einzelnen Charaktere aus dieser extra starken Technik machen.“

Eine immer wiederkehrende Herausforderung ist auch die Entscheidung, welche Charaktere es in Spiel schaffen und welche (zunächst?) außen vor bleiben. „Tekken hat mittlerweile sehr viele Charaktere im Portfolio, sodass wir bei der Entscheidung aus dem Vollen schöpfen können. Wie häufig bestimmte Kämpfer genutzt werden, ist dabei ein wichtiger Faktor, schließlich wollen wir möglichst vielen Spielern ihren Lieblings-Charakter geben. Auch die Charaktere, die für den Verlauf der Story wichtig sind, müssen spielbar sein. Und gleichzeitig wollen wir auch neue Charaktere einführen und etablieren – die Mischung macht’s.“ Tekken 8 verfügt zum Start über 32 Kämpfer – „deutlich mehr als bei unseren Mitbewerbern“, wie Murray schon bei der Präsentation herausstellt.

Fanbase der Charaktere spielt eine große Rolle“

Daraufhin formulierte sich in mir die Folgefrage, warum es mein Lieblingscharakter Eddy Gordo nicht ins Spiel geschafft hat. Ich war an dem Tag scheinbar nicht der erste, der diese Frage stellte. „Ja, das ist die Frage, oder? Wo ist er?“, entgegnet mir Murray lachend. „Es gibt natürlich immer Charaktere, die später noch über DLCs released werden. Wir achten darauf, dass es Kämpfer sind, die eine große Fanbase haben, und Eddy hat sie definitiv. Wir beobachten so etwas über soziale Medien oder Imageboards und sehen oft: ‚Oh, wow, von diesem Charakter gibt es eine Menge Fanart.‘ Das spielt bei der Entscheidung, wen wir später eventuell noch in das Spiel holen, eine große Rolle“

Abschließend wollte ich natürlich wissen, welches die Lieblingskämpfer der beiden Entwickler sind. Kohei Ikeda war schon früh von Hwoarang angetan. „Ich sah ihn in Tekken 3 und war beeindruckt wie schon damals die Tae-kwon-do-Kicks und -Techniken gut umgesetzt wurden. Seitdem ist er bis heute mein Lieblingscharakter.“

Für Murray liegt die Entscheidung relativ nahe: „Fahkumram, weil er wie ich Muay Thai praktiziert. Auf der anderen Seite ist er relativ neu [DLC aus Tekken 7, Anm. d. Red.], deshalb würde ich insgesamt Devil Jin als meinen Lieblings-Charakter bezeichnen; ich mag den dunklen, mysteriösen Look und zu sehen, wie ihn die Energie in dieser Form durchfließt. Jin ist der Protagonist der Serie und muss mit so vielen Problemen und seinem zwiegespaltenen Ich klarkommen. Ich mag wirklich seine Entwicklung.“ Murray ließ aber auch durchblicken, dass er viel für die in Tekken 8 neu hinzugekommene Reina übrig hat. „Ich glaube, sie wird mein Main Charakter in diesem Teil.“

Tekken 8 erscheint am 26. Januar 2024 für PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC. Bereits jetzt können PlayStation-Besitzer die Demo-Version ausprobieren, die auch schon Einblicke in Story Modus und Arcade Quest gibt. Welchen Eindruck wir von Tekken 8 bekommen haben, könnt ihr hier nachlesen.

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