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Ace Combat: Assault Horizon (Simulation) – Ace Combat: Assault Horizon

Vor knapp anderthalb Jahren ließ Namco Bandai das Metall bluten: Ace Combat: Assault Horizon war ein interessanter Schritt weg von den üblichen Dogfights, hin zu mehr Rummsbumms-Action im Stil von Michael Bay. Die jetzt, eine Premiere für die Reihe, auf dem PC zur Landung ansetzt.

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Call of Abwechslung: Hin und wieder nimmt man auch als AC-130-Schütze weit entfernte Bodenziele ins Visier.
Call of Abwechslung: Hin und wieder nimmt man auch als AC-130-Schütze weit entfernte Bodenziele ins Visier. © 4P/Screenshot

Der Dogfight-Modus ist in dieser Hinsicht weitaus schlimmer. Kurz gesagt sorgt er dafür, dass es quasi keinen Dogfight mehr gibt. Denn er funktioniert folgendermaßen: Hat man einen Gegner im nahen Visier, bildet sich ein Kreis um ihn. Drückt man in diesem Moment beide Schulterbumper gleichzeitig, schaltet man in den DFM. In diesem sitzt die eigene Maschine dem Gegner wie ein Affe im Nacken und kann ihn munter zerlegen. Währenddessen hat man nur eingeschränkte Kontrolle über die Maschine, was die Designer dazu nutzen, sie wilde und halsbrecherische Manöver durch Häuserschluchten oder Canyons fliegen zu lassen. Sieht zwar geil aus, nimmt den Luftkämpfen aber sehr viel von ihrer Spannung. Denn der DFM ist meistens eine Abschussgarantie, nur selten schaffen es Gegner (meist Aces, die man ohne DFM kaum aus der Luft bekommt) daraus auszubrechen und sich hinter einen zu setzen – ein Manöver, das man ebenfalls mit etwas Geschick ausführen kann. Dennoch wird das System überansprucht – gerade zum Ende ziehen sich die durchgeskripteten Gefechte dank DFM elend lang hin.

»Schalten Sie die Flughilfe ein, wenn Sie dazu neigen, mit dem Boden zu kollidieren.«

Der Dogfight-Modus mag spektakulär aussehen, nimmt dem Spieler aber viel Spannung - denn er kommt fast einer Abschussgarantie gleich.
Der Dogfight-Modus mag spektakulär aussehen, nimmt dem Spieler aber viel Spannung – denn er kommt fast einer Abschussgarantie gleich. © 4P/Screenshot

Die Kampagne ist Ace-Combat-untypisch, es gibt weder Vorabbesprechungen noch Endanalysen, dafür werden die Aufträge meist hintereinander geklatscht, gelegentlich verbunden durch gut inszenierte Echtzeit-Cutscenes. Die Missionen sind durchaus abwechslungsreich: Bombenteppiche verlegen, Cruise Missiles oder Langstreckenraketen abfangen, Schiffe versenken, Radar ausweichen – und natürlich Gegner aus der Luft holen. Massig Gegner! Der Grund für die lange Spielzeit von acht bis neun Stunden ist in erster Linie, dass den Designern oft genug nichts anderes einfiel, als an eine abgeschossene Gegnerwelle eine weitere anzufügen. Und dann noch eine. Und dann noch eine. Und dann noch eine. Gähn! Außerdem sind die Checkpunkte serientypisch zum Teil sehr dämlich platziert – vermasselt man einen Auftrag, darf man zum Teil mehrere bereits bewältigte Missionsstufen nochmals in Angriff nehmen. Für jeden gemeisterten Auftrag erhält man neue Maschinen, Waffen und Lackierungen, was in erster Linie für den Mehrspielermodus nützlich ist.

»Capital Conquest« ist ein interessanter Team-Mehrspielermodus - aber am unterhaltsamsten ist mal wieder das Koop-Fliegen.
»Capital Conquest« ist ein interessanter Team-Mehrspielermodus – aber am unterhaltsamsten ist mal wieder das Koop-Fliegen. © 4P/Screenshot

Der besteht aus vier Modi, von denen zwei ziemlich uninteressant sind: »Domination« und »Deathmatch« sind altbekannt und bieten wenig Grund zum ausdauernden Verweilen. Interessanter ist »Capital Conquest«, in dem zwei Teams daran arbeiten, ihr Hauptquartier zu verteidigen und gleichzeitig das des Gegners anzugreifen. Den verschiedenen Vehikelklassen (Jäger, Bomber, Helikopter) kommt dabei essenzielle Bedeutung zu, die maximal aus jeweils acht Spielern bestehenden Teams müssen gut zusammenarbeiten – wenn das der Fall ist, ergeben sich sehr mitreißende Luftschlachten. Aber ganz ehrlich, der vierte Modus war mir der liebste: Zusammen mit zwei anderen Piloten in ausgewählten Kampagnenmissionen auf Gegnerjagd gehen. Zwar ändert das nichts an den Missionen an sich, aber sie machen einfach viel mehr Spaß, wenn man mit Leuten unterwegs ist, mit denen man sich tatsächlich absprechen kann. Außerdem darf man hier gemeinsame Dogfight-Modi nutzen, was denen einen unerwarteten Schub an Action verleiht. Der Netzcode ist vorbildlich, selbst bei voller Spielerzahl hatte ich zum Test keinerlei Lags oder Ruckler. Man darf die freigeschalteten Maschinen nach Gusto umlackieren sowie mit erwirtschafteten Rangpunkten Extras freischalten, die sich auf die eigene Maschine oder gleich das ganze Team auswirken.

Die PC-Version gleicht ihren Konsolenbrüdern auf den ersten Blick wie eine F-16 der anderen. Und technisch gibt es, mit Ausnahme von optionalem Anti-Aliasing, auch keine Unterschiede – was sich in erster Linie in dem PC nicht besonders gut zu Gesicht stehenden match-Texturen äußert. Und trotzdem wird’s hier immer wieder ruckelig; ganz besonders im rasanten Dogfight-Modus wird gerne mal herumgezuckt. Dafür gibt diverse Erweiterungen der Konsolenfassungen gleich serienmäßig: Das „Enhanced Edition“ im Titel steht für acht Flugzeuge, zwei Karten, 27 Skills und neun Upgrades als Bonus. Flightsticks werden ebenso unterstützt wie Gamepads. Zusätzlich zu Steam wird ein Games-for-Windows-Live-Konto benötigt – über das werden Spielstände, Achievements und der Mehrspielermodus abgewickelt.

Kommentare

14 Kommentare

  1. Ich hatte glücklicherweise die Gelegenheit es vor dem Kauf zu spielen. In der dritten Mission war für mich Schluss.
    Selbst mit ausgeschalteter Flughilfe und Classic Steuerung fliegt sich das Flugzeug die Hälfte der Zeit von selbst. Zwischendrin muss man mal etwas die Maus bewegen, dann wieder C, linke Maustaste gedrückt halten. Beinah wie ein Railshooter. Und während der ersten Helicoptermission habe ich einfach mal zum ausprobieren die Maus losgelassen und mich zurückgelehnt.
    Ich habe die Mission ohne einen Kratzer abgeschlossen.
    Schade, ich hatte mich sehr darauf gefreut.

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