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Again (Adventure) – Again

Der Titel Again deutet schon darauf hin, dass sich im gleichnamigen DS-Adventure etwas wiederholt. Im neuen Thriller der Entwickler von Hotel Dusk: Room 215 (Wertung: 90%) geht es um eine mysteriöse Mordserie, bei der ein paranormal begabter Ermittler an seine Grenzen gerät. Kann auch dieses Spiel als psychologisch interessanter Krimi begeistern?

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Kaum Spielinhalt

Der Begriff interaktiver Roman deutet schon an, dass es eigentlich kein waschechtes Spiel ist. Das hat zur Folge, dass es auch recht wenig zu tun gibt: So gibt eigentlich fast keine klassischen Rätsel, wie man sie von richtigen Adventures kennt.

Wer die Morde lösen will, muss alle Hinweise finden, darüber visionieren und in die richtige Reihenfolge bringen. Nur dann geht’s weiter.

 Dass man mal einen Schlüssel suchen, eine Kombination rausfinden oder eine Schloss öffnen muss, ist die Ausnahme.

Stattdessen hat Agent J an jedem Spieltag auf Knopfdruck eine Eingebung. Die ist immer an den Tatort gebunden, an dem man ihn durch Räume steuern muss. Konkret handelt es sich eigentlich um nicht mehr als einen Vergleich des Tatorts jetzt und vor 19 Jahren, bei dem man Unterschiede erkennen soll. Aufgrund der unscharfen Darstellung der wenigen Räume ist das gar nicht so einfach. Man muss etwa rausfinden, dass etwas umgefallen ist, hinzugefügt oder entfernt wurde. Wieso wurden etwa Einschusslöcher überklebt? Wieso fehlt die Lampe?

Hat man einen Verdacht, kann man es mit einer Vision versuchen, was aber schon allein von der Bedienung keinesfalls selbsterklärend ist. Auch das Handbuch beschreibt diese trotz Abbildung nur kurz, so dass man beim ersten Mal nicht so recht weiß, was zu tun ist. Durch längeres Drücken kann man weiter eintauchen, um eine Version auszulösen. Immer klappt das nicht und dann werden Lebenspunkte abgezogen.

Ziel ist es, am Schluss alle Teile des großen Puzzles zusammen zu bekommen, in die der einzelne Fall symbolisch zerteilt ist. Es sieht aus wie ein zerbrochener Spiegel, der aus mehreren Scherben besteht, was eine der wenigen gelungenen optischen Highlights des Spiels ist. Hat man alle Scherben zusammen, kann man sich an die Lösung machen, wobei hinter jedem Teil mindestens eine Vision steckt.

Charakterköpfe fehlen

Abgesehen von den Visionen besteht Again hauptsächlich aus Dialogen, die allerdings meist knapp sind. Immerhin sieht man auch mal, wer hinter all den Namen steckt, die so durchs Spiel schwirren. Leider sind nur selten echte Typen drunter, auch wenn sie von Schauspielern verkörpert werden. Da ist der Obdachlose, der so schön schräg aussieht und damit heraussticht, aber viele der Beamten wirken schlicht austauschbar. Das gilt auch für den Hauptdarsteller, der wenig Format hat. Das einzige, was ihn besonders macht, sind seine Eingebungen.

Zudem laufen die Gespräche recht einseitig ab, da es auch hier kaum was zu tun gibt. Man kann den Dialogen keine Richtung geben, da es kein Multiple-Choice gibt – so ist man zum Zuhören verdammt. Stattdessen kann man wie so oft nur das Thema der Frage wählen, weshalb die Gespräche kaum mehr als reine Informationsgewinnung sind. Das ist etwas zu wenig für ein Spiel, das aus so vielen Texten besteht.

   

Kommentare

4 Kommentare

  1. O man, aber die sind ja eh Bankrott. Dann zock ich eben dann mal HotelDusk2 oder so, wenns zumindest in USA draußen ist. Hotel Dusk ist eines meiner absoluten Lieblings-DS-Spiele und hat als Adventure so manchen PC-PointnKlick-Hammer in den Schatten gestellt.
    Aber na gut. Wenn man mal ehrlich ist: Soo viele tolle Adventures hat Cing auch nicht rausgebracht: OK, Dusk war genial, aber geht man weiter, kommt man zu AC2, welches auch nicht überall toll angekommen ist und bewertet wurde. Und Another Code 1, mal im Ernst. So toll wars auch nicht. Sehr gute DS-Rätsel, aber die Atmo, das Flair und die Story waren nicht wirklich auf dem Niveau von Hotel Dusk. Der Umfan war dann einfach zu wenig, als das das Spiel wirklich als richtig gut bezeichnet werden kann.

  2. Ich versteh noch immer nicht, warum die Entwickler so eine furchtbar billig wirkende Optik gewählt haben.
    Da war der Artstil von Hotel Dusk aber um Lichtjahre besser...

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