Der auf Koop-Partien ausgelegte Third-Person-Shooter von den Cold Iron Studios ist im Prinzip ein World War Z oder Vermintide im Alien-Universum. Rund 23 Jahre nach der ursprünglichen Film-Trilogie heuert man als Colonial Marine an Bord der UAS Endeavor an und kämpft in vier Kampagnen mit je drei Missionen gegen die Xenomorphs und (wenige) andere Feinde. Die Missionen dauern ja nach Schwierigkeitsgrad zwischen 20 und 30 Minuten. Hat man alle Einsätze abgeschlossen, wird der Horde-Modus freigeschaltet, in dem man sich gegen immer stärker werdende Gegnerwellen beweisen darf.
On- und offline (mit Bots)
Gespielt wird in Dreierteams – entweder mit menschlichen Mitstreitern oder KI-Begleitern. Im Alleingang mit computergesteuerten Kollegen hält sich das Ballerspaß in Grenzen. Klar können die Bots auf den ersten beiden (der fünf) Schwierigkeitsstufen ordentlich mitkämpfen und doof in der Gegend herumstehen, aber koordiniertes Vorgehen ist kaum möglich, da man den Kollegen keine Befehle geben oder Positionen zuteilen kann. Immerhin ist es lobenswert, dass es überhaupt Bots gibt. Trotzdem hätten sie mehr Features haben können, vor allem wenn die Marketing-Abteilung so offensiv mit dem Offline-Modus prahlt.
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Auf höheren Schwierigkeitsgraden wird das Zusammenspiel mit den Teamkameraden wichtiger, vor allem wenn Positionen verteidigt oder die Stellung gegen angreifende Wellen gehalten werden muss. Hier kommt es auf die Positionierung von Geschütztürmen, das Stapeln der Spezialfertigkeiten der Marines und die gezielte Schwächung der Gegner bzw. die Priorisierung der Ziele an. Übrigens: Am besten spielt man die Koop-Matches mit festen Freunden und nicht via Matchmaking, da man nur mit anderen Spielern zusammengebracht wird, die gerade dieselbe Mission auf demselben Schwierigkeitsgrad absolvieren wie man selbst – zumal der Fortschritt der Kampagne pro Spieler ebenfalls die Möglichkeiten weiter einschränkt. Das Ergebnis: lange Wartezeiten, denn die Chance auf Spieler mit gleichen Voraussetzungen zu treffen, ist durch das zu selektive Matchmaking (12 Missionen je nach Fortschritt + Horde-Modus * 5 Schwierigkeitsgrade) zu eingeschränkt.
Ödes Leveldesign mit gelegentlichen Schauwerten
Die Einsätze finden in typischen Alien-Umgebungen statt: Man besucht eine Raffinerie mit engen Metallgängen, läuft über die Oberfläche des Planeten LV-895 mit Tempelanlagen und schlägt sich durch einen Xenomorph-Hive. Obgleich man immer wieder bekannte Film-Elemente zu Gesicht bekommt, finden die meisten Kämpfe an überschaubaren Bereichen in den schlauchigen Levels statt. Das Level-Design sticht abseits der Alien-Schauwerte kaum positiv hervor. Es ist geradlinig und weitgehend interaktivlos, jedoch klaustrophobisch auf die Feuergefechte zugeschnitten. Zugleich verlaufen die Einsätze mit ihren Primär- und Sekundärzielen recht ähnlich. Meist ballert man sich von Bereich zu Bereich, sucht irgendwelchen Kram oder Story-Objekte, setzt Maschinen in Gang oder musss die Stellung halten. Immerhin die letzte Kampagnenmission bricht aus dem Korsett etwas aus.
Xenomorph-Gegner, Synthetische und mehr
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Auf drei Gegnerfraktionen trifft man in den Missionen. Im Großteil des Spiels zerlegt man über zehn Xenomorph-Varianten, bevor dann Synthetische und eine dritte Fraktion daherkommt, die hier nicht erwähnt werden soll, die das Spielgeschehen aber kaum bereichert. Und schon gleich in den ersten Missionen zeigt das Spiel, dass es um Dauerfeuer gegen haufenweise Gegner geht. Große Xenomorph-Varianten, kleine Viecher, Facehugger, Säurespucker, klassische Aliens und auch ein Bossgegner tauchen auf – meistens eingeläutet durch das typische Pingen des Bewegungsmelders, das zusammen mit den gewohnten Waffen-Sounds schon allein die Aliens-Atmosphäre sehr gut transportiert. Gut ist ebenfalls, dass die Gegner sowohl Wände als auch Decken nutzen (trotz nicht immer gelungener Animationen) und gelegentlich ein Hinterhalt mit Jumpscare samt Quick-Time-Event gelegt wird. In der Regel stürmen jedoch die Feinde in großer Anzahl auf die Marines zu – stets von den gleichen Spawnpositionen, was die Wiederspielbarkeit der Einsätze einschränkt.