Veröffentlicht inTests

Beautiful Katamari (Geschicklichkeit) – Beautiful Katamari

Der King of all Cosmos ist schon ein Schussel. Klar: Natürlich ist der Herrscher des Universums auch der Galaxie bester Tennisspieler, mit SO einem Aufschlag! Aber muss er es denn übertreiben? Da wirft er den Ball in die Luft, bereit ein Ass zu schlagen – aber die Filzkugel kommt nicht zurück. Schlimmer noch: Sie donnert gen Himmel, schlägt ein Loch ins leuchtende Blau und saugt kurzerhand sämtliche Planeten auf. Juchhu, das großartige alberne Katamari ist zurück! Zeit, dass der Prinz den Kosmos aufrollt…

©

Plopp-Plopp-Plopp…

Ich bin jedenfalls sauer. „Katamari“ stand einst für „liebevolle, einfallsreiche Spielidee“. Seit dem PSP-Auftritt verkam es allerdings zur „lieblosen, einfallslosen Umsetzung“. Es zehrt zwar von der unverwüstlichen Sammelsucht, die es auch heute noch entfacht. Hinter den Kulissen scheint das Ideenfeuerwerk allerdings abgebrannt. Warum rollt der Prinz nicht mal durch eine Raumstation? Wieso verschlägt es ihn zur Abwechslung nicht in eine Fantasywelt, wo er alberne Zwerge, Trolle oder Orks aufliest? Neben Haus-Stadt-Welt gibt es doch tausende Szenarien, in denen sich die Sippe des King of all Cosmos

Das Rollen fängt im Kinderzimmer an und geht auf dem gesamten Globus weiter.

austoben könnte! Namco verzichtet selbst auf bereits bekannte Ablenkungen, in denen der Prinz u.a. im Rennwagen-Tempo durch die Stadt rollt oder bei Mondschein und romantischer Musik Herzen sammelt. Nicht einmal über so herrlich bekloppte Zwischensequenzen wie zuletzt auf PS2 darf man schmunzeln.

Versteht mich nicht falsch: Ich liebe Katamari! Immer noch. Trotz der technischen Schwächen. Trotz des Ideenmangels, der die letzten zwei Fortsetzungen befallen hat. Denn was zu sehen ist, wirkt wie die 3D gewordene Verwirklichung einer Kinderzeichnung: Die Welt des Prinzen ist das lachende Paradies beschwingter Leichtigkeit. Katzen mautzen, wenn sie am Katamari kleben bleiben, Menschen zappeln panisch an der Riesenmurmel, und eigentlich bräuchte es nicht einmal die Vorgaben des Königs, um den Ball immer größer zu machen. Schließlich macht das Wachsen geradezu süchtig. Jedes „Plopp“ beim Aufsammeln eines Objekts spornt an wie der Stufenaufstieg eines Paladins – man wird im Handumdrehen süchtig! Und auch wenn der Soundtrack, vielleicht um das westliche Publikum auf Xbox 360 zu erreichen, weniger verrückte Melodien spielt als zuletzt: Schwungvoller Japan-Pop bringt Planetenbauer auch akustisch ins Rollen.

Auf nach Katamarius!

Selbst die Menüs sind wunderbar verspielt: Im Princedom (Papa hat dem Sohnemann sein eigenes Reich als Stützpunkt erschaffen) watscheln der Prinz und seine freigespielten Cousins über quietschbunte Miniasteroiden – am Pilz gehts zum Xbox Marktplatz, über eine überdimensionierte Kamera führt zu den im Spiel gemachten Fotos, im Baum hängen alle bisher aufgerollten Gegenstände und mit der Rakete geht’s nach Katamrius. Ist doch klar: Das ist die Onlinewelt der Blaublüter! Drei Gäste dürfen dort große Bälle kicken, über Emoticons kommunizieren, mit Farbe an den Füßen malen, und sobald der Gastgeber an den Pilz

Wunderbar liebevoll: Princedom, die Basis des blaublütigen Prinzen – und euer Hauptmenü.

tritt, startet die Partie. Dann tritt allerdings wieder Ernüchterung zu Tage, denn in den Sphären von Xbox Live darf man lediglich gegeneinander und auf gerade mal fünf Karten antreten. Wer im vorgegebenen Zeitrahmen den größten Katamari rollt, gewinnt.

Einziges Novum: Man kann seine Gegner ins Visier nehmen und mit einem Turbo rammen. Dadurch verlieren sie einige Gegenstände – eine sehr effektive Methode, um ein knappes Ergebnis im letzten Moment noch zu drehen! Auch hier verstehe ich nicht, weshalb Namco die Möglichkeiten der 360 nicht ausschöpft, denn die Kamera zoomt nicht wie sonst immer weiter und weiter aus dem Geschehen heraus, bis der im Wohnzimmer gestartete Wettkampf irgendwann auf dem gesamten Globus stattfindet. So groß werden die Kugeln einfach nie. Wieso eigentlich? Kommt ein Spieler mit dem Aufsammeln nicht hinterher, rollen ihn seine Gegner eben auf – das wäre witzig und muss doch möglich sein! Das gilt auch für den Wettkampf vor einer Konsole; abgesehen davon, dass man so auch im Team Rollen darf. Dafür übernimmt einer den linken Analogstick, der andere den rechten. Das ist unterhaltsam, aber ähnlich kurzlebig wie der Rest des Spiels.   

Kommentare

3 Kommentare

  1. Ich finde den titel auch zu teuer (auch zu ps2 zeiten), denn der inhalt ist ja nicht wirklich toll, ok bis auf den multiplayermodus ; ((.
    Wenn es mal 20 euro kostet, schlag ich zu, aber um die 40 euro, nein danke

  2. das hätte ruhig ein XBL Arcade Titel werden sollen .. ich würde es zumindest für 800Points kaufen aber zum vollpreis oder über 30 € niemals
    da kauf ich mir lieber für 5 euro die PS2 version

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.