Veröffentlicht inTests

Black (Shooter) – Black

Bereits mit der Burnout-Serie fackelten die Jungs von Criterion Games eine Zerstörungs-Orgie sondergleichen ab, doch was ihr als Black-Op-Kämpfer Jack Kellar alles in Schutt und Asche legt, würde selbst den Demolition-Man vor Neid erblassen lassen. Kann das brachiale Action-Feuerwerk über die gesamte Spielzeit hinweg überzeugen oder geht Black nach der fulminanten Anfangsphase die Hit-Munition aus?

©

Grandiose Technik

Wer Black das erste Mal zu Gesicht bekommt, wird von der bombastischen Präsentation regelrecht erschlagen: die großen Außenareale glänzen mit einer phänomenalen Weitsicht und werden in atmosphärische Lichteffekte getaucht, die mit zum Besten gehören, was man auf der aktuellen Konsolengeneration zu Gesicht bekommt. Seien es die Sonnenstrahlen, die die Baumkronen im Waldabschnitt durchdringen, die blendenden Scheinwerfer einer Fabrikanlage, das Mündungsfeuer eurer Waffe oder der aufgewirbelte Staub nach den heftigen Schusswechseln: Was Criterion PS2 und Xbox an grandiosen Licht- und Partikeleffekten entlocken, ist allererste Sahne und würde selbst einer Next-Generation-Konsole gut zu Gesicht stehen,

Die Umgebung lässt sich fast komplett demolieren.

selbst wenn in manchen weitläufigen Abschnitten ein minimaler Grafikaufbau zu erkennen ist. Ein kleines Highlight sind zudem die detailverliebten Nachladesequenzen, die eindrucksvoll zeigen, dass hier echte Waffen-Freaks am Werk gewesen sind. Dabei wird der Hintergrund unscharf dargestellt und rückt die ohnehin auf dem Bildschirm dominierende Waffe noch weiter in den Mittelpunkt. Die einzelnen Waffen von der Pistole über Shotguns bis hin zu MPs, MGs, Bazookas und Scharfschützengewehren sehen nicht nur phantastisch aus, sondern überzeugen auch durch ihre unverwechselbaren Klangcharakteristika, die für einen ordentlichen Wumms in der Lautsprecheranlage sorgen. Überhaupt ist der Audiobereich hervorragend gelungen: Aus allen Kanälen fliegen euch Kugeln entgegen, während der Subwoofer bei den druckvollen Explosionen ins Schwitzen gerät und euer Wohnzimmer in einen Kriegsschauplatz verwandelt. Zwischendurch wird die Action in manchen Abschnitten zusätzlich von passenden, heroischen Soundtracks aus der Feder von Michael Giacchino begleitet, der bereits in der erfolgreichen US-Serie Lost für die passenden Töne sorgte. Auch die mit realen Schauspielern gedrehten Zwischensequenzen können mit ihrem ungewöhnlichen Stil bezüglich Farbgebung und Schnitt überzeugen und unterstützen das Film-Flair, das Black von Anfang bis Ende durchströmt. Die nicht sonderlich einfallsreiche Story dreht sich um ein Verhör, in dem Jack vorangegangene Einsätze Revue passieren lässt. Dabei fügt sich nach und nach das Bild zusammen, warum ihr den ganzen Stress überhaupt auf euch nehmt bzw. genommen habt.

Nachlassender Wow-Effekt

Doch so furios und eindrucksvoll die ersten Stunden mit Black auch sein mögen, lässt der anfängliche Wow-Effekt mit der Zeit merklich nach. Es mangelt schlichtweg an Abwechslung und schnell wird klar, dass das simple Spielprinzip außer Rennen und Schießen auf die immer gleichen Gegner und Objekte nicht viel mehr hergibt. Zwar ist es lobenswert, dass die Entwickler an der simplen Ballerei festhalten und trotz vereinzelter Team-Missionen

Die KI verhält sich zwar nicht unbedingt clever, verfügt aber gerade in der Gruppe über immense Feuerkraft.

mit KI-Kameraden nicht in einen typischen Taktik-Shooter verfallen, doch hätte etwas mehr Abwechslung sicher nicht geschadet. Warum dürfen nur die Gegner die mächtigen stationären Geschütze bedienen? Warum kommen voll besetzte Fahrzeuge nicht um die Ecke gefahren, um in die Luft gejagt zu werden, sondern stehen nur bewegungslos in der Gegend herum? Warum werde ich zur Abwechslung nicht mal aus der Luft von einem mächtigen Kampfhubschrauber attackiert, den ich mit einem gezielten Raketenangriff in seine Bestandteile zerlegen kann? Dies alles wären sinnvolle Möglichkeiten gewesen, das Geschehen etwas abwechslungsreicher zu gestalten, ohne vom simplen Spielprinzip abrücken zu müssen. Leider ist unser Held in den augenscheinlich weitläufigen, aber dennoch linearen Levelpfaden nicht nur in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt, sondern auch, was seine Handlungsmöglichkeiten betrifft. Außer Rennen, Ducken und Schießen hat der gute Jack Kellar nicht viel drauf. Dabei wünscht man sich an manchen Stellen sehnlichst eine Sprung-Funktionen oder würde gerne die Leiter eines Wachturms erklimmen, um die Feinde aus überlegener Position von oben ins Fadenkreuz zu nehmen – leider Fehlanzeige.

Einsamer Wolf

Was bietet in der Regel jeder Ego-Shooter neben einer Kampagne für Solospieler? Genau: einen Multiplayer-Modus! Aber Ausnahmen bestätigen die Regel und ihr werdet es sicher schon erraten haben…richtig: Black ist die Ausnahme! Dabei hätte sich gerade dieser Titel mit seinen hervorragend modellierten Waffen und dieser gnadenlos genialen Optik für spannende Multiplayer-Partien geeignet, die ganz nebenbei auch der Langzeitmotivation zugute gekommen wären, denn insgesamt ist Black mit knapp neun Stunden schnell vorbei. Zwar werden nacheinander zwei weitere Schwierigkeitsgrade und neue Waffen freigeschaltet, doch stellt sich die Frage, ob man das komplette Spiel unter noch härteren Bedingungen wieder und wieder durchspielen möchte. 

  

Kommentare

67 Kommentare

  1. Also echt bombastisch!!! :lol:
    Hab es grad erst gestern angefangen...es ist so realistisch und für die PS2 eine verdammt gute Grafik! Jaaa... es ist manchmal schon schwer aber man muss einfach vorgehen wie ein echter Soldat und dann klappt das schon.
    Mit den Speicherpunkten, das ist wirklich blöde, man kann leider gar nicht mal für ne 1/4 Stunde zocken, allein die erste richtige Mission im Wald ist zwar echt geil, ein riesiges Gebiet mit vielen Gegnern 8O. aber insgesamt dauert die Mission - bei mir zumindest - über eine Stunde! Die erste Mission!!!! Und die Kontrollpunkte... bis man die erreicht hat ist auch eine halbe Stunde weg... aber insgesamt echt gut!
    MfG Wolvesheart

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1