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Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate (Action-Adventure) – Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate

Es passiert selten, dass der Name eines Spiels ein Genre definiert. Doch Konamis Castlevania ist dies zusammen mit den Ur-Metroids von Nintendo gelungen: Die so genannten „MetroidVania“- bzw. „CastleRoid“-Spiele kennzeichnen die motivierende Mischung aus Kampf und Erforschung der Umgebung, wobei man immer wieder auf Gebiete stößt, die man erst mit neuen Fähigkeiten öffnen oder betreten kann. Mit Castlevania Lords of Shadow Mirror of Fate soll die Tradition wieder aufleben.

© Mercury Steam / Konami

In anderen Aspekten jedoch haben die Spanier den Bezug zur Serie verloren. Was auf den stationären HD-Systemen noch frisch für eine Reihe war, die in der spielerischen dritten Dimension seit N64-Zeiten Probleme hatte, verfehlt als 2D-Spektakel seine Wirkung. Zu groß, zu übermächtig ist die Qualität der letzten Mobil-Castlevanias, zu vielfältig ihre Ansätze, die in den letzten Jahren mobil immer eines verkörperten: „MetroidVania in Reinkultur“. Und dieses Gefühl stellt sich hier nur selten ein. Zudem war ihnen bei der

Das Konzept der Veknüpfung klassischer Tugenden mit moderner Kampfdynamik geht nur eingeschränkt auf.
Das Konzept der Veknüpfung klassischer Tugenden mit moderner Kampfdynamik geht nur eingeschränkt auf. © 4P/Screenshot

Umsetzung auf den 3DS eine technische Glanzleistung lieber als ein sinnvoller Einsatz der zur Verfügung stehenden Kontroll-Optionen. Bis auf eine vernachlässigbareAusnahme wird der Touchscreen nur als alternative Umschaltmöglichkeit für die Sonderfähigkeiten bzw. Extrawaffen genutzt. Schade, denn dass der gelungene Einsatz des Berührungsschirms ein Spielerlebnis aufwerten kann, haben die DS-Castlevanias kontinuierlich unter Beweis gestellt.

Elemente vs. Summe

Dabei ist jedes Element für sich durchaus in der Lage, das schwere Erbe anzutreten: Die Kämpfe z.B. sind weitaus dynamischer und dank des guten Block/Konter- sowie Ausweichsystems noch taktischer als in älteren Castlevanias. Dementsprechend sind die Bosse natürlich auch fordernd, wobei sie jedoch stets fair bleiben und man mit Kenntnis ihrer Angriffsschemata sowie guten Reaktionen immer eine Chance hat. Begünstigt wird man noch durch das automatische Speichersystem, das mitunter zwischen den Bosskampf-Phasen einen Kontrollpunkt anlegt, von dem aus man einfach weiter kämpft. Die Zeiten, in denen Spannung bei einem 2D-Castlevania dadurch aufkam, dass man sich mit nur wenig Energie zum nächsten Speicherpunkt kämpfen bzw. vortasten musste, stets wissend, dass man mit nur zwei oder drei weiteren Treffen das Zeitliche segnet, sind vorbei. Hier wird der Fokus auf einzelne Kämpfe gelegt – die übergeordnete Anspannung fehlt leider. Zumal man in manchen Momenten sogar einen Glitch ausnutzen kann: Monster verlassen nur selten den ihnen zugedachten Raum. Sprich: Man kann in Situationen, in denen nicht durch magische Türen auf „Arenakampf“ umgeschaltet wird, durch Durchgänge entkommen und so den Angriffen der Feinde entgehen.

Die moderne Variante der „besessenen Rüstung“ ist ein harter Gegner. © 4P/Screenshot

Und wenn man ganz viel Glück hat, bleiben sie in der Nähe des Ausgangs stehen, so dass man sie seinerseits mit der Peitsche oder Spezialangriffen attackieren kann.

Und nach wie vor gibt es auch Erforschung – beinahe so, wie man sie kennt: Es gibt immer noch Abschnitte, die erst zugänglich sind, wenn man bestimmte Fähigkeiten gemeistert hat. Einzig die Motivation innerhalb der meist linearen und letztlich vergleichsweise kleinen Abschnitte auch das kleinste der zahlreichen Geheimnisse zu entdecken, mag sich bei mir nicht einstellen. Natürlich freue ich mich, wenn ich eine Kiste finde, nach deren Öffnung entweder die Gesundheitsleiste oder der maximale Manavorrat steigt. Doch dank des letztlich sehr moderaten Schwierigkeitsgrades sowie der automatischen Speicherung lassen sich auch ohne Maximalsteigerung alle Kämpfe bestreiten – wenngleich mitunter etwas langwieriger, als wenn man alles aufgesammelt hätte. Zudem hat man kein Gefühl dafür, wie groß die Welt ist, durch die man sich kämpft und hüpft. Wenn man bei Symphony of the Night gegen Ende die Karte öffnet, weiß man, was man erlebt hat. Hier hingegen gibt es eine kleine Übersicht mit „Gebieten“, die man anwählen kann und die daraufhin den bereits erforschten Anteil dieses Areals offenbaren. Der übergeordnete Zusammenhang und damit auch das Bewusstsein, etwas erreicht zu haben, sind nur in Ansätzen vorhanden.

Kommentare

25 Kommentare

  1. T34mKill0r hat geschrieben:Die Kritik versteh ich nicht... ich meine, 77% ist auch nicht schlecht... aber hätte mehr gegeben.
    Ist zwar nun ne Weile her.. aber heute hab ich das Game durchgespielt und muss sagen, der Test ist sogar noch zu großzügig.. im Gegensatz zu den anderen DS / GB Teilen hat das Game nen Wiederspielwert = 0 Außer nem höhren Schwierigkeitsgrad, den es standardgemäß in jedem anderen MobileCastle gab hat das Game einfach nichts zu bieten.. ich denke jetzt einfach mal an die alternativen Charaktere.. vorallem in Portrait of Ruin die beiden Vampir-Schwestern (mein mit Abstand bislang liebster Durchgang) oder Richter Belmont welche das Gameplay komplett alternativ nutzten. Ähnliches gabs bei allen anderen Vorgängern bis zur GBA Ära.
    Von mir gibts bestenfalls 67% in Schulnoten: 3- und auch nur, weil die Story ab Akt 3 ne interessante Erklärung für
    Spoiler
    Show
    Gabriel, verbittert wird Dracula.. Trevor, Sohn Gabriels will Vater stoppen, scheitert.. allerdings gelingt es ihm im letzten Moment einen Rest Menschlichkeit in Vaddi zu wecken.. und überstirbt das Leben, kehrt als Alucard in die Welt zurück.. und letztendlich Simon, Sohn Trevors der am Ende erkennt zu was sein Vater geworden ist. Allerdings wundert mich, das Dracula / Gabriel seinen Enkel net wenigstens versucht auf seine Seite ziehen. Man sieht, die Story ist in sich nicht mal wirklich logisch.

  2. Ich habe das Spiel auch seit 2 Tagen und muß sagen es rockt mich als LoS Fan wirklich richtig gut.
    Im 3D Modus hat man keine Framedrops mehr ausser mal für einen neuen Bereich wenn dann mal ein wenig neues Level ankommt und altes rausfliegt und das auch nur für 1-3 Sekunden. Das Game läuft in 3D Super und in 2D natürlich auch. Das einzige Game welches in 3D ähnlich gut kommt ist Luigis Mansion aber bei Mirrors of Fate denke ich wirklich ich guck durch mein DS und sehe da drin eine kleine Welt die sich echt abspielt. Was aber dazu kommt wird wohl der XL Bildschirm sein denn generell finde ich das 3D auf dem großen Bildschirm besser als auf dem normalen 3DS.
    Aber ich habe noch kein einziges Game auf dem 3DS gehabt welches so einen genialen 3D Effekt hat. Ich dreh den Regler sogar voll auf weils so gut rüberkommt und das echte LoS Feeling ist auch vorhanden. Und die Story finde ich für ein Ableger auch richtig gut und das es vor allem den Pan und die anderen Chars alle gibt.
    Was ich wohl vermissen werde sind Endgegner auf denen ich 100 Meter hochklettere denke mal sowas wird es nicht geben aber das Leveldesign mit suchen und weiterkommen und Abänge untersuchen wurde perfekt wie aus dem original LoS eingefangen genauso wie der Soundtrack.
    Wenn das Spiel das hält was ich aus dem ersten Akt kenne würde ich sofort 88% vergeben.

  3. Ich finde MoF genial. Macht mir super viel Spaß. Bin mittlerweile bei 60% angelangt... freu mich schon auf heute Abend um weiterzocken zu können :)
    Die Kritik versteh ich nicht... ich meine, 77% ist auch nicht schlecht... aber hätte mehr gegeben. Mir auch egal, ich habe Spaß mit dem TItel... 8)
    Die Kämpfe machen Spaß ..wirklich! Das Kampfsystem ist super. Rätsel kommen hier etwas zu kurz, kann sein. DIe meisten Rätsel beruhen darauf, dass man bestimmte Fähigkeiten benötigt um an Geheime Orte zu kommen... sodass man die Karte halt nach erhalt der Fähigkeiten nochmal abgrasen muss.
    Werde im Anschluss wohl noch den letzten DS Teil spielen..den hatte ich damals ausgelassen. PoR und DoS waren genial <3

  4. dersebseb hat geschrieben:finds bis dato ganz spassig.aber jetzt mal im ernst metroidvania ist eines der schlimmsten wörter die ich je gehöhrt habe,urgs wer hat sich das ausgedacht

    Besser als Castledroid und bei den Titeln die diese Bezeichnung auch verdienen sehr wohl passend ;)

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