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Crysis 2 (Shooter) – Crysis 2

Crysis kam, sah und… hinterließ nach dem phänomenalen Vorgänger Far Cry ein paar offene Wünsche. Technisch ist der Shooter bis heute zum Teil unerreicht, spielerisch blieb die Koreaner- und Alienhatz von der offenen Spielwelt abgesehen deutlich konservativer. Die Zeit ist vergangen, die Konkurrenz gerade grafisch erstarkt – da ist es an der Zeit, den Aufmüpfigen mal ein für allemal klar zu machen, wer die Shooterhosen anhat!

© Crytek / Electronic Arts

Die Megafaust im Nacken

Mit dem Visor kann man die Umgebung nach taktisch hervorstechenden Punkten absuchen und diese markieren. Das ermöglicht eine gezielte Suche nach verschiedenen Vorgehensweisen.

Der Nanosuit war die große Neuerung in Crysis. Je nach Situation konnte man sich mehr Kraft, mehr Geschwindigkeit oder mehr Panzerung gönnen – eine tolle Idee, die allerdings an der etwas fummeligen Bedienung krankte. Dieses Problem hat Crysis 2 nicht, denn der Nanosuit wurde entschlackt: Man kann sich nur noch tarnen und die Panzerung verstärken, beide Funktionen liegen sowohl auf der Tastatur als auch dem Gamepad in unmittelbarer Reichweite. Und um diese Fähigkeiten dreht sich auch das Spieldesign: Aktiviere ich die Panzerung und renne wild Feuer speiend mitten durch die Gegnerreihen? Kann ich. Aktiviere ich die Tarnung und schleiche mich von hinten an einzelne Feinde, um ihre Kehle mit meinem gut geschliffenen Messer vertraut zu machen? Geht wunderbar. Und man ist natürlich nicht auf diese beiden Wege beschränkt, die Kombination aus allen möglichen Vorgehensweisen ist ebenso möglich wie empfehlenswert – kommt man mal mit einer Strategie nicht weiter, dann probiert man eben eine andere Vorgehensweise. Oder vielleicht sogar einen anderen Weg, denn das Leveldesign ist zwar nicht ganz so offen wie im Vorgänger, aber dennoch offen genug, um sich deutlich von der Schlauchkonkurrenz abzuheben.

Besonders Bedeutung kommt hier dem Visor bei: Auf Tastendruck schaltet man ihn ein und erhält taktische Vorschläge – hier findest du Munitionsnachschub, diese Stelle eignet sich super zum Schleichen, hier empfiehlt sich der Einsatz des Scharfschützengewehrs. Diese Stellen werden ins Spielfeld geblendet und können mittels Tastendruck 

Der Nanoanzug wurde entschlackt, jetzt darf man sich nur noch tarnen und die Panzerung verstärken. Das Spieldesign wurde rund um diese beiden Kräfte gestrickt.

auch markiert werden – ebenso wie Feinde, deren Bewegung man danach auf der Minikarte verfolgen darf. Was so simpel klingt ermöglicht allerdings komplett unterschiedliche Spielstrategien, die sogar mehrfaches Durchspielen rechtfertigen. Oder zumindest den Einsatz einer neuen Taktik, wenn man merkt, dass die alte gerade nicht so gut ist. In diesem Fall hilft es auch, dass man sowohl Nanoanzug-Spezialfunktionen als auch Waffen personalisieren darf: Im Laufe der Zeit werden immer weitere Extras freigeschaltet, die man (genügend Freischaltpunkte vorausgesetzt) aktivieren darf. So kommt man an Zielfernrohre, Schalldämpfer oder größere Magazine für Waffen. Der Nanosuit freut sich dagegen über Upgrades wie die Anzeige feindlicher Geschoss-Flugbahnen, verminderten Schrittlärm oder einen niedrigeren Energieverbrauch von Tarnung und Panzerung. Denn die ist natürlich begrenzt, so dass man nicht die ganze Zeit mit aktivierten Extras herumlaufen kann. Kurze, heftige Angriffe, gefolgt von einem Zurückziehen in die Deckung, um die Anzugenergie wieder aufzuladen, ist die Vorgehensweise der Wahl. Aber Achtung: Gegner können schwache Deckung schnell in Staub auflösen. Wer auf Waffengewalt keine Lust hat, kann auch Teile der Umgebung aufheben und damit nach Feinden schmeißen. Auch darf man einen »Mega-Tritt« bzw. »Mega-Schlag« auslösen, der entsprechend viel Wucht mit sich bringt. Aber ganz ehrlich: Beides ist im normalen Kampfalltag viel zu umständlich.

Schieß doch, schieß doch!

Den Fahrzeugen kommt, im Gegensatz zum Vorgänger, kaum noch Bedeutung zu.

Das Waffenarsenal wirkt anfangs sehr trocken: Uuuh, Pistolen, MGs, Raketenwerfer, Scharfschützengewehr, Shotgun – ja, is halt so, Crysis 2 spielt im Jahr 2023, nicht in einer weit, weit entfernten Galaxie. Dennoch erhält man im Verlauf der Kampagne Zugriff auf einige abgefahrene Wummen: Mein Liebling ist die Mikrowellenkanone, welche die wabbeligen Gegner aus ihrer Metallhülle platzen lässt. Oder das Elektroschocker-MG, welches zu Zitterpartien führt. Unabhängig von der trockenen Auswahl ist das Waffenarsenal gut gewählt: Die Knarren sind exzellent designt und haben (gerade im Falle der Shotgun oder der stationären MGs, die man aus ihrer Verankerung brechen und mitnehmen kann) mächtig viel Druck hinter sich.

Und den braucht man auch, denn die Gegner sind, auch das eine Crytek-Tradition, bemerkenswert clever – zumindest auf dem offenen Feld. Da verändern sie immer die Position, nutzen alle Geländebegebenheiten aus, teilen sich auf, fallen dem Spieler in Rücken und Seite, nutzen verschiedene Arten von Deckung, feuern blind daraus hervor, schießen gezielte auf Explosivfässer, wenn der Spieler daneben steht – oder rufen mittels Signalrakete nach Verstärkung, wenn sie verzweifelt sind. Denn es gibt hier keinen endlosen Respawn inkl. unsichtbarer Triggerpunkte wie bei CoD: Black Ops <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1984573′)“>

, sondern feste Feindes-Kontingente. In diesen Fällen macht es ab dem zweiten der vier Schwierigkeitsgrade wirklich Spaß, gegen Feinde und nicht gegen Fallobst zu kämpfen – etwas, das sich Vitali Klitschko wohl gerade wünschen dürfte.

 

   

Kommentare

1158 Kommentare

  1. Ich vermisse neben Crysis noch viel mehr Far Cry, den ersten Teil. Das war ein geniales Spiel. Crysis hat da jedenfalls besser nachgefolgt als die "richtigen" Far Cry Fortsetzungen.
    Wenn du Software suchst, die Hardware auch noch richtig fordert, kann man im Moment eigentlich nur Star Citizen empfehlen ^^

  2. Ist es verwerflich bis absurd wenn ich als Österreicher Crysis nachtrauere? Schade das diese Zeiten als Ego-Shooter Liebhaber längst vorbei sind....Gute (Singleplayer) Ego-Shooter die die technischen Grenzen und darüber hinaus ausreizen gibt es kaum bis gar nicht mehr.... Und dann noch zusätzlich mit annehmbarer , guter Story und coolen Gameplay Mechaniken. Alles auf High End Hardware gebürstet. Geile Zeit als "Gamer" und Technik / Hardware Enthusiast (LOL)...Ich vermisse crysis und prophet.........

  3. Jup, finde ich tatsächlich nach dem Kauf einer neuen Grafikkarte am schönsten. Einfach mal die alten Spiele installieren, die damals nie so ganz flüssig liefen. Ryse steht auch noch auf meiner Liste.
    PC ist wirklich eine tolle Plattform. Mit der PS4 habe ich seit ein paar Wochen keinen Spaß mehr. Man merkt einfach, dass das alles nicht mehr richtig performant läuft.

  4. Cpt. Trips hat geschrieben: 09.12.2019 00:02 Tada! Gruß zurück ins Jahr 2011.
    Im Jahr 2019, mit eine GeForce RTX 2070 Super, sieht das Spiel immer noch sehr sehr gut aus. Und spielt sich auch ordentlich flott. Haben wohl damals alles richtig gemacht. :D
    dafür liebt man den pc einfach als plattform. :)
    freu mich schon auf rdr2 in 5 jahren in 8k auf einer rtx 4050 silent edition.
    greetingz

  5. Tada! Gruß zurück ins Jahr 2011.
    Im Jahr 2019, mit eine GeForce RTX 2070 Super, sieht das Spiel immer noch sehr sehr gut aus. Und spielt sich auch ordentlich flott. Haben wohl damals alles richtig gemacht. :D

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