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Dark Fall: Lost Souls (Adventure) – Dark Fall: Lost Souls

Dark Fall: Lost Souls ist der neueste Streich von Jonathan Boakes, der so schaurige Adventures wie The Lost Crown kreierte. Im dritten Teil sucht man ein lange verschollenes Mädchen, dessen Verschwinden den Helden nicht loslässt. Kann das lichtarme Gruselabenteuer so fesseln wie seine Vorgänger?

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Übliche Rätsel

Die Rätsel sind durchweg klassisch, sie tun keinem weh, aber sie sind auch nicht sonderlich anspruchsvoll. Das Übliche halt,

Na wenn da mal kein Rätsel dahinter steckt. Obwohl es einen leichten Modus gibt, unterscheiden sich die Puzzle kaum, so dass man nicht rumkommt.

 was einem so oft bei Adventures geboten wird: Ein paar Inventaraufgaben, wo man den richtigen Gegenstand anbringen muss. Dann ein paar Schlösser zum Knacken und schließlich ein paar Stellen, wo man ein Puzzle kombinieren muss. Man darf auch mal eine Zahlenreihenfolge mittels verschiedener Texte zusammen schustern. Das Adventure verfügt über einen leichten Schwierigkeitsgrad, dessen Auswirkungen unklar bleiben. Denn eigentlich gibt es kaum Unterschiede zum schweren Modus, der ebenfalls mit Amys Hinweisen hilft.

Das größte Manko der Rätsel ist, dass sie jeglichen modernen Komfort vermissen lassen: So findet man nicht immer alle Sachen, weil die sperrige Steuerung im Weg steht. Man übersieht z.B. regelmäßig Dinge, weil man den Kopf gar nicht so weit dreht. Eine Hot-Spot-Anzeige hätte hier helfen können. Es gibt zwar Hinweise auf die Lösung, aber die muss man auch erst mal finden. Auf der anderen Seite existiert eine Karte des Bahnhofs, die man wirklich nicht bräuchte, weil die Spielwelt recht überschaubar ist. Ein Labyrinth wie bei The Lost Crown muss man hier nicht fürchten. So muss man zum Glück nicht all weit zurück laufen, wenn man wieder mal was übersehen hat. Überflüssig zu sagen, dass es erst weitergeht, wenn man auch brav alles angeschaut hat.

Recht harmlose Geister

Immer wieder stößt man auf verschiedene Geister, in deren Vergangenheit man etwas grade rücken muss. Jedes Gespenst

Vieles sieht strange aus, aber richtig gruselig wird’s eigentlich selten. Der Sound ist noch am nervenaufreibendsten.

ist unglücklich, weil irgendetwas in seinem früheren Leben schief lief. Das sind die verlorenen Seelen, nach denen das Adventure benannt ist. Sie tauchen leider zu selten auf, denn immer wenn sie kommen, erfährt man mehr über die Hintergründe. So tut sich im Dialog mit ihrer hohl klingenden Mutter auf, dass Amy nicht so unschuldig war, wie man meinen könnte. Sie war rebellisch und hatte durchaus einen Hang zum Übersinnlichen, der ihr zum Verhängnis geworden sein könnte. Was suchte sie im Bahnhof?

Obwohl düster und atmosphärisch ausgerichtet, ist Dark Fall selten wirklich gruselig. Echter Nervenkitzel bleibt also Mangelware, da Schockeffekte wie in der Geisterbahn fehlen. Das entspricht auch der USK-Einschätzung, die das Spiel ab 16 Jahren freigibt. Wer mit Dunkelheit, schauriger Musik oder bedrohlicher Stimmung schlecht zurechtkommt, sollte das Adventure allerdings nicht allein oder im Finsteren spielen. Aber da gab es schon weitaus Unheimlicheres und Verstörenderes im Genre wie etwa Scratches, das mit viel einfacheren Mitteln weit mehr Nervenkitzel erzeugte.

Keine Augenweide

Zudem sorgt die heutzutage niedrige Auflösung von 1024 x 768 nicht gerade dafür, dass alles sonderlich realistisch wirkt. So

Obwohl man die ganze Zeit ein Handy durch die Gegend schleift, telefoniert man lieber mit Omis Apparat. 

düster und atmosphärisch es ist, so wenig beeindruckt das Abenteuer bei genauerem Hinsehen mit Details oder Texturen. Einiges sieht gar eckig oder unförmig aus, wodurch alles einen ungewollt billigen Touch bekommt. Viele Szenen wirken zudem viel zu unbeweglich und lassen jegliche Dynamik vermissen.

Überhaupt will allein das Handy nicht in die sonst antiquiert wirkende Umgebung passen. Alles ist auf dem Stand der 40er-Jahre, allein das Mobiltelefon ist modern. Nicht mal im Jenseits hat man Ruhe vor dieser Geißel der Menschheit. Es dient quasi als Kunstgriff, denn so kann der Held seine Textbotschaften aus dem Off empfangen. Zusammen mit den steinalten Glühbirnen, der Bahntechnik fürs Museum und dem Telefon mit Wählscheibe ergibt das eine recht anachronistische Mischung. Als der Held dann schließlich telefoniert, geschieht das mit dem historischen Apparat. Wofür braucht er dann ein Handy? Speichern und laden ließe sich auch auf andere Weise und besser – dieser Stilbruch war nicht nötig.

           

Kommentare

3 Kommentare

  1. ok, jetzt weiß ich bescheid. ich habe den anfang in diesem u-bahn tunnel mal gespielt und war schon stark von der steuerung abgeschreckt. naja, dann werd ich wohl eher mal "geheimakte fbi 3" anfangen ;)

  2. Der sollte sich mal ein paar leute mehr umsich scharren und nicht ständig alles alleine machen, mein gut 80% entwickelt der alleine an seinen spielen rum (was schon beachtlich ist)
    Aber denke ein paar entwickler mehr und seinen Spielen würde das sehr gut tun

  3. Schade eigentlich, dachte es wäre ein Ticken besser. Achja Bodo es heißt nicht "feste Auflösung (1024x786)" sondern "feste Auflösung (1024x768)".
    Hatteste wohl nen Zahlendreher ^^

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