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Deus Ex: Invisible War (Rollenspiel) – Deus Ex: Invisible War

Nachfolger haben es schwer. Vor allem dann, wenn der Vorgänger von Warren Spector entwickelt wurde und Deus Ex heißt. Der SciFi-Klassiker, der anno 2000 Spieler und Kritiker begeisterte, wird endlich auch auf Deutsch fortgesetzt – allerdings unter der Federführung von Harvey Smith. Kann der Neuling dem Altmeister das Spielspaßwasser reichen?

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Zu Beginn fühlt man sich wie ein Spielball, dem alle Parteien ihren ideologischen Drall geben wollen: Folge dem Orden, Tarsus betrügt dich! Arbeite für die WTO, der Orden ist fanatisch!

Alex D. stromert zunächst mit tausend Fragen im Kopf durch düstere Gassen. Die Gesichtsanimationen sind übrigens sehr gut; nur die Lippen bleiben manchmal starr.  (PC)

Da man als heimatloser Biomod-Agent nicht nur pleite ist, sondern auch noch viel zu wenig vom Geschacher hinter den Kulissen weiß, lässt man sich mal hier, mal da anheuern und versucht während der kleinen Jobs herauszufinden, was sich hinter den vielen Engelszungen verbirgt. Diese düstere Ungewissheit lässt die ersten Stunden wie im Fluge vergehen, denn im Gegensatz zu vielen schnell durchschauten Spielwelten wirkt die Zukunft hier erfrischend komplex und widersprüchlich.

Zunächst scheint eure Arbeitgeber-Wahl keine Konsequenzen zu haben, denn ihr könnt sie beliebig wechseln. Aber später gibt es Unmutsbezeugungen, ihr landet in Strafkarteien und steht irgendwann vor dem harten Entweder-oder. Dann teilt sich der Story-Pfad und ihr folgt einer Organisation. Doch deren radikale und gemäßigte Flügel beginnen wieder um euch zu werben. Und wenn ihr euch erneut entschieden habt, tauchen vielleicht noch andere Angebote auf. Selbst JC Denton, der legendäre Held aus Teil 1, spielt eine mysteriöse Rolle.

Illusion der totalen Freiheit

Aber habe ich tatsächlich eine große Auswahl, wenn es um meine Partner geht? Nicht wirklich. So herrlich offen wie in The Elder Scrolls 3: Morrowind <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=850′)“>

  ist die Wahl des Arbeitgebers nämlich nicht – es gibt zunächst nur zwei große Fraktionen, obwohl man das Gefühl hat, von Möglichkeiten umzingelt zu sein. 

Vielleicht ist das auch der Grund für das Fehlen einer Übersicht zu den Sympathiewerten? Man kann nie konkret nachvollziehen, mit wem man es sich tatsächlich verscherzt hat. Trotzdem wird die Illusion der tausend Rivalitäten durch die vielen Datapads sowie News- und Hologramm-Terminals, die euch nicht nur mit Hintergrundwissen, sondern auch mit aktuellen Nachrichten versorgen, aufrecht erhalten.

__NEWCOL__Noch interessanter sind die zahlreichen Gespräche, die ihr belauschen könnt, denn hier motzen Unterdrückte, eifern Missionare und analysieren Wissenschaftler.

Hollywood spricht

Diese Konflikte lassen die Welt auch deshalb sehr lebendig wirken, weil die meisten der 75 deutschen Sprecher schauspielerisch überzeugen. Nur das Gespräch des Intros hätte angesichts der Katastrophe wesentlich emotionaler sein können – gerade der Wissenschaftler ist schwach besetzt. Dafür wurde selbst das nasale Zischen der Cyborgs und das metallene Geplapper der Roboter sehr gut eingefangen. Freut euch auf prominente Stimmen von Brad Pitt über Nicole Kidman bis hin zu Denzel Washington.

In Kairo herrscht dicke Luft. Nur die Elite darf in voll klimatisierten Räumen leben, der Rest siecht dahin. Ihr könnte allerdings Abhilfe schaffen…  (Xbox)

Heiligt der Zweck die Mittel?

Star Wars: Knights of the Old Republic <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=2219′)“>

 (KotOR) verlangte in erster Linie moralische, hier werden in erster Linie politische Entscheidungen von euch verlangt – obwohl beide herrlich kollidieren können; hier ein Beispiel:

Ihr folgt dem „Orden“ aus Überzeugung, also weil euch sein religiöses und antikommerzielles Weltbild sympathisch ist. Und dann verlangt dieser von euch plötzlich den Mord an einem Wissenschaftler. Was tun? Sich auf Kosten der Moral in den Dienst der vermeintlich guten Sache stellen? Oder doch lieber der kapitalistischen WTO folgen, denn hier sollt ihr die Person nicht eliminieren, sondern bloß ausspionieren. Aber ihr Weltbild schmeckt euch überhaupt nicht…

…in solchen Situationen sitzt man brütend und Hände ringend am Bildschirm. Dann quälen einen diese bittersüßen Gewissenskonflikte, die so viel von der Faszination des Spiels ausmachen. Und das Gemeine daran: Lasst ihr den Mann leben, wird er später vielleicht noch Probleme machen, denn eure Entscheidungen haben Einfluss auf spätere Ereignisse.

Kommentare

28 Kommentare

  1. @herschmitt
    nein das mein ich nicht,ich wollte damit sagend as die Xbox version ja eh schlechter ist als die PC deswegen das sich schon alleine nicht lohnen würde weil es halt schwächer ist ,und dann noch 15 euro mehr

  2. für die mängelliste ist das spiel aber noch recht gut weggekommen. insbesondere die xbox version ist um einiges schwächer und sollte auch stärker abgewertet werden.

  3. Klar so überragend wie Teil 1 ist es nicht, einige \"Verbesserungen\" wären lieber in den Schubladen der Entwickler geblieben, dass Interface und die Bugs bringen einen gelegentlich zum Verzweifeln...
    Aber hinter all dem steckt eine Story die es mit der des ersten Teils aufnehmen kann und momentan von keinem anderen RPG oder Adventure geboten wird. Wär sich nicht von den Interface-Mängeln abschrecken lässt wird schon bald genauso süchtig nach dem Spiel wie er das beim ersten Teil war. Es bleibt ein Muss für alle Spieler von Deus Ex 1!!!

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