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Etrian Odyssey 4: Legends of the Titan (Rollenspiel) – Etrian Odyssey 4: Legends of the Titan

Atlus hat seit Jahren ein Herz für Dungeonwühler alter Schule. In Etrian Odyssey 4: Legends of the Titan verschlägt es eine Heldengruppe erneut in vertrackte Labyrinthe, aber erstmals auch in luftige Höhen. Vor sechs Jahren debütierte die Saga auf dem DS und machte das Kartenzeichnen wieder salonfähig. Wie schlägt sich die 3DS-Premiere?

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Zwischen Kitsch und Kartenlust

Aktives Kartenzeichnen mit vielen Komfortfunktionen ist das Markenzeichen von etrian Odyssey.
Aktives Kartenzeichnen mit vielen Komfortfunktionen ist das Markenzeichen von etrian Odyssey. © 4P/Screenshot

Das kann zu Beginn regelrecht albern wirken, wenn man mit seinem winzigen Luftschiff bei der Erkundung der Außenwelt auf ein riesiges boxendes Känguru trifft. Aber das Abenteuer ist nicht als Klamauk ausgelegt und gewinnt im Laufe der Zeit durchaus ernstere Töne. Sehr gelungen ist das Questdesign, das abseits von Jagden sowie Hol- und Bringdiensten auch mal die clevere Interaktion mit der Umgebung bzw. Karte verlangt: Wie locke ich wütende Monster so durch das Labyrinth, dass sie Hindernisse zerstören? Womit kann ich die Kängurus ablenken, damit ich bisher unerforschte Gebiete der Außenwelt erreiche? Wo entspringt eigentlich der Fluss, der Tharsis prägt? Hier muss man beim Auftraggeber genau auf den Punkt der Karte zeigen – trifft man ihn, bekommt man die Belohnung. So entsteht deutlich mehr Rätselflair und Abwechslung als in bisherigen Teilen.

Wie gehabt zeichnet man die Karte selbst und kann dabei auf viele Komfortfunktionen zurückgreifen, was die grafische Gestaltung sowie Symbole angeht. Es macht einfach Spaß, die vielen Höhlen und Labyrinthe mit ihren Geheimgängen, Wanderern und Schatztruhen vollständig zu erfassen, auch weil die dynamisch ansteigende Gefahrenanzeige für Spannung sorgt: Was begegnet einem gleich? Nett ist, dass man sich auf dem 3DS auch mit

Der Fähigkeitenbaum wächst mit jedem Aufstieg: Aber in welche Richtung soll man sich entwickeln?
Der Fähigkeitenbaum wächst mit jedem Aufstieg: Aber in welche Richtung soll man sich entwickeln? © 4P/Screenshot

dem Analogstick umsehen und dass man einen Autopiloten mit einer markierten Strecke aktivieren kann, wenn es mal nur um die Ernte eines Rohstoffs geht. Überhaupt geht es mit Speicher- und Teleportations-Möglichkeiten wesentlich angenehmer zur Sache als noch 2007 bei der Premiere. Wer die Reihe gar nicht kennt, kann sogar einen verzeihlichen Einsteigermodus aktivieren, was die Folgen des Todes betrifft.

Taktischer Anspruch & Teamplay

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Veteranen werden weiter gefordert! Es gibt z.B. wütende Monster, die einen auf Sicht verfolgen und einzuholen drohen. Es gibt auch keine totale Sicherheit in einfachen Kämpfen, denn selbst die wandernden Bosse können in diese Gefechte einsteigen, wenn man sich zu lange Zeit lässt – man muss immer auf der Hut sein. Und vor allem der taktische Anspruch hinsichtlich spezieller Schäden und Fähigkeiten hat nochmal zugelegt. Mit Feuer, Eis, Gift, Elektrizität, Schlaf, Erblindung, Lähmung & Co gibt es unzählige Möglichkeiten, einen Gegner zu packen. Schön ist auch, dass dämpfende Effekte addiert werden. Sprich: Wenn ich die physische Kraft eines Monsters mit einem Schlag senke und diesen nochmal anwende, wird es noch schwächer!  Die Frage ist nur, was man wann einsetzt?

Kommentare

18 Kommentare

  1. Mittlerweile bin ich durch mit EOIV - @80h, ~lvl85, post-game content beendet
    EOIV war mein erstes EO - und was soll man sagen? Der Einstieg war einfach gelungen. Ich hatte mich nie verloren gefühlt. Die Dungeons und deren layouts erscheinen anfangs noch überschaubar, aber mit der Zeit wird das Spiel angenehm komplexer und die Kämpfe fordern mit der Zeit ein richtig gut ausbalanciertes Team, welches aufeinander abgestimmt sein muss. Die Skill-Trees sind fantastisch und sobald man dann noch die 3 extra Klassen freigeschaltet hat (Imperials <3) und man dazu noch subclasses auswählen kann, ist eine schier unendliche Kombinationsvielfalt möglich. Ich hatte sichtlich viel Spaß mit diesem Spiel; wäre hätte gedacht, dass die Kartographie-Funktion so interessant und motivierend sein kann? Sowas gehört einfach zu einem guten dungeon-crawler dazu und dank der beiden Bildschirme einfach perfekt auf der (3)DS.
    Abschließend wollte ich noch den Soundtrack loben und den sehr guten letzten post-game Dungeon (besonders die letzte Etage). Dass es zu wenige Rätsel im Spiel gibt, wäre wohl das Einzige, was ich zu bemängeln hätte.
    Mein finales Team:
    I(R) / B(L) / F(D)
    R(D) / M(A)
    Ich hoffe, dass Millenium Girl zu uns dieses Jahr noch schafft. Ich würde nur ungern meinen EO-Durst mit den älteren DS-Titeln stillen wollen.

  2. Cool, hier spielt das tatsächlich doch noch jemand andres :)
    Bin allerdings erst im 2. Oberweltgebiet, von daher hab ich wohl noch Weile zu deinem Spielstand. Wenn ich mir die Monsterübersicht so angucke, denke ich, wird mich das Spiel auch noch ne Weile beschäftigen.
    Von schmerzhaften Toden bin ich bisher weitestgehend verschohnt worden. Hab inzwischen aber auch immer "Full Retreat" und einen "Ariane Thread (?)" verfügbar um sicher zu sein, wenns knapp werden könnte :mrgreen:
    Aber dass das Spiel seine "Qualität" auch aus der Schwierigkeit zieht ist definitiv richtig. Find's oft auch unbefriedigend, wenn man Spiele durchschaffen kann, ohne sich wirklich mit den Spielmechaniken auseinandersetzen zu müssen.

  3. Firon hat geschrieben:EO ist schon eines der ganz wenigen Spiele wo man noch das Gefühl hat ein "Abenteuer" zu erleben. Das Spielgefühl erinnert mich etwas an Dark Souls auch wenn das Gameplay natürlich grundverschieden ist.
    Bin nun im Postgame (Storyendboss gelegt) und kann dem zustimmen.
    Auch wenn der Schwierigkeitsgrad für mich zwischendurch doch etwas gesunken ist, hat man auch hier immer wieder das Problem, dass man nur noch ein bisschen weiter im Labyrinth kommen will und dann durch einen dämlichen Fehler oder Unterschätzung der Gegner mal eben verreckt und ca 1h Charakterleveln verloren geht... Und selbst dann hat man immerhin den Kartenfortschritt gespeichert.
    Außerdem ist der hoch angesetzte Schwierigkeitsgrad sehr motivierend, um sich mal intensiver mit der Charakterzusammenstellung zu beschäftigen.
    Gibt genug Spiele, wo man zwar viele Optionen zu Skillung hat, sich aber eigentlich keine Gedanken machen muss, weil das Spiel selber viel zu einfach ist, als das man die Talente aufeinander abstimmen muss. Dies hat mir schon Kingdoms of Amalur ruiniert..

  4. Der DS hätte ja zu Glück keinen Region-Lock, von daher wär's ja theoretisch möglich gewesen das zu zocken :wink: Aber irgendwie überlegt man sich den Kauf beim Import dann doch genauer.
    Teil 4 jetzt geholt und etwas gezockt. Wurde schon deutlich verbessert und erweitert auf technischer und auch gameplay Seite. Bin insgesamt wieder sehr begeistert. EO ist schon eines der ganz wenigen Spiele wo man noch das Gefühl hat ein "Abenteuer" zu erleben. Das Spielgefühl erinnert mich etwas an Dark Souls auch wenn das Gameplay natürlich grundverschieden ist.

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