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FlatOut 4: Total Insanity (Rennspiel) – Spurtreu

Ich habe nicht gerade Luftsprünge gemacht, als der Test zu Flatout 4: Total Insanity bei mir gelandet ist. Zum einen hatte der Vorgänger – ich habe ihn nie gespielt – offenbar sein Bestes gegeben, um mit einem Schlag die komplette Serie zu ruinieren. Zum anderen kommt Teil vier zwar von einem anderen Entwickler, doch dessen Vita strotzt auch nicht gerade vor spielerischen Highlights…

© Kylotonn Racing Games / Bigben Interactive (PS4, Xbox One) / Strategy First (PC)

Adrenalin und Altholz am Limit

Dann steckt man das Preisgeld noch in zusätzliche Fahrzeuge, um auch in den Turnieren der zwei höheren Geschwindigkeitsklassen zu rasen, investiert in Upgrades für Geschwindigkeit, Beschleunigung, Panzerung und Turbo, dreht die Lautstärke des rockigen Soundtracks auf – und auf einmal zieht Total Insanity richtig an!

Immerhin ist das Geschwindigkeitsgefühl ab der mittleren Klasse angenehm adrenalinfördernd. Und weil man immer erst dann boosten kann, wenn der Turbo durch Rempler oder Zerstörungen der Umgebung aufgeladen wurde, donnert

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Wer braucht schon Reifenstapel? Immerhin heizen selbst die Sicherheitsgummis den wichtigen Turbo an! © 4P/Screenshot

man spätestens mit einem etwas schnelleren Vehikel sowie ein wenig Streckenkenntnis durch einen motivierenden Rausch aus Altholzverarbeitung und Blickwinkelverzerrung.

„Jenga!“

Klar, das war in Flatout 2 schon ganz genauso und tatsächlich fügt die vierte Ausgabe dem kaum etwas Neues zu. Sogar die separaten Herausforderungen kennt man im Wesentlichen: Da kickt man den Fahrer direkt aus dem Wagen in übergroße „Jenga“-Steine oder in riesige Getränkebecher, während man in anderen Herausforderungen so lange Checkpunkte abklappert, bis die Zeit abläuft, oder beim Rempeln und Zerstören möglichst viele Punkte sammelt. Eine Bereicherung ist dieser Flatout-Modus allemal.

Ähnlich sinnvoll erweitern die Multiplayer-Möglichkeiten das Spiel. Schließlich geht man nicht nur bis zu acht an den Online-Start, wobei man entweder einer bestehenden Partie beitritt oder eine eigene erstellt. Es finden auch bis zu acht Kameraden vor einem Bildschirm Platz,

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Langfristig fehlt der gewisse Kick, insgesamt findet die Serie aber zu alter Form zurück. © 4P/Screenshot

wo sie abwechselnd im Party-Modus um Punkte kämpfen. Ich sollte allerdings erwähnen, dass man derzeit kaum offene Partien findet, online also am besten ein paar Freunde am Start hat.

Leicht wie eine Feder

Auf Dauer fehlt Flatout aber nach wie vor die explosive Stärke der grundsätzlich ähnlichen Burnout-Serie: So unterhaltsam das Verschrotten auch ist, so wenig wird man etwa belohnt, wenn man Kontrahenten fies in eine Mauer schiebt. Wo Burnout die Takedowns mit Zeitlupen und Extrapunkten zelebriert, passiert hier… gar nichts. Abgesehen davon sieht selbst ein beinahe komplett zerlegter Bolide lediglich stark zerdrückt aus – an die eindrucksvollen Verwüstungen eines Burnout Paradise kommt Flatout selbst beinahe zehn Jahre später nicht ran.

Und auch das Fahrverhalten ist z.B. dort nicht überzeugend, wo ein Wagen nach einem Sprung so abrupt zum Stehen kommt, als würde eine unsichtbare Wand in der Strecke stecken. Im Zeitfahren und am Steuer leichter Fahrzeuge ärgert mich zudem das übertrieben leichte Gewicht der Vehikel. Selbst über einige winzige Hindernisse poltern die nämlich dermaßen leidenschaftlich, dass ein Unfall oder entscheidender Zeitverlust unvermeidbar ist.

Kommentare

21 Kommentare

  1. Finde es gar nicht so übel. Ultimate Carnage war zwar besser aber hab/hatte doch mein Spaß mit Flatout 4. Hab es für 11€ im Steam Sale geschossen, da kann man nun wirklich nicht meckern.

  2. Schlimmstes Spiel mit Abstand. Miserabler als Flatout 3. Das meine ich Ernst. Die Entwickler dieses Spiels sollten sich schämen. Keine Kaufempfehlung! Stunts unmöglich, Wägen kippen ständig aufgrund von unsichtbaren Bodenwellen um, Waffen....billiger Mariokart-Blur-Fake (was weiss ich was die damit erreichen wollten, Flatout ist das nicht)
    Autos total unkreativ und mit Abstand schlechter designed als die im ersten Teil (!) Damit meine ich die Abwechslung was die Klassen angeht...immer mehr abgef------- Modifikationen (Schneepflug, Abschlepper) die ehrlich nur noch billig aussehen. Innerhalb der einzelnen Autoklassen siehts aus, als hätten sich 30-60 unerfahrene Hobbymodder drangesetzt....ganz zu schweigen von der Fahrphysik, mehr seitwärts/ kopfüber (schliddernd auf unsichtbarer Hitbox) als vorwärts...KI dagegen klebt auf der Strecke.
    Das Schadensmodell ähnelt dem aus GTA 5. Für ein Rennspiel, wo es um Zerstörung geht, ist das wirklich lächerlich. Die Carnage-Events im Flatout-Modus sind auch für die Füße. Nicht etwa, weil die Zeit trotz Checkpoints viiiiel zu kurz und einem JEDES MAL die schrottigste Kiste gegeben wird (soll ja eine Herausforderung sein, nicht wahr? ), sondern weil es einfach ein Glücksspiel ist. Ziemlich frustrierend
    Und dann noch den Vollpreis von knapp 60€ verlangen. Frechheit. Mal wieder ein Lockangebot mit dem Namen. Flatout 5 wird garnicht erst angeschaut, das steht fest.

  3. Hui, der Test ist mir entgangen, hat ja eine besser Wertung bekommen als befürchtet. Das es FlatOut 2 ähnelt muss man da wohl schon fast als Lob sehen. Muss aber gestehen das ich auch eher Fan des Erstlings bin, das seit Release damals auf meiner Platte installiert ist ohne es je deinstalliert zu haben, lief erst vor ein paar Monaten wieder. ;) Von daher wozu ein neues FlatOut? So schlecht ist der erste Teil überraschenderweise gar nicht gealtert.

  4. Ganz ehrlich: Wie kann ich nach dem Grafikorgasmus der Forza (Horizon) Reihe so etwas länger als 5 Minuten spielen? Das sieht aus, als wäre es als finales 360/PS3-Spiel bzw. als eines der aller ersten Spiele für die aktuelle Generation von Konsolen erschienen mit ganz viel Luft nach oben.
    Würde man in der Forza-Serie endlich mal eine Arena à la Destruction Derby einbauen, hätten alle anderen Fun-Racer keine Berechtigung mehr auf dem Markt.

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