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Gal Gun: Double Peace (Shooter) – Der etwas andere Railshooter

Klassische Railshooter scheinen ausgestorben. Um dem Genre wieder Leben einzuhauchen, geht das Anime-Abenteuer Gal Gun: Double Peace seltsame Wege. Hier schießt man weder im Rhythmus der Musik wie in Rez noch nimmt man Aliens mit Laserknarren oder Zombies mit Revolvern unter Beschuss. Stattdessen schießt man mit Pheromonen auf Mädchen, um seine wahre Liebe zu finden – mehr zu diesem merkwürdig anmutenden Konzept im Test!

© Inti Creates / Alchemist

Dann wird in ein Minispiel geschaltet, bei dem Houdai durch das Finden und Betatschen der jeweils favorisierten Zone (die hier jedoch am ganzen Körper, also auch z.B. am Arm, Po, den Schultern oder den Füßen liegen kann) eine Art Ekstase einleitet. Die wiederum fungiert als eine Art Smartbomb und legt alle zu jenem Zeitpunkt angreifenden Mädels lahm. Hat man sich an diese Grundregeln gewöhnt, die sich gar nicht so sehr von denen in Time Crisis oder Dead Space Extraction unterscheiden, obwohl sie stark auf Sexualisierung und Fetisch-Fantasien abgestimmt sind, kann Gal Gun mit all seinen Merkwürdigkeiten durchaus für Unterhaltung sorgen. Dass diese nicht allzu lang vorhält, liegt nicht nur an mechanischen Defiziten, sondern auch daran, dass keinerlei Bewegungserfassung unterstützt wird. Konnte man auf der PS3 noch die Move-Controller benutzen, bleibt es hier bei der reinen Pad-Steuerung. Dabei wäre es zumindest theoretisch möglich gewesen, das Leuchtdreieck des PS4-Pads oder gar die alte Move-Hardware zu nutzen, um ein interessanteres Spielerlebnis zu schaffen. Wieso das Team von IntiCreates darauf verzichtet hat, erschließt sich mir nicht.

Rubbeldiekatz

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In den Bosskämpfen muss man entweder kleine Ziele erwischen oder rechtzeitig eine Bewegung auf dem Touchpad starten. © 4P/Screenshot

Die mechanische Redundanz wird auch von attackierenden Worten (entsprechen quasi den Messern und Granaten herkömmlicher Railshooter und können abgeschossen werden) oder Mini-Dämonen, die erst ausfindig gemacht und pheromonisiert werden müssen, nicht großartig aufgebrochen. Immerhin können die „Bosskämpfe“ für etwas Abwechslung sorgen, bleiben aber jeder für sich auch leider zu gleichförmig, um auf Dauer überraschen zu können. Das erste oder das zweite Mal ist es noch halbwegs interessant, die Kurven bzw. Körper der Mädels abzufahren, um besondere Symbole zu finden, die man entweder abschießt oder durch Gesten auf dem Touchpad aktiviert, um eine Energieleiste zu füllen. Hat man dieses Ziel erreicht, wird die jeweilige Etappe des Bosskampfs erfolgreich beendet, indem man weitere Gesten auf dem Touchpad durchführt. Das kann z.B. ein gleichmäßiges Vor-und-Zurück an den Padrändern sein, um ein Mädchen aus einem Fenster zu befreien, in dem sie feststeckt, während die Kamera hinter ihr postiert wird. Oder ein diagonales Rubbeln, um im Rahmen einer SM-Fantasie die Berührung an einer Wade darzustellen. Später darf man sogar (natürlich) gegen ein Tentakelwesen antreten. Doch

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Kaum zu glauben: Man hat Auswahlmöglichkeiten bei den oberflächlichen Dialogen. © 4P/Screenshot

sehr schnell ist das Prinzip durchschaut – zumal die einzelnen Etappen fast immer nach dem gleichen Schema ablaufen und das Überraschungsmoment auch hier relativiert wird.

Einzig die Entscheidungen, die man sporadisch bei Dialogen und häufiger bei der Wahl des nächsten Abschnitts trifft, sorgen für den Hauch von Spannung. Wie wirkt sich das Gesagte aus? Was erwartet einen? Da man verschiedenen Mädchen seine Liebe schwören kann und sich die Taten und Entscheidungen unterschiedlich auswirken können, wird hier zumindest der Ansatz eines Wiederspielwertes gepflegt. Zu schade, dass man sich auf dem Weg dorthin durch weitgehend belangloses Pheromon-Verballern bei Laune halten muss. Immerhin hinterlässt die verwendete Unreal-Technologie mit ihrem Anime-Stil einen weitgehend stimmigen Gesamteindruck. Der Beweis, dass hier allerdings eine PlayStation 4 ihre Dienste verrichtet, wird zu keinem Zeitpunkt erbracht.

Kommentare

19 Kommentare

  1. Xelyna hat geschrieben:Da 4players leider keine 16 Jährigen Männlichen (vorzugsweise Japanischen) Jugendlichen mehr haben (sind alle durch DOA3, Criminal girl und co aufgebraucht) müssen wir uns leider mit der Sichtweise von Herr Oertel zufrieden geben :ugly:
    4players konzentriert sich aber immer noch auf die spielerischen Aspekte, nicht ob ein spiel als rubbel Vorlage für 16 jährige taugt, das kann man auch wenn man nicht mehr in der Pubertät ist... deswegen passt der test schon ganz gut ;)
    Eigentlich ne Unverschämtheit. Da könnte man Luxushandtaschen auch gleich nach ihrem Materialwert bewerten.
    Wir fordern zielgruppengerechtere Tests :D

  2. Cheraa hat geschrieben:Solange im besagten Porno nicht gesprochen wird, könnte die Qualität überzeugen. :D
    "Warum liegt hier Stroh?"
    Was wäre diese Legende, wenn Pornos ohne Dubs wären? Hm hmmm hmmmmmmm????

  3. Inti Creates hat sich dieses Jahr bislang ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
    Naja, ASG2 wird es im August / September vielleicht wieder richten ...

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