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Gran Turismo 5: Prologue (Rennspiel) – Gran Turismo 5: Prologue

Stellt euch vor, ihr sitzt in einem Nobelrestaurant und bekommt eine extrem leckere, aber verhältnismäßig teure Vorspeise serviert. Doch während ihr schon gierig dem Hauptgericht entgegen fiebert, verkündet der Ober, dass ihr euch dafür noch bis Ende des Jahres gedulden müsst. Genau so ergeht es Fans von Sonys Gran Turismo-Reihe. Aber läuft einem beim Appetizer schon das Wasser im Mund zusammen oder leidet der erste PS3-Prolog an einem faden Beigeschmack?

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Wenig Strecken, viele Kanten

Und davon hat der Prolog wie erwartet nicht gerade viel zu bieten: Gerade mal sechs Strecken stehen zur Auswahl, wobei man fairerweise dazu sagen muss, dass einige von ihnen auch entgegengesetzt gefahren werden können oder mehrere Varianten bieten. So rast ihr in Daytona nicht nur im Oval, sondern müsst euch in anderen Events auch durch das Infield kämpfen. In Suzuka steht dagegen neben der langen GP-Strecke, wie sie z.B. in der Formel 1 gefahren wird, auch die kurze Ostanbindung zur Verfügung. Den Highspeed Ring kennt man ja bereits seit dem ersten Teil und auch die Strecke der Eiger Nordwand ist seit GT-HD keine Unbekannte mehr. Mit dem Fuji Speedway F rast ihr dagegen auf Neuland und auch durch die City von London seid ihr mit Gran Turismo

Die KI fährt nicht länger nur einfach brav auf der Ideallinie in einer Schlange, sondern versucht sich auch an Überholmanövern.

 noch nie gebrettert. Gerade dieser britische Stadtkurs macht mit seinen eindrucksvollen Bauten und engen Straßen verglichen mit den ansonsten eher sterilen Kursen grafisch am meisten her. Allerdings leidet auch London an einem großen Schwachpunkt: Das vereinzelt auftretende Tearing mag man noch verschmerzen können, aber die fiesen Flimmerkanten an allen Ecken und Enden brennen sich euch unangenehm in die Augen. Das alte PS3-Problem bekommt auch Polyphony nicht in den Griff. Sobald HDR-Lichteffekte eingesetzt werden, ist eine Kantenglättung unmöglich. Da kann das blendende Licht noch so schön aussehen – die fiesen Kanten stoßen einfach unangenehm auf und sorgen deshalb nicht für den erhofften Wow-Effekt, den man sich vielleicht erhofft hatte. Dabei fährt die Technik eigentlich in einer höheren Liga: Selbst unter 1080p gibt die Engine meist mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde Gas und sorgt für ein wunderbares Geschwindigkeitsgefühl. Tummeln sich jedoch zu viele Fahrzeuge gleichzeitig auf dem Bildschirm und wirbeln auch noch Partikeleffekte auf, wird auf die Bremse getreten und es kommt zu merklichen Slowdowns. Das ist allerdings nur selten der Fall. Die wahren Stars sind ohnehin die aufwändig modellierten Boliden mit ihren herrlichen Spiegelungen auf dem feinen Lack. Vor allem in den famosen Wiederholungen kommen die Fahrzeuge richtig gut zur Geltung – oder aber auf dem Startbildschirm, wo die Autos vor idyllischen Kulissen wie dem Marktplatz i

Die Fahrt durch London ist der grafische Höhepunkt des Racing-Appetizers.

m deutschen Ahrweiler, der Nürburg oder in London und Tokio geparkt werden. In solchen Momenten wünscht man sich unweigerlich einen Fotomodus – den es hier allerdings noch nicht gibt.

Tuning – oder doch nicht?

Tuning und Gran Turismo gehören zusammen wie Auto und Räder. Deshalb werden Schrauber zunächst enttäuscht sein: Im Prolog dürft ihr weder neue Teile für euer motorisiertes Baby kaufen noch an einem Setup feilen. Haben die Entwickler den Titel wirklich dermaßen kastriert? Nein, denn die Erlösung kommt nach dem Sieg in der A-Klasse: Hier wird nicht nur die S-Klasse mit weiteren Events freigeschaltet, sondern auch eine Quick Tuning-Funktion. Zwar dürft ihr damit immer noch keine Teile kaufen, aber an Schiebereglern die Leistung steigern und das Gewicht senken. Auch an der Aerodynamik darf herumgeschraubt werden – genau wie am Fahrwerk, wo ihr die Bodenfreiheit, Federkraft, Sturz und Härte der Stoßdämpfer nach euren Wünschen einstellt. Daneben legt ihr noch die Bremsbalance, Drehmoment-Verteilung sowie maximalen Einlenkwinkel fest und kümmert euch Gang für Gang für die optimale Getriebeübersetzung. Dabei zeigt euch ein Diagramm, wie sich euer Setup auf die Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung, Bremsvermögen und das Kurvenverhalten auswirkt. Daneben bekommen die Boliden ähnlich Forza 2 einen Leistungslevel in Zahlen verpasst, der sich mit euren Tuningmaßnahmen entsprechend ändert und einen Vergleich mit den anderen Flitzern im Fahrerfeld erlaubt. Pro Fahrzeug dürft ihr übrigens drei Setups anfertigen, so dass ihr nicht immer wieder ummodeln müsst, wenn die Strecken unterschiedliche Einstellungen verlangen. Klar, den umfangreichen Karrieremodus eines „großen“ Gran Turismo mit all seinen Möglichkeiten kann das Schnelltuning nicht ersetzen, doch bekommt ihr hier schon einen guten Einblick, wie das Experimentieren mit den verschiedenen Komponenten das Fahrverhalten beeinflussen kann. Schade ist nur, dass die Funktion nicht schon von Anfang an zur Verfügung steht und zudem nicht überall genutzt werden kann. So dürft ihr bei den Veranstaltungen nur in der S-Klasse an den Boliden rumschrauben, beim Rest müsst ihr wie gehabt mit dem Standard-Setup Vorlieb nehmen. Dabei wäre das Tuning nachträglich vielleicht eine gute Möglichkeit gewesen, bei den harten Fahrmissionen doch noch auf einen goldenen Zweig zu kommen.

     

Kommentare

388 Kommentare

  1. Geniales Spiel. Es ist tatsächlich wohl eins der teuersten Demos die jemals auf dem Markt waren, doch auch eins der besten, umfangreichsten und unvergesslichsten. Ich habe mittlerweile auch natürlich die 5er Version, doch bin hier zufällig nochmal draufgestoßen und konnte mir diesen Beitrag nicht verkneifen. :lol:

  2. Das ist echt Abzocke, was die Entwickler da treiben, zu meiner Zeit kann ich mich entsinnen waren Demo-Versionen noch kostenlo zum Probespielen.
    Das ist die teuerste Demo aller Zeiten, für sowas gebe ich kein Geld aus, wenn ich doch stattdessen später das vollwertige Spiel in den Händen halten kann, hat man denn wenigstens die Möglichkeit nach erscheinen der Vollversion auf diese Upzugraden?

  3. Läderer hat geschrieben:sieht für mich schlechter aus als PGR 4. guck dir mal die umgebung an, meine fresse.... und mit so einem spiel gibt Sony an? also bitte... :lol:
    Wenn du das Spiel scheiße findest lass uns in ruhe und sabbel nicht du scheiss Fanboy.
    Mit deinem falschen PS3 Verächter Button zum kotzen

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