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Grand Theft Auto: Liberty City Stories (Action-Adventure) – Grand Theft Auto: Liberty City Stories

Vor gut einem halben Jahr gelang Rockstar Games mit GTA Liberty City Stories das, was das Unternehmen fünf Jahre zuvor mit GTA 3 schaffte – mit einem Maßstäbe setzenden Gangster-Drama das neue System ordentlich zu pushen, gleichzeitig ein neues Genre zu kreieren und aus der Kombination aller Faktoren den verdienten Gewinn zu schöpfen. Und mit der PS2-Umsetzung hat Rockstar etwas gemacht, was sich sonst kaum ein Entwickler traut – eine Handheld-zu-Konsole-Konvertierung. Hat auch sie das Zeug zum Klassiker?

© Rockstar Leeds / Take 2

Hey, werdet ihr mit Geldscheinen winkend und aus euren Sesseln springend ausrufen, das klingt doch super! Das Spiel sieht toller aus und steuert sich besser als auf der PSP! Wo ist der nächste Softwareladen? Moment noch, spricht die beruhigende Stimme von 4Players – lass mich ausreden! Denn es gibt auch Nachteile. Der wichtigste betrifft die Kulisse, anhand derer man ziemlich gut sehen kann, auf welchem technischen Stand die PSP im Vergleich zur PS2 ist.

Mein Auto, mein Anzug, meine Knarre – Toni Cipriani arbeitet sich in der Mafia-Hierarchie hoch.

Da es sich nahezu um eine 

1:1-Umsetzung handelt, sieht LCS schlechter aus als GTA3, in nahezu jeder Hinsicht! Darüber flutscht die Optik niemals völlig flüssig über den Bildschirm, ein leichtes Ruckeln ist dauerpräsent – was umso ärgerlicher ist, als dass man das Original mit ein paar Kunstgriffen dazu bringen konnte, mit 60 fps zu laufen, während die PS2-Umsetzung nicht mal konstante 30 auf die Reihe bekommt. Der nächste Negativpunkt betrifft das Missionsdesign: Auf der PSP ergab es absolut Sinn, dass die Aufträge kurz und knackig designt waren – das kommt der Handheld-Natur nun mal entgegen. Auf einer Konsole hingegen wirkt die Kürze schwach, kaum ein Auftrag dauert länger als fünf Minuten, oft genug ist’s weitaus weniger.

Kommen wir zum letzten Nachteil: Der Mehrspielermodus ist passé. Der war aber das absolute Novum der Handheld-Fassung, denn eine Multiplayervariante gab es auf offiziellem Wege noch nie in einem GTA – und so bleibt es auch noch eine Weile, denn auf der PS2 seid ihr wieder allein.

Geschwätzige Killer

LCS vermischt geschickt Elemente aus GTA 3 und Vice City: So seid ihr jetzt z.B. auch auf Motorrädern unterwegs, von kleinen Rollern bis zu ausgewachsenen Rennmaschinen. Auch dürft ihr mitten in der Fahrt aus Autos bzw. von Bikes springen, was oft genug ein lebensrettendes Manöver ist. Habt ihr den Hauptplot nach etwa 20 Stunden abgeschlossen, gibt es noch etliche Möglichkeiten, euch nebenher zu beschäftigen: Taxi fahren, Pizza ausliefern, Rettungshelfer spielen, Rennen fahren, Autos verkaufen oder versteckte Päckchen finden. Innerhalb der Missionen werdet ihr gelegentlich von KI-Kumpanen begleitet, auf die ihr leider keinen Einfluss habt. Das ist bedauerlich, denn die Hirnlosigkeit der Aktionen eurer Schergen ist oft genug ein Grund für das Scheitern einer Mission – aus GTA San Andreas übernommene »Folgt mir!«- bzw. »Bleibt stehen!«-Kommandos hätten hier Wunder gewirkt.

Die Story kommt nur schwer in Fahrt, hauptsächlich mangelt es an angefahrenen Figuren – JD O’Toole ist eine willkommene Ausnahme.

Einer der wichtigsten Punkte bei jedem GTA ist der Soundtrack – und natürlich werden eure Ohren auch in LCS nicht enttäuscht! Selbstverständlich sind alle Zwischensequenzen großartig englisch vertont und deutsch untertitelt. Die Dialoge triefen vor schwarzem Humor und Gemeinheiten, außerdem lernt man interessante Schimpfworte kennen – alleine der Dialog zwischen Salvatore und Maria ist das Geld wert, außerdem gibt es eine herrliche »Hot Coffee«-Anspielung. Dazu warten die geliebten Radiostationen von Rise FM (fetziger Techno) bis Flashback FM (eher poppig). Neu im Programm ist Radio Del Mundo, der arabisch angehauchte Sender, den ihr hauptsächlich in Taxis zu hören bekommt – mit Songs wie »Im Nin’Alu« von Ofra Haza. Zwischen den lizenzierten Songs gibt es coole Radiowerbung mit vielen Insiderwitzen wie »Space Monkey 7« oder großartigen Anti-Internet-Werbespots, die ziemlich eindeutig in die Richtung eines gewissen Anwalts zielen. Der einzige Nachteil der Akustikfront ist die eingeschränkte Menge der Songs – durch den begrenzten UMD-Ursprung gibt es recht oft Wiederholungen. Aber immerhin ist die Auswahl gut, und der Unterhaltungswert der Laberstation LCFS sowieso unbezahlbar!       

Kommentare

9 Kommentare

  1. Ist das Spiel auch zu Zweit spielbar wenn ja in einen geteilten Bilschirm oder wie bei SA und nochmal wenn ja muss man da zu einen bestimten Platzt gehen wenn man zu zweit spielen will.

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