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Grand Theft Auto: Liberty City Stories (Action-Adventure) – Grand Theft Auto: Liberty City Stories

Das Phänomen der Handheld-Umsetzungen erfolgreicher Konsolen- oder PC-Serien lässt sich in den meisten Fällen mit »Mist« oder »fast völlig anderes Spiel« umschreiben – man denke in diesem Zusammenhang an Need for Speed: Most Wanted oder Serious Sam. Kein Wunder, schließlich sind Handhelds technisch ja generell ihren großen Brüdern unterlegen. Dann kam die PSP. Dann kam Rockstar. Und dann kam das erste Spiel, das sich nahezu genauso großartig spielt wie seine Vorbilder: GTA Liberty City Stories.

© Rockstar Leeds / Take 2

Dieser »Nebenher-Kram« macht gut 40% des Spiels aus und ist natürlich für das Haupt-Erlebnis nicht nötig – aber euch entgeht eine Menge, wenn ihr ihn nicht beachtet! Dazu gehören auch die vielen freispielbaren Kostüme 

Ganz neu in Liberty City: Motorräder! Mit denen ihr natürlich einige Stunts machen könnt.

vom Mafia-Suit über das Chauffeur-Outfit bis zum gelben Drachen-Dress im Bruce Lee-Stil und die vielen Boni wie unbegrenzter Sprint, Bonusgeld, Autos, unbegrenzte Munition oder kugelsichere Motorräder. Ausufernde Statistiken führen wie gewohnt akribisch Buch über all eure Aktionen, so dass ihr jederzeit nachlesen könnt, wie viele Kilometer ihr bislang zurückgelegt, wie viele Fahndungssterne angehäuft, wie viele Autos geschrottet, wie viele Gegner erledigt oder wie viele Fische gefüttert habt. Selbst euer favorisierter Radiosender sowie die nach einem Sturz zurückgelegte Flugdistanz wird aufgezeichnet! Wie gewohnt musste Publisher Take 2 hierzulande einige Schnitte veranlassen, die sich aber weder negativ auf das Spiel auswirken noch tatsächlich vermisst werden: Bestimmte Rampages wurden entfernt, es gibt bei Kopftreffern keine Blutfontänen mehr und niedergeschlagene Passanten verlieren kein Geld.

Aller Anfang ist schwer

In der Story dreht sich alles um Toni und wie er versucht, sich seinen rechtmäßigen Platz in der Familie wiederzuholen. Ihr trefft auf viele aus GTA 3 bekannte Figuren wie Salvatore Leone, Maria oder Donald Love (der hier jünger ist und Bürgermeister werden will), dazu gibt es massig Insidergags und interessante Informationen – so erfahrt ihr z.B. wie die die Diablos nach Hepburn Heights kamen und verfolgt den Werdegang der Yardies. Die gelegentlich mit Zeitlimit versehenen Missionen bieten das 

Euer Waffenarsenal ist gewohnt umfangreich.

obligatorische Spektrum aus Schießereien, Diebstahl, Sabotage, Rennen und typischen Mafia-Beschäftigungen wie der »Entsorgung« eines allzu singfreudigen Zeugen. Mit wenigen Ausnahmen sind die Aufträge aber leichter und kürzer als von der GTA-Serie gewohnt – Missionensnacks, wenn man so will. Die Polizei ist nicht so harsch hinter dem Spieler her, die Aufträge meist direkt beim ersten Versuch zu schaffen – für den geübten GTAler eine kleinere Enttäuschung, aber wohl ein unvermeidlicher Kompromiss an die Handheld-Spieler, ihre Spielgewohnheiten (wer will in der U-Bahn eine halbe Stunde an einer Mission kauen?) und natürlich die zwangsweise vereinfachte Steuerung. Auch die Story ist dieses Mal nicht das Gelbe vom Ei, es fehlt der spürbare rote Faden: Ihr erledigt eure Aufträge, sehr euch die großartigen Zwischensequenzen an – aber irgendwie fehlt das Große, das Ganze, das all euer Tun miteinander verbindet. Darüber hinaus mangelt es dem Spiel an bekloppten Figuren: JD O’Toole ist zwar angemessen durchgeknallt, aber leider eine der wenigen Ausnahmen. Wirklich abgefahrene Gestalten wie Ken Rosenberg, The Truth oder Love Fist sind hier Mangelware.

Dem Spiel mangelt es an markanten Figuren – JD O’Toole ist eine der wenigen Ausnahmen.

Ein absolutes Novum in der offiziellen GTA-Welt stellt der Mehrspielermodus dar: Bis zu sechs Gangster dürfen sich in sieben Spielmodi auf einer Insel jagen. Natürlich benötigt jeder Zocker sein eigenes Modul, denn prinzipiell habt ihr im Multiplayer alle Freiheiten wie im Singleplayer: Klaut Autos, besorgt euch Waffen und Ausrüstung – ein Pfeil weist dabei jederzeit auf die Position der Widersacher, ansonsten würde man sich auf dem großen Spielgebiet nur selten begegnen. Die Größe und Freiheit ist damit gleichermaßen Segen wie Fluch, denn mit entsprechend vielen Spielern macht der Modus höllisch viel Spaß – tretet ihr dagegen nur zu zweit gegeneinander an, bleibt die Laune über kurz oder lang auf der Strecke. Die Modi umfassen neben einem reinen Deathmatch (sogar mit Panzern!) auch Teamgames, ein Checkpoint-Rennen und ein Auto-Sammel-Spiel. Das Ganze läuft ausschließlich lokal über WiFi (also kein Internet-Gaming), allerdings nicht versionenübergreifend! Habt ihr euch also eine amerikanische oder britische LCS-Version importiert, könnt ihr sie nicht zusammen mit einer deutschen Variante spielen.                

Kommentare

24 Kommentare

  1. Ich darf es bald spielen....
    Neutral gesehen sind die Kritikpunkte hart, aber die 91% sind die grechtfertigt???
    Als neutraler Betrachter würde ich sagen, dass die 91% den Spielspaß beschreiben! Es gibt eben Spiele die machen aufrund vieler Pluspunkte wie der GTA-Charme, das Freiheitserlebnis, etc... die Minuspunkte so gut wie wett!

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