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Hot Wheels Unleashed (Rennspiel) – Mit Vollgas durchs Kinderzimmer

Hot Wheels Unleashed ist ein kompetent aufgezogenes Rennspiel, das auf der Strecke durchaus überzeugt. Gleichzeitig gibt es ärgerliche Kinderkrankheiten und teure Zusatzinhalte schon zum Launch. Im Test ziehen wir deshalb ein ambivalentes Fazit.

© Milestone / Milestone

On- und offline, plus das Drumherum

 

Im Lackierungseditor baut man sich ansehnliche eigene Designs, es gibt reichlich Sticker, viele Ebenen und sogar verschiedene Materialen von matt bis glitzernd. Blendet man die Idiotie aus, dass selbst erstellte Lackierungen zuerst hoch- und dann heruntergeladen werden müssen, damit man sie nutzen kann, bin ich mit dem Feature zufrieden. Über den Streckenbau-Editor kann ich das nicht sagen: Milestone-typisch steuert sich das Tool reichlich umständlich und ist obendrein lausig erklärt. Schade, so verspüre ich wenig Lust, mich hineinzuknien und dem Editor die Werke zu entlocken, die der Trailer versprach. Zudem kann ich Kurse anderer Spieler nicht einfach für Einzelrennen nutzen, das geht nur im Time-Attack-Modus oder, zufällig serviert, in den Online-Rennen. Letztere laufen flüssig und machen durchaus Laune, außer „schnelles Match“ und „private Lobby“ wird aber nichts geboten, so werden euch weder Party-Runden mit Freunden noch kompetitives Fahren schmackhaft gemacht.

 

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Streckeneditor an Bord: Prinzipiell mächtig, die Bedienung flutscht aber nicht so recht. © 4P/Screenshot

Mit über 60 Flitzern aus der gesamten Hot-Wheels-Geschichte (von futuristisch über lustig, von animalisch bis martialisch), die allesamt nicht übermäßig detailliert, aber doch cool gestaltet sind, ist das Auto-Angebot ordentlich. Wenn da nicht die teuren DLC-Inhalte wären, von denen das erste Paket zum Preis von 30 Euro schon zum Start verfügbar war. Ein unkluger Schachzug, der bei Fans verständlicherweise für Verstimmung sorgt. Natürlich war es angesichts der Lizenz naheliegend, weitere Fahrzeuge als DLC anzubieten – aber muss man das bereits am Launchtag machen? Immerhin stecken im Paket neue Boliden, Editorteile sowie weitere Inhalte, die (im Falle vom ersten DLC) auch mit ein paar Lizenz-Kooperationen (Batman, Street Fighter) erfreuen. 

Streitbar ist auch die Freischaltmechanik der Autos generell: Für Siege und Bestzeiten bekommt man Ingame-Credits, die in Zufallsboxen investiert werden – darin stecken dann neue Autos in verschiedenen Seltenheitssstufen; Dubletten können zwar verkauft oder zerlegt werden, trotzdem ist die Mechanik mindestens streitbar. Lediglich ein paar, täglich wechselnde Fahrzeuge können auch ohne Zufallsprinzip gekauft werden. Generell sind die Ingame-Preise recht hoch, so dass man schon immer einige Siege landen muss, um sich ein neues Vehikel leisten zu können. Zum Glück hat Milestone keine Option verbaut, die Ingame-Credits mit Echtgeld zu kaufen.

 

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Coole Strecken? Ja, schon. Die leichteren Kurse sind teils recht bieder, im Spielverlauf fahrt ihr aber auch auf sehr netten Pisten. © 4P/Screenshot
Technisch sind die Versionen für PS5 und Xbox Series X am überzeugendsten, die Rennen laufen superflüssig, Details und Hintergründe sind stimmig; dafür gibt es außer der Gamma-Einstellung keine weiteren Grafikoptionen. Auf PC sind die zwar vorhanden, unterm Strich fand ich die Optik hier aber etwas schwächer als auf den beiden Next-Gen-Plattformen. Von Xbox One X und PS4 Pro habe ich ebenfalls keine Klagen gehört, die Switch-Version konnten wir nicht testen.
Kommentare

15 Kommentare

  1. Klammheimlich wurde am 19. Oktober der Nachfolger Unleashed 2: Turbocharged veröffentlicht.
    Und es ist... na ja. Unleashed 1 mit nur anderen Gegenden, anderen Fahrzeugen, und einer handvoll Neuerungen fürs Gameplay, etwa der Einführung neuer Eventtypen, Levels die einen mit Geld und anderem Kram überschütten, Skillpunkten fürs Feintuning, und manuelle Sprünge, die man mit Boost benutzen muss. Ist im Grunde ein Vollpreis-DLC. Ob man nochmal 50 Rubine für hinblättert, muss jeder selbst wissen.
    Ich habe es gekauft weil Unleashed für mich immer noch einer der besten Arcade-Racer überhaupt ist und Unleashed 2 macht nicht weniger Spaß. Tatsächlich erlauben die Boost-Sprünge mehr Freiheiten beim Streckenbau und mit den Skills kann man Fahrzeuge spezialisieren. Auch der Grind wurde deutlich zurückgefahren, sodass man ein Fahrzeug mit lediglich drei Rennen schon auf die höchste Stufe verbessern kann.
    Wer Unleashed 1 mochte, dürfte auch Unleashed 2 mögen. :)

  2. Mit dem kostenlosen Racing Season-Update wurde nun das Grinding-Problem behoben, wodurch man nun mit Geld und Zahnrädern nahezu überschüttet wird.
    Endlich kann man seine Sammlung vollenden und maximal verbessern. :)

  3. Sevulon hat geschrieben: 08.10.2021 13:04 Hab mir das Spiel mittlerweile gekauft und es macht schon wirklich Spaß. Bin allerdings auch noch nicht im Grind angekommen und noch in der "City" beschäftigt. Da komme ich aktuell aber auch nicht weiter, weil alle Straßen momentan mit einem ?-Geheimnis enden. Was muss ich denn da tun damit es da weitergeht? Die "Info" verrät nicht wirklich etwas.
    Die meisten Geheimnisse verraten dir, welches Event du mit welchem Auto fahren musst.
    Spoiler
    Show
    Für eines musst du ein bestimmtes Bossrennen gewinnen, und für ein anderes wiederum musst du das allererste Event (Das Abenteuer beginnt) mit dem Hot Wheels High fahren.

  4. Hab mir das Spiel mittlerweile gekauft und es macht schon wirklich Spaß. Bin allerdings auch noch nicht im Grind angekommen und noch in der "City" beschäftigt. Da komme ich aktuell aber auch nicht weiter, weil alle Straßen momentan mit einem ?-Geheimnis enden. Was muss ich denn da tun damit es da weitergeht? Die "Info" verrät nicht wirklich etwas.

    papperlapapp hat geschrieben: 07.10.2021 13:52 Schon wieder Metallica.
    So einfallsreich wie das Game.
    *Gähn*
    In dem Spiel läuft Metallica? Also bisher hab ich nur seichtes Elektrogedudel als Soundtrack gehört.

  5. Klingt nicht gut.
    Community Course sind halt selbst gebaute Strecken die dann Online zur Verfügung stehen? Ich dachte durch den Editor gibt es genug Abwechselung.
    Bei Grinding und Ingame-Währungen, die sich nicht ausschließlich offline erspielen lassen bin ich immer skeptisch. Schade um das Spiel.

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