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Jet Set Radio (Plattformer) – Jet Set Radio

Jet Set Radio gilt als einer der Vorreiter, der der Verwendung von Cel-Shading-Techniken in Videospielen zum Durchbruch verholfen hat. Dem stylischen Comic-Look ist es auch zu verdanken, dass die abgedrehte Mischung aus Inliner-Funsport und Sprüh-Action selbst heute noch klasse aussieht, obwohl die Dreamcast-Konsole schon lange ausgemustert ist. Trotzdem hat Sega dem Klassiker für das Comeback auf 360 und PS3 eine HD-Frischzellenkur spendiert. Hat sich der Aufwand gelohnt?

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Alterserscheinungen

Im Editor lassen sich auch eigene Muster erstellen.
Im Editor lassen sich auch eigene Muster erstellen. © 4P/Screenshot

Trotzdem ist es nicht einfach, präzise durch die Stadt zu skaten, denn die schwammige Steuerung macht dem Vorhaben für gezielte Sprünge meist einen Strich durch die Rechnung. Mir kommt sie im HD-Remake sogar noch etwas ungenauer vor als beim Dreamcast-Original. Dazu gesellt sich eine chaotische Kamera, die immer wieder für Orientierungsprobleme sorgt, da sie bei manuellen Schwenks ständig an Objekten hängen bleibt und beim Grinden plötzlich starr hinter der Spielfigur verharrt. Sega hätte gut daran getan, sich dieser Problematik zu widmen. Das Spielgefühl hätte schon allein davon profitiert, auch während dem Schlittern über Geländer die manuelle Kamera beizubehalten. Leider hat man die Chance nicht genutzt, um den Titel in diesen Bereichen zu modernisieren, so dass man ihm sein Alter noch deutlicher anmerkt.

Gelungene HD-Anpassung

Wo geht's hin?
An manchen Stellen wird man nicht verfolgt und kann durchatmen. © 4P/Screenshot

Hinsichtlich der HD-Optimierung hat man sich dagegen richtig Mühe gegeben: Die höhere Auflösung und die 16:9-Darstellung werten die Cel Shading-Optik deutlich auf,  während gleichzeitig Störfaktoren wie die auffälligen Pop-ups oder Kantenflimmern entfernt bzw. minimiert wurden. Auch beim Sound wurde Hand angelegt, denn statt den leicht verrauschten Samples des Originals dröhnen die Dialoge und der coole Soundtrack von DJ Professor K glasklar aus den Lautsprechern. Die starke Mischung aus Hip Hop, Funk, J-Pop und Elektro hat es immer noch in sich und passt perfekt zur Arcade-Action auf dem Bildschirm.

Leider hat man es auch beim HD-Remake versäumt, dem Spiel einen Onlinemodus zu spendieren, obwohl er sich sicher angeboten hätte. Wäre es nicht cool, wenn Gags im direkten Sprüh-Schlagabtausch gegeneinander antreten könnten? So bleibt es bei Bestenlisten im PSN und auf Xbox Live. Immerhin darf man auch hier wie beim Original eigene Spray-Vorlagen mit Hilfe eines Editors erstellen.

Kommentare

7 Kommentare

  1. Oh, so im Allgemeinen ist es eine Nettigkeit diesen Klassiker nochmal aufzupolieren und für die Xbox Generation anzubieten. Die Steuerung löst zwar leider unterbewusste Psychosen in mir aus, aber der Soundtrack macht einiges wieder wett. Naja, teilweise. :D

  2. Hab mich wie ein irrer auf das Spiel gefreut. Damals auf dem DC gezockt bis zum umfallen, genau wie JSRF auf der ersten Xbox. Und dann hab ich gleich nach 2 -3 Stunden meinen Controller geschrottet... die schwammige Steuerung und die katastrophale Kameraführung können stellenweise arg frustrieren. Sooo schlimm hab ich des beim besten Willen net in Erinnerung. Letztlich gewöhnt man sich zwar irgendwann dran, scheisse bleibts trotzdem. Bis auf dieses Problem ist udn bleibt des Spiel aber ein absoluter Klassiker. :)

  3. JSR gehörte sicher zu meinen Lieblingstiteln auf der Dreamcast (der ich bis heute hinterher trauere!). Ich hätte mich nicht nur über ein Remake gefreut, sondern vielmehr über ein NEUES JSR. Gerne auch mit alten Inhalten! Siehe Test Drive U. 2 das die Insel Hawaii gleich mal wieder mitgeliefert hat. Das wäre hier doch auch drin gewesen, oder?
    Naja, Sollte die steam Version nicht zu teuer sein, wirds wohl gekauft!

  4. Cel Shading und "Comic Look", was soll man da auch groß verbessern? Hab nu JSR lange net mehr im Dreamcast gehabt. Werde es mal vergleichen wenn es auf Steam raus ist.

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