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Just Cause (Action-Adventure) – Just Cause

In den mittlerweile mehr als 20 Jahren als aktiver Zocker passiert es selten, dass mich ein Spiel überrascht. Doch genau dies hat Just Cause auf der E3 geschafft. Mittlerweile habe ich nahezu unzählige Stunden in der über 1000 Quadratkilometer großen Welt verbracht. Wurde die Überraschung in Faszination gesteigert oder hat sie der Ernüchterung Platz gemacht?

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Denn trotz aller Einflüsse der internationalen Spiele-Cuisine schafft es Just Cause, Eigenständigkeit aufzubauen. Selbst wenn im Detail vereinzelte Elemente nicht ganz die Klasse ihrer Vor- respektive Leitbilder erreichen, verwebt Avalanche alles zu einem großen harmonischen Ganzen.

Freies Action-Paradies

Dabei ist es eigentlich schon fast egal, aus welcher Action-Ecke man nun kommt – irgendwo findet man immer etwas, für das sich Just Cause zu spielen lohnt. Fans von Spielen des so genannten „Open-World“-Szenarios kommen dabei natürlich am meisten auf ihre Kosten – immerhin gibt es ein über 1000 Quadratkilometer großes Gebiet zum Erforschen.

Gibt es etwas Schöneres, als mit dem Heli (einem von über 90 Fahrzeugen) in den Sonnenuntergang zu fliegen? Hmm, vielleicht dabei etwas in die Luft jagen…

Da das Gelände von seichten Stränden bis hin zu steil in den Himmel ragenden Gebirgszügen und sogar (erloschenen) Vulkanen häufig suboptimale Wanderbedingungen bereit hält, finden sich im Laufe der Zeit insgesamt über 90 Fahrzeuge, die ihr steuern könnt. Mofas, Jeeps, abgehalfterte Transporter sind nur der Anfang: Spätestens wenn ihr mit einem bis an die Zähne bewaffneten SUV durch die Pampas heizt und den Regierungstruppen Feuer unterm Allerwertesten macht, ziehen die Mundwinkel genauso unaufhaltsam nach oben wie die Motivationskurve. Natürlich könnt ihr auf einer Inselwelt auch Boote steuern und später warten auch Jets und Kampfhubschrauber auf ihren Einsatz.

Während die Physik der Vehikel sich als zufrieden stellend präsentiert und die verschiedenen Fahr- bzw. Flugeigenschaften gut transportiert, kommt man auch schnell mit der deutlich auf Instant-Action getrimmten Steuerung klar. Allerdings zicken die Fahrzeuge in der PC-Version immer noch etwas, wenn es um filigranes Einlenken per Tastatur geht. Im Vergleich zur Vorschau-Version hat man zwar kaum noch Probleme, doch in direkter Gegenüberstellung mit den Konsolen-Varianten liegen diese klar vorne.

Ballistisch

Auch Anhänger ballistischer Third-Person-Action werden schnell zufrieden gestellt: Neben der Hauptstory, die euch auf die Fährte von Präsident Mendoza setzt, finden sich überall auf der Insel Nebenmissionen, in denen ihr entweder für die Rebellen oder ein ortsansässiges Drogenkartell die Armee respektive konkurrierende Drogenhändler aus dem Weg räumt. Neben der Übernahme von Siedlungen, Wohnsitzen etc. warten später die üblichen FedEx- sowie Kopfgeld-Missionen. Die auf Dauer mangelnde Abwechslung bei den Nebenaufgaben wiegt allerdings nicht so schwer: Für jeden erfüllten Auftrag bekommt ihr Gesinnungspunkte bei der jeweiligen Fraktion und sorgt dafür, dass die jeweilige Provinz politisch stabiler wird. Ersteres sorgt dafür, dass euch irgendwann neue Titel innerhalb der Rebellen bzw. des Kartells verliehen werden, die wiederum mit neuen Lagern (Speicherpunkte) sowie besseren Bewaffnungen sowie schlagkräftigeren Fahrzeugen versehen sind. Zweites hingegen erleichtert euch die Reise, da ihr in „bereinigten“ Provinzen keine Übergriffe durch die Armee befürchten müsst.

Nein, dies ist nicht die Next-Gen-Version von Pursuit Force. Avalanche hat sich für Just Cause aber nicht nur dort bedient…

In Gegenden, in denen der Bürgerkrieg bzw. die Schlachten zwischen den Drogenbossen an der Tagesordnung sind, begegnen euch bei der Durchreise immer wieder kämpfende Gruppen, bei denen ihr unter Umständen vollkommen unbeteiligt in einen Kampf gezogen werdet. Das ist zwar ärgerlich, wenn ihr gerade auf dem Weg zu einer Mission seid, unterstreicht aber den Versuch von Avalanche, eine lebendige Welt zu schaffen.
Das ist auch größtenteils gelungen: Die Städte wirken zwar angesichts ihrer Größe etwas zu leblos, doch egal wohin ihr fahrt, begegnen euch -auch abhängig von der Tageszeit- Passanten, Fahrzeuge und eben rivalisierende Parteien.
Dieser lebendige Eindruck kommt allerdings auf lange Sicht etwas zu kurz: An den ewig gleichen gesprochenen Kommentaren der Gringos in San Espirito hat man sich schnell satt gehört. Und da auch keine Revanche-Angriffe der Armee auf bereits eingenommene Gebiete erfolgen, hat Avalanche hier eine Chance ausgelassen für größere Dynamik zu sorgen.
Die Hilfe, die man durch die Fraktionspunkte bekommt, reichen zwar als Grundmotivation aus, doch hat man nie das Gefühl, dass politische Stabilität oder Instabilität etwas am Verlauf der Hauptmissionen ändern würde, die euch für sich alleine ca. sechs bis acht Stunden beschäftigen – aber auch nur dann, wenn man die Zwischensequenzen nicht weg klickt. 



    

Kommentare

42 Kommentare

  1. also ich suche ein patch weiß hier jemand ob das schon raus ist weil das spiel hat ein paar macken naja ansonsten ziehmlich gut gelungen mit meiner grafikkarte ati x1950pro fz rockt das spiel ordenlich 8) schade finde ich das ich fast bei jeden mal auf der strasse niedergefahren werde das ist zum irre werden naja hoffe auf antwort

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