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Kameo: Elements of Power (Action-Adventure) – Kameo: Elements of Power

Die Geschichte einer Verwandlung: Ursprünglich wollte Rare das Abenteuer einer jungen Fee auf Xbox erzählen, sattelte dann aber auf den Nachfolger um und machte aus der Heldin eine Elfe. Lasst euch in eine Welt voller Magie entführen und erfahrt, ob dort tatsächlich ein Spielerlebnis der nächsten Generation auf euch wartet.

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So vehement der Spielfluss auch gestört wird, so einfallsreich präsentiert sich das Geschehen: Ihr verdient z.B. in zusätzlichen Aufgaben Elementarfrüchte, mit denen ihr euren Gestalten weitere Angriffe beibringt. Und auch

Immer wieder müsst ihr eure Verbündeten im Ödland bei ihrem Kampf gegen die Armee der Trolle unterstützen.

sonst strotzt jeder Meter nur so vor Ideen, die dem Fantasyreich Leben einhauchen: Rätsel bringen eure Synapsen zum Rauchen, die Dörfer der Elfen sind weitläufige Spielwiesen zum Experimentieren, große Gegner erfordern eine Änderung der Taktik und von kleinen Handgemengen geht es zu Massenschlachten, wie sie sonst nur Echtzeitstrategen kennen.

Großes Kino

Rare feuert eine Breitseite auf die Genrekonventionen und versteckt unter dem Mantel des niedlichen Jump & Runs ein Abenteuer, das die Dimensionen eines „Herr der Ringe“ erreicht. Spätestens dann, wenn die Armee der Trolle vor dem Zentrum der Elfen aufläuft und die Kamera über hunderte von Soldaten fährt, pumpt Adrenalin durch die Venen.

Die Entwickler machen mehr als deutlich, was Microsoft mit der schier unbegrenzten Anzahl an Polygonen versprach: Sämtliche Szenen protzen mit Details und erwecken dank farbigem Licht, dynamischem Tag- und Nachtwechsel sowie plastischen Wänden eine märchenhaft schöne Welt. Besonders unter Wasser zieht euch die Umgebung in einen hypnotischen Strudel und lädt zum Träumen ein.

Ohrenschmaus

So ganz haben die Designer die Stärken der Konsole aber noch nicht im Griff, denn an vielen Stellen zeigt sich ein Flickwerk, dessen Glanzpunkte sich

Wie praktisch: Auf dem Rücken von Chilla stellen die Unholde keine Gefahr mehr dar.

nicht zu einem einheitlichen Bild zusammen fügen. Zu willkürlich grenzen eindrucksvolle Beete an flachen Rasen oder steinerne Wege, zu aufgesetzt wirken viele Lichtkegel mitten im Raum.

Abgesehen davon finden sich allerdings keine Mängel: An der Kulisse von Kameo lässt sich deutlich erkennen, wie beeindruckend „Next Generation“ sein kann.

Das Highlight ist aber weder das ideenreiche Spiel noch die optische Präsentation, sondern die orchestrale Begleitung aus der Feder von Steve Burke: Der Komponist entlockt dem Prager Philharmonieorchester mal spritzige, mal tragende, mal pompöse Melodien, die mich mit meinem persönlichen Soundtrack des Jahres in den Bann gezogen haben. Die CD befindet sich jedenfalls schon auf dem Weg zu mir nach Hause.

    

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