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Kane & Lynch 2: Dog Days (Action-Adventure) – Kane & Lynch 2: Dog Days

Da sind sie also wieder, zwei der größten Chaoten der jüngeren Videospielgeschichte: War ihr erster gemeinsamer Auftritt aus dem Jahr 2007 hauptsächlich von gegenseitigem Misstrauen geprägt, ziehen Kane und Lynch dieses Mal gleich zu Beginn an einem Strang, um bei einem lukrativen Deal ordentlich abzusahnen. Dass dabei nicht alles nach Plan läuft, versteht sich von selbst…

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Traue niemandem

Würde man alleine die Kampagne betrachten, wäre das ernüchternde Wiedersehen mit Kane & Lynch ein Kandidat für den unteren bzw. (dank Koop) mittleren 60er-Bereich unseres Wertungssystems. Was den Titel aber doch noch rettet, ist der außergewöhnliche Mehrspielermodus, der bereits mit Fragile Alliance im Vorgänger eingeführt wurde. Hier startet man zunächst als Team, um gemeinsam einen Überfall durchzuziehen. Das Aufsammeln der Beute ist kinderleicht: Man muss sich lediglich an die gefüllten Regale oder Kisten stellen und schon wandern die Beträge automatisch auf das eigene Konto. Danach wird es erst spannend, denn Gauner bleiben Gauner. Und die Gier kann mächtiger sein als Teamgeist. Mit anderen Worten: Wer lieber reich und alleine den Coup abschließen will, verpasst nicht nur Cops und anderen KI-Gegnern eine Schrotkur, sondern richtet die Waffen auch gegen seine Verbündeten und sackt dabei auch gleich noch deren Anteil ein. Doch

Der Mehrspielermodus zählt zu den großen Stärken!

anschließend muss man mit den Konsequenzen leben: Man wird nicht nur während der laufenden Session als Verräter gebrandmarkt, sondern bekommt auch noch einen Eintrag in den Mehrspieler-Statistiken, so dass sich Mitspieler schon im Voraus ein Bild davon machen können, wenn man nicht unbedingt zu den zuverlässigsten „Kollegen“ gehört.

Außerdem hat man als Opfer eines Verräters die Möglichkeit, sich noch im laufenden Spiel an dem hinterhältigen Drecksack zu rächen: In diesem Fall kehrt man nämlich als Cop in die Partie zurück und eröffnet dabei selbstverständlich vornehmlich die Jagd auf seinen eigenen Mörder. Allerdings gibt es noch eine Zwischenstufe zwischen loyalem Team-Player und Verräter, denn erreicht man das Fluchtfahrzeug als Erster, kann man die Beute 50:50 mit dem Fahrer / Piloten teilen und sich damit umgehend aus dem Staub machen oder weiter brav auf seine Mitstreiter warten. Entscheidet man sich für die erste Option, bedeutet das allerdings nicht gleichzeitig das Scheitern der verliebenen Räuber. Allerdings müssen diese nach einer solch egoistischen Aktion noch eine Weile warten und die Stellung halten, bis das Fluchtfahrzeug zurückkehrt und auch sie abholt. Dabei habe ich festgestellt, dass sich gerade in dieser Zeit noch viele Spieler dazu entschließen, doch noch zum Verräter zu werden… Ich habe das Konzept von Fragile Alliance schon im ersten Teil geliebt und auch hier hat es nichts von seiner Faszination verloren.

Wer ist der Maulwurf?

Außerdem hat IO den Mehrspielermodus um zwei Elemente erweitert: Da wäre zum einen die Variante „Undercover Cop“, bei der sich ein verdeckter Ermittler in die Gruppe eingeschlichen hat. Wer der Maulwurf ist, wird in jeder

Verlässlicher Freund, Verräter oder gar ein verdeckter Ermittler? Man kann sich nie ganz sicher sein…

Runde per Zufall bestimmt. Hier ist die Paranoia noch etwas größer als beim normalen Fragile Alliance, da ein Spieler der Gruppe auf jeden Fall ein Verräter ist. Eher gewöhnlich wirkt dagegen der Modus „Räuber und Gendarm“, bei dem es sich im Prinzip nur um ein Team-Deathmatch zwischen Verbrechern und Cops handelt. Konnte man im Vorgänger ausschließlich online den Mehrspieler-Modus nutzen, darf man hier dank des neues Arcademodus auch ohne Internet-Anbindung in die zerbrechliche Allianz hinein schnuppern. Mehr als eine nette Ergänzung ist dies jedoch nicht, da man schnell feststellt, dass das gemeinsame Losziehen mit KI-Bots nicht an die Spannung heran reicht, die man online oder im LAN mit anderen Spielern erlebt. Allerdings vermisst man die Möglichkeit, sich in einem Editor eigene Figuren mit individuellen Outfits zu basteln. So muss man mit der Figur Vorlieb nehmen, die einem automatisch zugewiesen wird.     

Kommentare

88 Kommentare

  1. Hab den Test erst jetzt gelesen und finde den eigentlich passend, aber das hier ist total unangebracht: übertrieben langer "Nackedei- Abschnitt"
    Keine Ahnung wieso so was in den negativen Punkte einzuordnen ist.
    1. - Es ist eh alles verpixelt
    2. - Auch Videospielcharaktere sollten mal nackte Haut zeigen - gibt's ja eh selten (Stichwort: Duke Nukem 3D)
    3. Ob jetzt abgetrennte Körperteile, Köpfe die platzen oder nackte Haut, die eh verpixelt sind... was ist daran schlimm ? So prüde sollten Spieleentwickler auch nicht mehr sein und ganz besonders die Zocker.
    4. Ich persönlich bin gegen Zensur und wenigstens die Darstellung der Videospielcharaktere und die Gewaltdarstellung sollten der Realität entsprechen.
    Deswegen ist dieser Punkt unverständlich und eher was für fanatische Menschen, die nicht daran glauben, dass der Mensch auch nackt sein kann.

  2. Hm ... die Limited Edition von Kane & Lynch 2 gibt es momentan für 15 € inkl. Versand gebraucht aus UK.
    Ich hab den ersten Teil nicht gezockt, aber ich liebe Cloverfield und Action ... das ich ein Limted Edition-Nerd bin, ist allgemein bekannt. ^^
    Soll ich zuschlagen oder nicht?

  3. Modern Warfare 2 hat ja allein schon wegen dem extrem guten Multiplayer 99% verdient.... :ugly:
    Schon komisch das der Gebrauchtspielemarkt momentan zu 50% aus MW 2 besteht und die Verkaufszahlen von MW 1 seit kurzem extrem nach oben gehen.
    Ein Schelm wer da böses denkt. =)

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